Bike-Park Bad König: Das Ende der Durststrecke rückt näher
Die Initiative für einen Bike-Park in Bad König konnte im Februar ihren dreijährigen Jahrestag feiern, seitdem ist viel passiert: Zu ihrem Jubiläum erzielte die Jugendgruppe jetzt mit Unterstützung einiger Behörden wichtige FortschritteBAD KÖNIG. - Wie heißt es so schön: „Aller Anfang ist schwer.“ Oder wie wäre es damit: „Gut Ding will Weile haben.“ Diese beiden alten Weisheiten verlieren wahrscheinlich nie an Gültigkeit, sind aber in unserer schnelllebigen Welt heutzutage leider etwas aus der Mode gekommen.
Und genauso verhält es sich auch mit dem Bike-Park-Projekt, das Jugendliche unter Leitung der AWO-Jugendpflege der Stadt Bad König realisieren möchten und bei dem alle Beteiligten ins kalte Wasser gesprungen sind, ohne zu ahnen, was auf sie zukommen könnte.
Lutz Schröder, der für die kommunale Jugendarbeit in der Kurstadt zuständig ist, hält rückblickend fest: „Von Beginn an spielte die Suche nach einem Gelände und einem Träger die entscheidende Rolle.
Außerdem Versicherungsfragen, die Möglichkeiten der Finanzierung und die Planung der Bauarbeiten.“
Die Wahl für ein geeignetes Grundstück hänge nach Aussagen des Sozialarbeiters z.B. von den Interessen der Naturschutzverbände, der Anlieger und dem Flächennutzungsplan ab.
Auch die Sicherheit der Bikerinnen und Biker, Lärmschutzrichtlinien und vieles andere seien zu berücksichtigen.
Und als ein passabler Platz gefunden war, hätte der Flächennutzungsplan für ca. 30.000 Euro aufgrund vielfältiger Gutachten und dergleichen geändert werden müssen.
So etwas bedeute laut Lutz Schröder für ein soziales Projekt, das auf Spenden, Zuschüsse und ähnliche Einnahmen angewiesen ist, das sichere „Aus“.
Also musste des Öfteren wieder bei Null angefangen werden. Der Leiter der Initiative erinnert sich: „Jedes Mal startete die nächste Etappe mit etwas mehr Erfahrung im Gepäck, die einen aber nicht vor neuen Überraschungen schützte.
Diese Durststrecken wären ohne Ausdauer und einen langen Atem nicht zu bewältigen gewesen.“
Dabei seien Terminierungen von Sitzungen mit vielen Teilnehmenden schon eine Kunst für sich. Hinzu kommen komplexe Bestimmungen und Einigungsprozesse, die Vergabe und Erledigung von Arbeitsaufträgen sowie erneute Gespräche zur Zusammenfassung und Weiterverwertung der Ergebnisse.
Dies werde zuweilen als Odyssee empfunden, sei aber fĂĽr unser demokratisches Handeln auf der Grundlage bĂĽrgerlicher Beteiligung und Mitbestimmung unabdingbar.
Doch jetzt scheint die Irrfahrt weitestgehend vorüber zu sein. Bei einer Sitzung mit Vertretern des Odenwaldkreises, der Stadt Bad König und des AWO-Kreisverbandes wurden die nächsten Etappenziele abgesteckt.
Jugendpfleger Lutz Schröder zeigt sich sehr zufrieden: „Es sieht gut aus für die jungen Radlerinnen und Radler. Für uns ist es ein großes Glück, dass wir unsere Sportanlage ohne Änderung des Flächennutzungsplanes bauen können, womit wir einen immensen Geldbetrag sparen.“
Nachdem die Gruppe bereits vorläufige Planzeichnungen mit Berechnungen und einer Baubeschreibung eingereicht haben, müsse nun allerdings noch ein umfassender Bauantrag nachgelegt und einige Zuständigkeiten neu geklärt werden.
Auch wenn dies wieder eine Menge Arbeit bedeute, seien alle zielfĂĽhrenden Wegmarken inzwischen klar erkennbar, so der Sozialarbeiter.
Trotz des aktuellen Erfolges sieht sich der Jugendarbeiter immer noch Fragen der Kinder und Jugendlichen gegenübergestellt wie „Wann wird der Bike-Park endlich gebaut?“ und „Was hat der Termin mit dem Kreis und der Stadt jetzt eigentlich gebracht?“
An dieser Stelle sei der Pädagoge gefragt: „Wie sag ich’s dem Kinde, dass es auch mit einfachen Worten versteht, um was es geht und dass es noch etwas Geduld haben muss?“
Er hoffe inständig, dass diese Lektion demokratischer Kultur und Beteiligung keinen Missmut auslöse sondern den Ehrgeiz der jungen Leute wecke, sich den Herausforderungen unseres zivilisierten Lebens konstruktiv zu stellen.
Fragen zum Bike-Park beantwortet der AWO-Jugendpfleger der Stadt Bad König, Lutz Schröder, unter l.schroeder(at)awo-odenwald.de, 06063 951 92 90 oder 0152 02 03 56 82 (WhatsApp).