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Ermunterung, mutig mitzugestalten

Die schönen alten und zumeist auch denkmalgeschützten Kirchen in den Dekanatsgemeinden – so wie hier in Hirschhorn (Kreis Bergstraße) – sind oft auch das sichtbare Zentrum der Gemeinden und steinerne Zeugen des Glaubens. Als solche haben sie einen gesicherten Platz – anders als manche Gemeindehäuser und Pfarrhäuser. Foto: Bernhard Bergmann

ODENWALD / MICHELSTADT. - Um absehbaren Veränderungen in den kommenden zehn Jahren gerecht werden zu können, hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) den Prozess „ekhn2030“ auf den Weg gebracht.

Darin sind Ideen und Ansätze zusammengepackt, wie man einigen wichtigen Fakten schon heute Rechnung tragen kann: weniger Mitglieder, also auch weniger Kirchensteuer; zugleich weniger Pfarrerinnen und Pfarrer, weil der theologische Nachwuchs fehlt.

Mit „ekhn2030“ beschäftigte sich die Synode des Evangelischen Dekanats Odenwald unter Vorsitz von Präses Egon Scheuermann bei einer Video-Sitzung.

Virtuell waren vier Personen von der Kirchenverwaltung der EKHN zu Gast: Dr. Annette-Christina Pannenberg, Referatsleiterin Organisation und Qualitätsmanagement; Dr. Thomas Eberl, Fachmann für Kooperation; sowie EKHN-Kirchenbaudirektorin Margit Schulz und Sabine Winkelmann, die Referatsleiterin für den Personalservice Pfarrdienst.

Aus ihrem je eigenen Blickwinkel stellten sie Umrisse von „ekhn2030“ vor und warben für aktive Mitgestaltung vonseiten der Gemeinden.

Grob zusammengefasst geht eine Tendenz dahin: weniger eigenständige Gemeinden, darum Zusammenarbeit in Verbünden; Stichwort: nachbarschaftliche Kooperation.

Außerdem ist eine Verringerung des heutigen umfassenden Gebäudebestandes – neben den Kirchen vor allem Pfarrhäuser sowie Gemeindehäuser – vorgesehen.

Pfarrerin Kerstin Peiper (Steinbach), Mitglied der EKHN-Landessynode, betonte, dass auch bei allen geplanten Veränderungen immer die Vermittlung des Evangeliums im Mittelpunkt stehe.

„Natürlich braucht es den Mut, Dinge zu tun und andere zu lassen – was bislang getragen hat, muss nicht unbedingt weiter tragen“, so die Pfarrerin, die vor den Synodalen auch eingehend dafür warb mitzugestalten.

Der Prozess „ekhn2030“ werde nicht ohne Mitsprachemöglichkeit von der Basis entschieden. „Sie sind ein lebendiger Stein unserer Kirche“, wandte sie sich direkt an die Vertreter aus den 24 Dekanatsgemeinden zwischen Wald-Amorbach und Neckarsteinach.

„Wer sich rechtzeitig auf den Weg macht, kann auch mitgestalten“, hatte Dekan Dr. Karl-Heinz Schell bereits in seiner Andacht zu Beginn der Bildschirm-Synode gesagt. „Gott hat für uns gesorgt, und es gibt nicht nur das, was wir selbst in der Hand haben.“