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Direktvermarkter besuchen „Gäulschesmacher“ in Beerfurth

Fast fertig: Harald Boos verleiht den „Gäulschen“ die traditionelle Farbgebung. Foto: Holzspielwaren A. Krämer, Inhaber Harald Boos

Interessante Einblicke in die Werkstatt + + + Dank an Organisatorin Maria Heiderich

BEERFURTH. - Im Odenwald gibt es viele Direktvermarkter. Sie miteinander ins Gespräch zu bringen, ist eine Aufgabe der in Reichelsheim ansässigen Hauptabteilung Ländlicher Raum, Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Odenwaldkreises.

Um den Austausch zu fördern und voneinander zu lernen, gibt es zum Beispiel zweimal im Jahr Betriebsbesichtigungen von Direktvermarktern für Direktvermarkter.

Die Veranstaltungsreihe gibt es bereits seit 17 Jahren. Die Besichtigungen werden von Maria Heiderich, der Leiterin der Abteilung Landwirtschaft, geplant.

So hatte sie die Direktvermarkter und Interessierte im Namen von Harald Boos jüngst in die Betriebsstätte des Odenwälder „Gäulschesmachers“ nach Reichelsheim/Beerfurth eingeladen.

Es war die 33. und zugleich letzte von Maria Heiderich organisierte Veranstaltung, da sie zum Jahresende in den Ruhestand tritt. Die Vorsitzende der Odenwälder Direktvermarkter, Liane Heist, dankte Heiderich für ihre gute und gelungene Arbeit.

Rund zwanzig Kolleginnen und Kollegen waren der Einladung nach Beerfurth gefolgt. Sie konnten die verschiedenen Bereiche der Werkstatt kennenlernen – von den gelieferten Baumstämmen über das Zersägen in Bretter der benötigten Größe und das „Dampfbiegen“ der Kufen bis hin zum Bemalen der Rohlinge.

Die Odenwälder Gäulschen werden in der Regel aus drei verschiedenen Holzarten gefertigt, die alle in der Region gewachsen sind.

Benötigt werden Buche für die Beine und die Kufen, Pappel für den Rumpf und Kiefer für Kopf und Standbrett. Besondere Holzarten wie zum Beispiel die Kirsche werden aufgrund ihrer schönen Struktur für naturbelassene Gäulschen verwendet.

Weitere Produkte, die von Harald Boos selbst hergestellt werden, sind zum Beispiel Bollerwagen, Steckenpferde, Kinderschaukelpferde, das Hasengespann oder verschiedene Pferdegespanne.

Im Laden erhält man außerdem eine erlesene Auswahl hochwertiger Holzspielwaren, die, wie auch die eigenen Produkte, alle CE geprüft sind. Besonders sind die Schweizer Spieluhren mit verschiedenen Melodien und dem Odenwälder Gäulschen als Motiv.

Der Betrieb Holzspielwaren A. Krämer wurde vor 120 Jahren von Adam Krämer gegründet und ist seit dieser Zeit in Familienbesitz. Harald Boos übernahm 1997 mit seiner Frau Annette Krämer das Geschäft nach Ablegung der Prüfung zum Erlangen der Ausnahmegenehmigung als Holzspielzeugmacher. Das Odenwälder Gäulschen an sich gibt es schon seit 170 Jahren.

Weitere Informationen über die Holzspielwaren A. Krämer, Inhaber Harald Boos gibt es auf der Seite www.gaeulschesmacher.de.

Wer sich über die Odenwälder Direktvermarkter informieren möchte, wird unter www.odenwaelder-direktvermarkter.de fündig. Die nächste Betriebsbesichtigung ist bereits für Februar 2020 bei Tobias Sattler in Oberzent/Beerfelden geplant.