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LESERBRIEF: Von Idyllisch bis ĂŒberflĂŒssig

Politische Fehlentscheidungen und vertuschte oder zumindest verschwiegene Fakten im vergangenen Jahrzehnt fĂŒhren zu Turbulenzen im Bad Königer Rathaus. Foto: Heinrich Hofferbert

Wir mĂŒssen ganz einfach die RealitĂ€t sehen. Politik ist nicht statisch. CDU und SPD sind mit ihren jeweiligen Spitzenvorsitzenden aktuell zu zwei destruktiven Bundesparteien geworden, die auch wir in Bad König in dieser Verfassung wirklich nicht brauchen.

Denn inzwischen sieht jeder deren Hilflosigkeit in der Kurstadt. Und wie heißt es so schön in unserer Stadt: Die HundehĂŒtte ist fĂŒr den Hund, CDU und SPD sind fĂŒr die Katz! Denn diese beiden Parteien hinterlassen hier keinen guten Eindruck.

Ich darf das mit dem nicht besonders schmeichelhaften Satz ergĂ€nzen: Viel Partei und wenig Interesse an dem BĂŒrger und unserer Stadt.

Wenn dann noch die ZustĂ€nde und die heißen Baustellen in der Bahnhof- und Schwimmbadstraße hinzukommen, erklĂ€rt das viel ĂŒber unsere politische Parteienlandschaft.

Und damit auch alles richtig ankommt, werden mir sicher noch drei weitere Beispiele erlaubt sein: Die dubiose Planungsvergabe und konsequent anhaltenden Probleme des FeuerwehrstĂŒtzpunktes im Kinzigtal.

Hinzu kommt natĂŒrlich die teure Auftragsvergabe Momarterstraße mit folgendem kreativen Protokoll aus der 32. Stadtverordnetenversammlung, das sicher von unserem geschĂ€tzten Stadtverordnetenvorsteher Thomas Seifert freigegeben wurde?

Darin sind so wichtige Passagen so auffallend geschwÀrzt, dass er das sicher aus diesem Grunde nicht unterschrieben hat?

Nicht nur das lĂ€sst SpielrĂ€ume fĂŒr Spekulationen, sondern wirft die Frage auf: Soll da etwas vertuscht werden, da nicht nur die Kosten viel zu hoch geworden sind, sondern mit dem Fachingenieur und seiner Honorarerhöhung vielleicht etwas nicht stimmt? Filz, oder vielleicht auch nicht? Oder ist da etwa nur ein geschĂ€tzter Parteigenosse der BegĂŒnstigte?

Jetzt kommt auch noch der OdenwĂ€lder Landrat hinzu mit seinem Schreiben an den aktuellen BĂŒrgermeister Axel Muhn. Von „Offenen Forderungen und PrĂŒfung, die Inregressnahme von verantwortlichen Personen“ aus der Zeit seines AmtsvorgĂ€ngers ist da die Rede.

Das ganze rĂŒckwirkend bis 2009 und Kosten im 7-stelligen Euro-Bereich? Dass in diesem Zusammenhang die Staatsanwaltschaft Darmstadt zusĂ€tzlich Vorermittlungen gegen mehrere Personen aufgenommen hat, dĂŒrfte naheliegend sein.

Und noch absurder stellt sich die Frage, ob das der Kommalaufsicht nicht schon bereits 2009 bekannt sein musste und diese nicht schon lĂ€ngst hĂ€tte reagieren mĂŒssen? Denn der erste CDU-Stadtrat Oliver Vogt hat 2009 in einer PresserklĂ€rung eingestanden, dass zu diesem Zeitpunkt „175.000 Euro in der Stadtkasse fehlen“.

Er hatte dies mit der lapidaren BegrĂŒndung formuliert: „Einige BĂŒrger haben Steuern und Abgaben nicht bezahlt“ und „das Geld ist nicht mehr einzutreiben“.

So einfach kann offenbar Bad Königer Politikverantwortung sein. Überzeugende Politik sieht jedoch sicher ganz anders aus! Da sind natĂŒrlich diese Gedankenpfade, die sich insbesondere fĂŒr Bad König zu beschreiten lohnen.

Wie sich diese Kommunalpolitiker beschreiben lassen: Diffus, leichtfertig, kopflos oder werden Entscheidungen etwa durch Machtbesessenheit von CDU und SPD durchgefĂŒhrt?

Was könnte bei den vielen Versprechungen nach der nÀchsten Kommunalwahl geschehen: CDU und SPD machen im Stil der letzten 12 Jahre weiter wie bekannt?

Da sind fehlende SchwÀne an unseren idyllischen Seen und schÀdigende Biber auf unserem SportgelÀnde geradezu die kleinsten Probleme, die sich hoffentlich schnellstens beheben lassen.

Aus solchem Parteiverhalten wird dann schnell der NĂ€hrboden fĂŒr eine AFD entstehen und diese brauchen wir in Bad König genauso wenig wie die Biber – auch wenn das der eine oder andere Naturschutzbund anders sieht.

Heinrich Hofferbert
64732 Bad König