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ODENWALD-TILL: Schon lange vor dem Ende schnell weg

Heute schreibt Odenwald-Till in seinem Satire-Beitrag zum Abschied des scheidenden Erbacher Bürgermeisters, der schon lange vor dem Ende seiner Dienstzeit flugs weg war

ERBACH. - Am Ende seiner letzten Stadtverordnetensitzung als Bürgermeister sei Harald Buschmann ganz schnell weg gewesen, war in einer Tageszeitung zu lesen. Keineswegs neu ist allerdings diese Fluchtbewegung beim noch amtierenden Rathauschef in der Odenwälder Kreisstadt.

Früher üblichen persönlichen Gesprächen oder gar beruflichen Aktivitäten verweigert sich Buschmann schon seit seiner Abwahl am 4. März diesen Jahres. Den realen Abläufen im Erbacher Rathaus und in den einzelnen Gremien steht die Äußerung des Noch-Bürgermeisters diametral entgegen.

„Mache Dienst bis zum Schluss“ nur Hohn und Spott

Wenn Harald Buschmann jetzt vollmundig verkündet „bis zum Schluss mache ich meinen Dienst“, dann muss insbesondere der Erste Stadtrat Erwin Giess diese Äußerung ausschließlich wie Hohn und Spott gegenüber seiner Person empfinden.

Denn er ist es, der trotz seiner seither schwer kranken und soeben verstorbenen Frau, deren Betreuung ihn ohnedies über Gebühr forderte, die ureigensten Aufgaben des sich verweigernden Noch-Bürgermeisters Harald Buschmann übernehmen und die Stadt bei offiziellen Terminen repräsentieren muss.

Kein christliches und auf Nächstenliebe ausgelegtes Verhalten

Ein nicht gerade christliches und auf Nächstenliebe ausgelegtes Verhalten des früheren Pfarrers Buschmann, der sich nach achtzehnjähriger Bürgermeistertätigkeit offenbar von den christlichen Grundwerten seines früheren Berufs derzeit mindestens so weit entfernt hat, wie Astronaut Alexander Gerst für das nächste halbe Jahr von der Erde.

Insider schildern den „Dienst“ des derzeitigen „Freizeit-Bürgermeisters“ dergestalt, dass sich seine Bürotätigkeit im Erbacher Rathaus seit dem 5. März 2018 darauf beschränke morgens seine Post zu kontrollieren und sich nach jeweils rund dreißig Minuten wieder völlig unbekannten, angeblich wichtigen, „Außenterminen“ zuzuwenden.

Dieser Fulltimejob ermöglicht es Buschmann seit nunmehr rund vier Monaten auch nicht an Gremiensitzungen teilzunehmen, bzw. sagt er diese, wie zuletzt häufig, einfach grundlos ab. So ist er also schon lange vor dem Ende schnell weg.

Postkontrolle, um Eingangsstempel zu manipulieren?

Stellt sich die Frage, weshalb sich der scheidende Bürgermeister überhaupt noch die Mühe macht, seine tägliche Post zu kontrollieren. Das könnte einmal in seinen Frühsport-Aktivitäten begründet sein, denn die Fahrradstrecke zwischen Buschmanns Domizil und dem Erbacher Rathaus beträgt rund 500 Meter, was in der Addition mit dem Rückweg ja immerhin schon einen Kilometer Fahrradweg ergibt.

Unter Berücksichtigung der zu überwindenden Höhenmeter (soweit er den Weg über die hügelige Bundesstraße nimmt) dürfte das zumindest dem Kalorienverbrauch entsprechen, den er andererseits durch die verweigerte Tagesleistung im Rathaus einspart.

Vielleicht aber muss er die Post ja auch kontrollieren, um eventuell weiter eingehende rückdatierte Leistungsangebote seiner Lieblingsagentur aus der Erbacher Neckarstraße persönlich in Empfang zu nehmen und den Eingangsstempel auf harmonisierende Daten zu manipulieren, damit das alles gemäß seiner exklusiven Darstellung seine Richtigkeit hat.

Demokratieverständnis weist gewaltige Defizite aus

Auch das Demokratieverständnis des scheidenden Bürgermeisters weist gewaltige Defizite aus. Wie sonst könnte es ihn wurmen, dass Geschäftsleute im Wahlkampf „das Wahlplakat des Gegners bei sich aufgehängt hätten, und das, obwohl meine Frau immer hier vor Ort eingekauft hat, um die Läden zu unterstützen.“

Wenn Harald Buschmann jetzt weitere Lebensentscheidungen trifft, sollte er in seine Überlegungen auch eine dauerhafte Übersiedlung nach Russland oder in die Türkei einbeziehen. Dort widerfährt es ihm dann sicher nicht, dass Geschäftsleute Plakate eines Herausforderers dulden.

„Narzissten bleiben Narzissten - für immer!“

Und wenn dort die umfangreichen Einkaufsaktivitäten seiner Frau im Einzelhandel beibehalten werden können, ist die lokale Wirtschaftsförderung perfekt, und sie könnte sich um den Posten einer Wirtschaftsministerin bewerben.

Das würde ihm dann im Umkehrschluss weiterhin die Freiräume belassen, die er sich in Erbach schon seit knapp vier Monaten trotz voller Job-Entlohnung nimmt. Und er könnte das Erlebte ungestört in aller Ruhe weiter verarbeiten.

Dazu der abschließende Kommentar eines Erbachers zum scheidenden Bürgermeister der Odenwälder Kreisstadt: „Narzissten bleiben Narzissten - für immer!“