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Angeln ohne Abruf

Geht in den Ruhestand: Der Michelstädter Pfarrer Jost Mager. Foto: Cian Mager

Pfarrer Jost Mager geht in den Ruhestand und freut sich auf mehr freie Zeit

MICHELSTADT. - Nach fast 26 Jahren als Pfarrer in Michelstadt geht Jost Mager nun in den Ruhestand. Im August 1994 hatte er dort die Pfarrstelle West übernommen und auch davor schon im Odenwald gewirkt, nämlich knapp neun Jahre lang in Güttersbach.

Jost Mager stammt aus dem Lautertal. In Reichenbach ist der 1954 geborene Pfarrerssohn aufgewachsen, hat in Bensheim die Schule besucht und sein Abitur abgelegt.

Sein Theologiestudium führte ihn an die Kirchliche Hochschule im fränkischen Neuendettelsau und nach Heidelberg.

„Von dort aus bin ich auch zweimal zu Ausgrabungen nach Israel aufgebrochen“, erinnert sich Mager auch heute noch gerne und erwähnt seine „Liebe zur Archäologie“.

Mit einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft war er unter anderem bei Grabungen in der israelischen Hafenstadt Akko beteiligt.

Ans Studium schloss sich das zweijährige Vikariat, die praktische Ausbildung zum Pfarrer, in Langen an; danach noch ein Jahr Spezialpraktikum in Irland. Hier lernte er seine künftige Frau Sylvia kennen, eine Irin, die dem angehenden Pfarrer in den Odenwald folgte.

„Ich habe ihr damals versprochen, dass wir mindestens alle zwei Jahre längere Urlaube in Irland verbringen werden“, sagt Mager – und natürlich hat er Wort gehalten, weswegen er auf der Grünen Insel auch irgendwie zu Hause ist.

Viele interessante Begegnungen mit Menschen aller Altersstufen haben sein Berufsleben so reizvoll gemacht, resümiert Pfarrer Mager: mit Schülern und Konfirmanden, Eltern und Täuflingen sowie alten Menschen.

„Das ganze Spektrum menschlicher Existenz gehört zu diesem wunderbaren Beruf“, sagt er, der Lebensläufe nicht nur erfahren hat, sondern zum Teil auch mitbegleiten konnte.

Den Ruhestand werden die Magers, deren vier Kinder mittlerweile längst erwachsen sind, in Erbach verbringen. Im eigenen Haus mit großem Garten drumrum gibt es einiges zu tun, wofür der scheidende Pfarrer bald die Hände frei haben wird.

Und auch fürs Angeln bleibt dann Zeit – „ohne dauernd weggerufen zu werden“, freut sich der angehende Pensionär. Aber natürlich heißt es auch immer wieder aufbrechen, nach Irland sowieso und mit dem eigenen Kleinbus nach Portugal, das ist ein langgehegter Wunsch.

In Michelstadt wird Pfarrerin Anneke Peereboom die Pfarrstelle West übernehmen. Wegen längerer Renovierungsarbeiten, die an dem Pfarrhaus in der Kellereibergstraße fällig sind, kann sie jedoch erst im kommenden Jahr – wann genau, ist noch offen – aus dem Taunus übersiedeln und ihre Arbeit im Odenwald aufnehmen.

Die Vakanzvertretung hat Jost Magers langjähriger Kollege Frank Seeger von der Pfarrstelle Michelstadt-Ost zugesagt. Unterstützt wird er dabei vom Kirchenvorstand und den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Kirchengemeinde.