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Beeindruckender Bericht über Nepal-Hilfe im Dorftreff Olfen

Frauen tragen die Lebensmittel auf schmalen Bergpfaden nach Hause, die...

...ihnen zuvor von Stefanie und Julia Selic...

...in Sanba Danda übergeben worden waren.

Unterrichtsmaterial für die Schüler und...

...warme Pullover für 185 Schüler in Sanba Danda.

Glückliche Schüler in Sanba Danda mit warmen Pullovern und Unterrichtsmaterial.

Zurück aus Nepal berichteten Stefanie und Julia Selic über ihre Hilfsaktion im Erdbebengebiet

OLFEN. - Nach ihrer Rückkehr aus Nepal berichteten die Schwestern Stefanie und Julia Selic aus Olfen über ihre Hilfsaktion in den vom Erdbeben betroffenen Gebirgsdörfern des Himalayas. Wie berichtet war Stefanie im vergangenen Jahr während einer Trekkingstour unversehens im Erdbeben in Nepal und erlebte die Katastrophe und das Elend der Menschen in unmittelbarer Nähe.

Aus den persönlichen Kontakten ist das Versprechen erwachsen, wiederzukommen und Hilfe zu leisten. In diesem Sinne haben sie Wort gehalten und nach mehreren Aktionen und Unterstützungen mit Spenden erneut die Reise in das unwegsame Gelände am Fuße des Mount Everest angetreten. Darüber berichteten sie in einem bewegenden Vortrag mit vielen Bildern im jüngsten Dorftreff Olfen.

Aus der Begegnung im vergangenen Jahr sind Kontakte zu Familien entstanden, die Haus und Hab und Gut verloren haben. Stefanie Selic hat nun mit ihrer Schwester Julia sowohl den vom Erdbeben betroffenen Familien in ihrer Versorgungsnot als auch beim Aufbau der Schule aktiv geholfen.

Sie stellen fest, dass die öffentlich organisierten Hilfen die zerstörten und weit entlegenen Gebirgsdörfer nach der Katastrophe nicht erreicht haben. Insgesamt stellten sie fest, dass der Wiederaufbau im touristischen Solukhumbu sehr viel schneller vorangeht als im abgelegeneren und ärmeren Ramechhap-Distrikt.

Im April konnten sie ihr Hilfsprojekt im entlegenen und 2000 m hoch gelegenen Sanba Danda durchfuehren und insgesamt 95 Familien mit Lebensmitteln für einen Monat versorgen. Die Lebensmittelpakate enthielten u.a. Reis, Linsen, Oel, Gewürze, Tee und Seife für einen Monat.

„Die Freude war riesig und wir hatten einen sehr schoenen Tag mit einer tollen Stimmung“, berichten die Odenwälderinnen. Unterstützung erfuhren sie in dem unwegsamen Gebiet durch die Nepalesin Savithri von Ganesh New Life Center.

Die Hilfsktion in der Shree Setidevi Secondary School in Sanba Danda brachte insgesamt 185 Schulkindern einen warmen Pullover, Schulheften, Bleistiften, Spitzern und Radiergummis für den Unterricht.

Die Schülerinnen und Schüler waren trotz Ferien über schmale Bergpfade zur Schule gekommen und haben sich sehr über die Geschenke gefreut. In diese Hilfe flossen auch die Unterstützungen durch die Odenwaldstiftung und die gespendeten Bleistifte ein, die in Kathmandu schwer zu beschaffen und teuer waren.

Besonders rührend war die Geschichte von Ringi Llama und seiner Familie weit außerhalb des Dorfs Junbesi. Zusammen mit seiner Frau Sumi, seiner 2-jährigen Tochter Pema und seiner 75-jährigen, fast komplett gehörlosen Mutter Phurwa wohnt Ringi in einer einfachen Holzhuette. Nach den schlimmen Erdbeben im vergangenen Jahr wohnte die Famile knapp acht Monate lang in einem Zelt.

Dank der privaten Hilfe durch das Happy Nepal Project und die Beschaffung der benötigten Holzbalken und der Werkzeuge konnten sie in eine selbst gebaute Holzhütte umziehen. Die Beschaffenheit reichte aber nicht für die Umstände in dem bevorstehenden Monsun aus.

Die Fenster bestanden nur aus einfacher Plastikfolie. Ringi arbeitet als Holzfäller bis zu zehn Stunden am Tag und verdient pro Monat umgerechnet nur 30 Euro. Das ist zu wenig, um sein neues zu Hause wetterfest zu machen. Seine Frau Sumi arbeitet auf den Feldern und verdient noch viel weniger Geld.

Grossmutter Phurwa kümmert sich tagsueber um die kleine Perma, bis die Eltern nach Hause kommen. Die Odenwälderinnen von Namaste Nepal machten sich ein Bild von der Situation der Familie und wanderten mit Regie in den 15 km entfernten Ort Salleri und kauften die benötigten Dinge ein, wozu Fensterglas und 44 m Wellblech zur Ummantelung der Hütte gehörten.

Zudem kauften sie für die Familie Lebensmittel für zwei Monate, Taschenlampen und einen Spielball für die kleine Pema. Oma bekam Apfelsinen, die sie unter Tränen entgegennahm, weil sie seit Jahrzehnten keine mehr in Händen halten konnte.

Stefanie und Julia Selic bedanken sich vor dem Dorftreff bei allen Unterstützern, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre.

In Nepal gibt es noch viel zu tun und die Arbeit von der Aktion „Namaste Nepal“ der beiden Frauen ist nicht zu Ende. Sie haben bereits begonnen, ihre Arbeit für das Projekt fortzusetzen und wollen im kommenden Jahr die gesammelten Einnahmen und Spenden wieder unmittelbar in die Dörfer des Mount Everest bringen.

Die Bersucher des Dorftreffs dankten den beiden Referentinnen mit bewegtem Applaus. Vorsitzender Horst Schnur überreichte ein essbares Honorar aus der Hausmetzgerei.

Unterstützt wird die Hilfsaktion durch die Dorfgemeinschaft Olfen und die Odenwaldstiftung, wohin Spenden überwiesen werden können mit dem entsprechenden Zweck „Nepalhilfe“: Sparkasse Odenwaldkreis, Erbach, BLZ 508 519 52, Konto-Nr. 9 936, und Volksbank Odenwald eG, Michelstadt, BLZ 508 635 13, Konto-Nr. 7 951.

Im nächsten Dorftreff, wie immer am letzten Dienstag im Monat, berichtet am 25. Oktober um 14:30 Uhr, im Gasthaus „Zum Spälterwald“, Manfred Giebenhain über seine Alpenüberquerung zu Fuß vom Nordufer des Tegernsees bis zum Achensee, durch das Zillertal und über die Höhen hinweg bis nach Sterzing in Südtirol.

In sieben Etappen führte ihn sein 120 Kilometer lange Fußweg mit vollem Gepäck auf dem Rücken durch die Alpen wobei er 7180 Höhenmeter überwunden hat. Seine Erlebnisse und Eindrücke hat er in Wort und Bild festgehalten.