Vortrag thematisiert âReformation im Odenwaldâ
Vortragsreihe des Kulturamts Michelstadt âUnser Odenwald - vom Bekannten zum Unbekannten" startet wieder: Referentin Antje Vollmer widmet sich den gewaltigen UmbrĂŒchen im Zeitalter der ReformationMICHELSTADT. - Um die âReformation im Odenwaldâ geht es in dem Vortrag der Historikerin Antje Vollmer am Freitag, 20. Januar, ab 19.30 Uhr in der evangelischen Stadtkirche. Die Referentin untersucht dabei, welche Spuren die Reformation im Odenwald hinterlassen hat. Der Vortrag wurde bereits 2016 gehalten, wird aber - passend zum âReformationsjahrâ - aufgrund der groĂen Nachfrage wiederholt.
Die Anmeldung fĂŒr die Veranstaltung erforderlich beim Kulturamt der Stadt Michelstadt, am besten per E-Mail (anmeldung(at)michelstadt.de) oder aber auch telefonisch unter 06061-97941-22. Der Eintritt ist frei.
Antworten auf grundlegende Fragen
Mit der âReformationâ ist im Allgemeinen die religiöse Erneuerungsbewegung gemeint, die 1517 von Martin Luther in Wittenberg begonnen wurde und die ihren Abschluss erst mit dem Ende des DreiĂigjĂ€hrigen Krieges durch den WestfĂ€lischen Frieden im Jahr 1648 fand. Diese Bewegung, die alle gesellschaftlichen Schichten betraf und halb Europa in einen vernichtenden Krieg stĂŒrzte, hat auch im Odenwald Spuren hinterlassen.
Die Grafen zu Erbach spielten als Landesherren naturgemÀà eine wichtige Rolle im Zuge der Reformation. Aber wie frei waren sie in ihren Entscheidungen? Wie kam es dazu, dass gerade dieser Landstrich als frĂŒh reformiert anzusehen ist? Welche Rolle spielte das politische Umfeld und wie viel war freier Wille der Grafen zu Erbach? Auf diese Fragen wird Antje Vollmer Antworten finden.
Ferner geht es bei dem Vortrag um MĂ€chte unterhalb der diplomatischen politischen Ebene, die plötzlich in diesem Spiel mitmischen: Die Bauern fordern Rechte ein, die bisher nie ein Thema waren. Mit den âhellen Hordenâ des Götz von Berlichingen bricht der Bauernkrieg auch in den Odenwald ein.
Und so spielt sich ein wichtiges Kapitel der OdenwĂ€lder Reformationsgeschichte in unserer Nachbarschaft ab - in Amorbach und in Miltenberg. Der kleine Mann hatte wenig Einfluss auf die Geschehnisse der groĂen Weltgeschichte, aber er musste mit den verĂ€nderten LebensumstĂ€nden zurechtkommen.
Die Verunsicherung im Glauben war nur der erste Schritt, dann wurden die Symptome der Reformation handfester: durchziehenden Truppen der fĂŒrstlichen Armeen trafen auf bewaffnete Bauernheere. Die verfolgten nicht nur religiöse Motive mit ihrem Aufstand, sondern meistens recht praktische Anliegen â nicht nur, aber auch im Odenwald.
Am Ende war die Grafschaft Erbach evangelisch, das ist aber nur der mittlere Odenwald. Amorbach war nach wie vor Teil des KurfĂŒrstentums Mainz und damit katholisch, genau wie Miltenberg. Was das im Detail bedeuten konnte, wird der Vortrag von Antje Vollmer aufzeigen.
Unser Odenwald - vom Bekannten zum Unbekannten
Informationen zur Vortragsreihe 2017: Kulturamt Michelstadt, Telefon: 06061-97941-20, E-Mail: anmeldung(at)michelstadt.de, Wegen der begrenzten SitzplĂ€tze wird fĂŒr alle VortrĂ€ge eine vorherige Anmeldung beim Kulturamt empfohlen. Kosten: 3 Euro pro Person/Veranstaltung. Die Themen und Termine im Detail:
âReformation im Odenwaldâ
Freitag, 20. Januar, 19.30 Uhr, Ev. Stadtkirche in Michelstadt, Referentin: Antje Vollmer
âZur historischen Entwicklung der Apotheken und KrankenhĂ€user im Odenwaldkreisâ
Freitag, 17. MĂ€rz, 19.30 Uhr, Historisches Rathaus, Referent: Norbert Allmann
âWarum es in Amorbach âschöni mĂ€dliâ und in Michelstadt âschĂ€ine mĂ€dscheâ gibtâ
Freitag, 19. Mai, 19.30 Uhr, Museum in der Kellerei, Referent: Prof. Dr. Heinrich Dingeldein
âWo Wasser wahre Wunder tunâ
Freitag, 28. Juli, 19.30 Uhr, Historisches Rathaus, Referentin: Silke Schmidt
âMittelalterliche Marienkirchen im Odenwaldâ
Freitag, 22. September, 19.30 Uhr, Historisches Rathaus, Referent: Gerald Jaksche
âDer 30-jĂ€hrige Krieg im Odenwaldâ
Freitag, 6. Oktober, 19.30 Uhr, Museum in der Kellerei, Referentin: Antje Vollmer
âEinhard und Michelstadtâ
Freitag, 24. November, 19.30 Uhr, Museum in der Kellerei, Referent: Prof. Dr. Steffen Patzold