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GRÃœNE: Wer Windkraft ablehnt, muss Alternativen benennen

ODENWALDKREIS. - „Die aktuelle Debatte um die Energiewende und Windkraft an verschiedenen Stellen im Odenwald ist von Unaufrichtigkeit der im Kreis und in den Kommunen regierenden Akteure und Parteien geprägt.

So wird die Energiewende vor Ort verhindert, während den Bürgerinnen und Bürgern keine Lösungen für die Energieversorgung von morgen angeboten werden“, heißt es in einer von Dr. Jonas Schönefeld, Vorsitzender der Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, und dessen Stellvertreterin Elisabeth Bühler-Kowarsch, unterzeichneten Presseerklärung der Partei.

„Wer die Energiewende und die Windkraft ablehnt, raubt uns eines der wichtigsten Mittel, um dem rasant fortschreitenden Klimawandel und dem bedrohlichen Artensterben kraftvoll entgegenzutreten.

Neben dem wichtigen Ausbau der Solarenergie ist die Windenergie ein unverzichtbarer Baustein der Energiewende und der Energieversorgung von morgen.“ Ein einziges Windrad könne tausende von Haushalten mit Strom versorgen.

„Und das bei einem Flächenverbrauch von etwa einem halben Hektar, der dauerhaft genutzt wird“, so das Kreistagsmitglied Thomas Väth, der die Grünen im Umweltausschuss vertritt.

Bündnis 90/Die Grünen habe sich seit jeher für den Ausbau Erneuerbarer Energien auf allen Ebenen eingesetzt, um einen Ausstieg aus den schlechten Alternativen der Hochrisikotechnologie Atomkraft und aus den Klimakillern Erdgas und Kohle zu ermöglichen.

„Das Abschalten dreier Atomkraftwerke zum Jahresbeginn 2022 war ein wichtiges Signal, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Nun muss dafür gesorgt werden, dass die Erneuerbaren konsequent und vor Ort ausgebaut werden.“

Während die Koalition auf Bundesebene daher mit Beteiligung der SPD und der FDP richtigerweise den schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien beschlossen habe und zwei Prozent der Fläche der Bundesrepublik für Windenergie bereitstellen wolle, blockierten die eigenen Parteigenossen auf lokaler Ebene den Ausbau.

„Gerade in Gemeinden wie Oberzent, auf deren Gemarkung bisher kein einziges Windrad steht, spiegelt eine solche Haltung eine Politik der Verantwortungslosigkeit in der flächenmäßig drittgrößten Stadt Hessens wider.

In Bad König wurde zumindest über einen offenen Umgang mit der Windkraft nachgedacht. So hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, sich von der LandesEnergieAgentur (LEA) beraten zu lassen.“

Ganz ähnlich verhalte es sich bei der CDU. Während in Wiesbaden bereits 2011 mit den Stimmen aller damals im Landtag vertretenen Parteien beschlossen wurde, zwei Prozent der Landesfläche für die Windkraft bereitzuhalten, drückten sich die lokalen Odenwälder Vertreterinnen und Vertreter der CDU im Kreistag und in den Gemeindeparlamenten um die staatspolitische Verantwortung, die eigenen Beschlüsse auch umzusetzen.

Es sei dabei oft schwer zu sagen, ob die entsprechende öffentliche Debatte um Windkraft im Odenwald mehr von Kurzsichtigkeit oder von Einseitigkeit geprägt sei.

„Denn eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Thema wird ausgespart, sondern vielmehr gebetsmühlenartig die Scheinargumente der Windkraftgegnerinnen und Windkraftgegner wiederholt. Dabei wird suggeriert, dass der Status quo, also ein Einfaches >Weiter-so< als zukunftsfähig tauge.

Das genaue Gegenteil ist der Fall: Wer heute die Energiewende ablehnt, der muss morgen mit einem massiven Verlust der Biodiversität und unbeherrschbaren Klimaextremen rechnen“, so Elisabeth Bühler-Kowarsch.

Die schrecklichen Ereignisse im Ahrtal im vergangenen Sommer seien Vorboten einer Zukunft, die bei einem >Weiter-so< drohe. „Wer die Energiewende und Windkraft auf lokaler Ebene ablehnt, muss den Bürgerinnen und Bürgern also erklären, wo die Energie der Zukunft herkommen soll.“

Das fossile Atomzeitalter sei dank erfolgreicher und hartnäckiger Grüner Politik ein Auslaufmodell. Daher seien erneuerbare Energien, gekoppelt mit vermehrter Anstrengung zur Energieeffizienz, der Schlüssel zum Erfolg.

„Dieser sollte nicht aufgrund politischer und populistischer Erwägungen auf lokaler Ebene torpediert werden“, heißt es abschließend in der Pressemitteilung der Odenwälder GRÜNEN.