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Stärkere Wirtschaftsförderung für Oberzent

Odenwälder Kreistag will neue Stadt unterstützen + + + „Bedingungen für Investitionen schaffen“

ODENWALDKREIS / OBERZENT. - Der Odenwaldkreis will die Wirtschaftsentwicklung in der Stadt Oberzent gezielt unterstützen. Das hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Zum einen will der Kreis zum 1. Januar 2018 Mitglied im Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar werden, zum anderen soll die Odenwald-Regional-Gesellschaft ein Konzept für eine Servicestelle der Wirtschaftsförderung erarbeiten, die sich besonders um die neue Stadt kümmern soll.

Zu ihr schließen sich mit dem Beginn des nächsten Jahres die vier Kommunen Beerfelden, Sensbachtal, Hesseneck und Rothenberg zusammen. Findet das Konzept im Kreistag eine Mehrheit, will er die Mittel für die Stelle freigeben.

SPD und CDU hatten einen entsprechenden Antrag zur Abstimmung gestellt. Ziel sei, die Wirtschaft in der Region zu stärken, sagte der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses, Eric Engels (CDU). Um Zustimmung warben auch Thomas Ihrig (SPD), Kreistagsabgeordneter und Bürgermeister von Hesseneck, sowie der Kreistagsvorsitzende Rüdiger Holschuh (SPD).

Mit der neuen Servicestelle könne man nicht alle Probleme lösen, aber „Bedingungen für neue Arbeitsplätze und für Investitionen schaffen“, so Holschuh. Damit werde „Wegweisendes“ für Oberzent beschlossen.

Stimmt der Kreistag der neuen Stelle in der Wirtschaftsförderung zu, wird diese mit Geld aus dem Kommunalen Finanzausgleich finanziert: Die neue Stadt Oberzent bekommt aufgrund ihrer Größe vom Land Hessen mehr Geld aus diesem Topf und muss infolge auch eine höhere Umlage an den Kreis zahlen. Einen Teil dieser Mehreinnahmen reinvestiert der Kreis dann in die neue Stelle.

Auch Landrat Frank Matiaske machte deutlich, wie dringend eine gezielte Wirtschaftsförderung für Oberzent sei. Er verwies auf den dort zu erwartenden Bevölkerungsrückgang bis zum Jahr 2030. „Der Odenwaldkreis wächst“, so der Landrat.

„Dieses Bevölkerungswachstum verläuft aber regional sehr unterschiedlich. Und in der Oberzent findet es definitiv nicht statt. Dagegen muss der Kreis etwas tun, wie es parallel beispielsweise bereits im Bereich der Gesundheitsversorgung läuft.“

Als Modell dafür dient die Mitgliedschaft des Odenwaldkreises in der Frankfurt Rhein-Main GmbH zugunsten einer engeren Anbindung des Kreises an das Rhein-Main-Gebiet. Dieser Schritt, den der Kreis im letzten Jahr ging, zeigt bereits positive Erfolge.

Weil der Süden des Odenwaldkreises aber enger mit der Metropolregion Rhein-Neckar verbunden ist, sollen nun die Kontakte in diesen Raum gestärkt werden, um die Wirtschaft in der Stadt Oberzent zu fördern.

Ist die neue Stelle in der Wirtschaftsförderung besetzt, ist dem Kreistag regelmäßig ein Bericht über deren Arbeit vorzulegen.