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Römisches Landleben beim Dorftreff Olfen

Der Vorsitzende des „Haselburg-Vereins“, Arno SchĂ€fer aus Höchst informiert ĂŒber die Römer im Odenwald.

Arno SchĂ€fer bei seinem Vortrag ĂŒber das römische Landleben.

Blick auf die Ausgrabungen der Haselburg.

Arno SchĂ€fer gab auch ErlĂ€uterungen zum vor 40 Jahren gegrĂŒndeten Verein zur Betreuung der Haselburg. Fotos: Pressedienst Dorftreff Olfen

OLFEN. - Vor einem sehr interessierten Publikum im vollbesetzten Gasthaus „Zum SpĂ€lterwald“ in Olfen referierte der ehemalige BĂŒrgermeister von Höchst, Arno SchĂ€fer, Vorsitzender des Vereins „Römische Villa Haselburg“ bei Höchst-Hummetroth.

Dabei ging er auch auf die Entdeckung der römischen Ausgrabungen, die ĂŒber lange Zeit als willkommene FundstĂ€tte fĂŒr die Wiederverwendung behauener Steine bei Baumaßnahmen in der Umgebung dienten.

Als man bei der Verlegung einer Gasleitung auf ein Kellergewölbe stieß, schlug der Denkmalschutz Alarm und leitete weitgehende Grabungen ein.

Nach den fortschreitenden Sicherungsmaßnahmen und dem Ankauf der landwirtschaftlichen FlĂ€chen entstand im Laufe der Zeit die grĂ¶ĂŸte flĂ€chenhafte römische AusgrabungsstĂ€tte Hessens.

Vor 40 Jahren grĂŒndete sich ein Verein zur Betreuung der Haselburg, der sich fĂŒr die Finanzierung und den Bau eines Informationszentrums mit Vortragsraum und Ausstellung von FundstĂŒcken einsetzte. Dies gelang mit UnterstĂŒtzung von EU-Mitteln, Landes- und Gemeindeförderung.

Dadurch konnte eine InformationsstĂ€tte ĂŒber das römische Landleben auf einer Villa Rustica und die Versorgung der Legionen im Rahmen der römischen Eroberungspolitik am Odenwald Limes entstehen.

Arno SchĂ€fer ging dabei auch auf die BestĂ€nde auf der Odenwaldhöhe mit den zahlreichen Resten römischer WachtĂŒrme am Limeswanderweg und den in den Englischen Garten des Eulbach Airparks versetzten Kastellmauern ein.

Bei Vielbrunn entstand ein Wachturm nach originalen Befunden und bei WĂŒrzberg wurde das Römerbad gesichert. Nicht vergessen wurden auch Hinweise auf die Ausgrabungen bei Schlossau, die sich im Römermuseum in Osterburken befinden, und die museale PrĂ€sentation in Oberburg, wo der an den Main verlegte „nasse Limes“ dokumentiert wird.

AusfĂŒhrlich wurde auch der Kulturaustausch zwischen den Römer und den germanischen StĂ€mmen beschrieben mit dem Hinweis auf die damals modernen Techniken im Bau der Wasserleitungen und der Straßennetze.

Organisator Horst Schnur hatte eingangs die vielen aus einem weiten Umkreis nach Olfen gekommenen GĂ€ste mit dem alten Studentenlied „Als die Römer frech geworden“ begrĂŒĂŸt und ergĂ€nzte durch persönliche Erlebnisse den mit starkem Applaus aufgenommenen Vortrag. Er ĂŒberreichte Arno SchĂ€fer als Dank ein essbares Honorar aus der hauseigenen Metzgerei.

Beim nĂ€chsten Olfener Dorftreff am Dienstag, 30. April, wird der weithin bekannte Arzt Dr. Uli Herrmann aus Bad König mit seinem Beitrag ĂŒber die alten OdenwĂ€lder Sprachgewohnheiten erwartet.