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„Vorfestlegung statt zugesagter RĂŒcksprache“

Landrat Frank Matiaske kritisiert Kommunikationspolitik des RMV zur Odenwaldbahn

ODENWALDKREIS. - Landrat Frank Matiaske hat den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wegen dessen Kommunikationspolitik zur Zukunft der Odenwaldbahn kritisiert.

Anlass sind jĂŒngste Äußerungen des RMV-Sprechers, der die Elektrifizierung der Bahn und einen zweigleisigen Ausbau der Strecke öffentlich als chancenlos hingestellt hatte.

Damit hatte er EinschÀtzungen einer Machbarkeitsstudie vorab bekannt gemacht, ohne dass sie mit den betroffenen Landkreisen besprochen worden sind.

„Diese Vorgehensweise hat mich sehr irritiert“, sagte Matiaske. „In der letzten Aufsichtsratssitzung des RMV im November 2019 wurde vereinbart und zugesagt, dass nach Vorliegen der fertigen Machbarkeitsstudie die Anrainer-LandrĂ€te und der DarmstĂ€dter OberbĂŒrgermeister zur Abstimmung der weiteren Vorgehensweise eingeladen werden.

Eine Terminierung dieses Treffens hat bis heute nicht stattgefunden, ich habe dies dem RMV gegenĂŒber erst Anfang dieser Woche erneut angemahnt.“

Die Äußerungen des RMV-Sprechers ließen durchaus darauf schließen, „dass hier schon Vorfestlegungen getroffen wurden“, moniert der Landrat. „So geht man mit Gesellschaftern nicht um.“

Dies gelte umso mehr, so Matiaske, als dass dem RMV ein gemeinsames Schreiben bekannt sei, in dem er, Landrat Klaus Peter Schellhaas aus Darmstadt-Dieburg, der DarmstĂ€dter OberbĂŒrgermeister Jochen Partsch sowie die fĂŒr den ÖPNV im Landkreis Offenbach zustĂ€ndige Erste Kreisbeigeordnete Claudia JĂ€ger den Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir um UnterstĂŒtzung im Hinblick auf die erforderlichen Investitionen gegenĂŒber dem Bundesverkehrsministerium bitten.

Auch darĂŒber, so Landrat Matiaske, mĂŒsse in dem gemeinsamen Termin dringend gesprochen werden, bevor Vorfestlegungen stattfĂ€nden, zumal Al-Wazir in seinem Antwortschreiben auf die Verantwortlichkeit des RMV verweise.

Bundes- und Landespolitik ließen in ihrem Bekenntnis zum lĂ€ndlichen Raum nicht nach, betont Matiaske, dies erfordere aber auch, dort attraktiven ÖPNV möglich zu machen. Schließlich sei absehbar, dass eine CO2-Bepreisung die Bewohner von lĂ€ndlichen Regionen, die auf ihr Auto angewiesen sind, besonders treffen wĂŒrden.