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51-jähriger Mann bei Wohnhausbrand in Beerfelden gestorben

Vier Personen durch Rauchgase verletzt, 38 Menschen konnten durch die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr gerettet werden

BEERFELDEN. - Beim Brand eines Mehrfamilienhauses in der Geißgasse in Beerfelden kam am frühen heutigen Montagmorgen, 5. Dezember, ein 51-jähriger Mann aus Beerfelden ums Leben. Vier Personen erlitten Rauchgasvergiftungen. Drei Menschen wurden ambulant behandelt, eine Person wurde vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert.

Insgesamt wurden 38 Personen geborgen. Da das Haus unbewohnbar ist, wurden sie in einer Notunterkunft im benachbarten evangelischen Gemeindehaus untergebracht. Eine fünfköpfige Familie hatte sich auf ein benachbartes Scheunendach gerettet und musste mit Steckleitern von der Feuerwehr geborgen werden.

Kurz vor 1 Uhr wurde der Alarm ausgelöst. Bereits drei Minuten später rückte das erste Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Beerfelden aus. Die Lösch- und Aufräumarbeiten der Beerfeldener Brandschützer nebst aller Stadtteilwehren dauerten bis zum frühen Montagabend noch an. Zusätzlich waren weitere Drehleitern der Feuerwehren aus Erbach und Michelstadt im Einsatz.

Die Witterungsbedingungen hatten die Arbeit der Feuerwehren weiter erschwert, wie Beerfeldens Wehrführer Rolf Scheuermann berichtet: "Das Löchwasser ist wegen der deutlichen Minusgrade sofort gefroren und wir mussten uns mit Streusalz der Glätte erwehren."

Unter der Einsatzleitung von Beerfeldens Stadtbrandinspetor Bernd Ihrig und Wehrführer Rolf Scheuermann kämpften insgesamt 124 Wehrmänner und -frauen in einer dramatischen Rettungsaktion stundenlang gegen die Flammen an. 80 Atemschutzgeräte verbrauchten die Retter der Feuerwehren. 60 Rettungskräfte des DRK sowie Notärzte versorgten die geretteten Personen, darunter auch Kinder und Babys.

Der hervorragende Ausbildungsstand der Einsatzkräfte der Beerfeldener Freiwilligen Feuerwehr, die seit der Jahrtausendwende fünfmal den jährlich zu kürenden Landessieger unter den hessischen Feuerwehren stellte, wurde bei diesem Großeinsatz besonders gelobt. Von den eingesetzten Wehrleuten wurde niemand verletzt.

In dem aus drei Häusern bestehenden Gebäudekomplex des ehemaligen Gasthauses "Zur Sonne" lebten mehrere Großfamilien mit Migrationshintergrund, darunter auch zwanzig Asylbewerber. Polizeisprecherin Christiane Kobus sieht jedoch aktuell keinerlei Hinweise für einen fremdenfeindlichen Anschlag.

Zu Brandursache und Schadenshöhe gibt es aktuell noch keine Erkenntnisse. Spezialisten der Polizei können die Untersuchungen in dem einsturzgefährdeten Gebäudekomplex allerdings erst nach entsprechenden Sicherungsmaßnahmen aufnehmen.

Derweil sucht Beerfeldens Bürgermeister Gottfried Görig im gesamten Stadtgebiet dringend nach Wohnraum für die obdachlosen Familien. Fotos: Freiwillige Feuerwehr Beerfelden