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Den Odenwaldkreis stÀrken

FĂŒr den Erhalt der IndustriearbeitsplĂ€tze – die sozial-ökologische Transformation als Chance nutzen: OdenwĂ€lder Betriebs- und PersonalrĂ€tekonferenz der SPD mit MdB Jens Zimmermann, MdL RĂŒdiger Holschuh und Landrat Frank Matiaske

ZELL. - Die SPD-Arbeitsgemeinschaft fĂŒr Arbeit (AfA) Im Odenwaldkreis hatte gemeinsam mit dem direkt gewĂ€hlten Bundestagsabgeordneten Jens Zimmermann zur jĂ€hrlichen OdenwĂ€lder Betriebs- und PersonalrĂ€tekonferenz eingeladen.

Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Arbeitnehmer*innenorganisation, Harald Staier (Höchst) und MdL Jens Zimmermann freuten sich ĂŒber den guten Besuch der Versammlung, an der auch der Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) Darmstadt, JĂŒrgen Glaser teilnahm.

Staier und Zimmermann machten deutlich, wie wichtig der Austausch mit den Betriebs- und PersonalrĂ€ten als „Kenner der Betriebe“ ist: „Im direkten GesprĂ€ch bekommen wir einen guten Überblick ĂŒber die Situation in den Betrieben, Kliniken, Einrichtungen und Verwaltungen.

So können wir uns aus erster Hand ĂŒber Arbeit und Ausbildung sowie ĂŒber aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen informieren. Zudem können die Betriebs- und PersonalrĂ€te ihre WĂŒnsche und Forderungen direkt bei den Vertretern der Kreis-, Landes- und Bundespolitik anbringen. Davon profitieren wir alle“.

Horst Raupp (Darmstadt), RegionssekretĂ€r des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in SĂŒdhessen, machte in seinem gewerkschaftlichen Jahresausblick „Gute Arbeit, aktiver Klimaschutz und Verteilungsgerechtigkeit“  deutlich: „Engagierter Klimaschutz und BeschĂ€ftigung können und mĂŒssen Hand in Hand gehen.

Die sozial-ökologische Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft bietet durch Investitionen in Klimaschutz, Infrastruktur, klimafreundliche MobilitĂ€t und erneuerbare Energien großen Chancen fĂŒr mehr, neue, tariflich entlohnte, ökologisch nachhaltige und zukunftssichere ArbeitsplĂ€tze“.

Der Weg in eine klimaneutrale Zukunft mĂŒsse sozial und gerecht gestaltet werden: „Klimaschutz geht nur sozial“. Von zentraler Bedeutung ist fĂŒr den DGB zudem der Erhalt des Industriestandorts und der tariflich entlohnten IndustriearbeitsplĂ€tze im Odenwaldkreis.

Raupp betonte , wie wichtig starke Gewerkschaften und die Mitbestimmung der Betriebs- und PersonalrĂ€te fĂŒr die Gestaltung der Zukunft sind: „Gewerkschaft lohnt sich. Überall dort, wo die Gewerkschaften stark sind, sind die Arbeitsbedingungen und die Löhne der BeschĂ€ftigten besser.

Deshalb ist es wichtig, dass die Gewerkschaften eine starke Gemeinschaft bleiben, neue Mitglieder gewinnen und stĂ€rker werden. Nur mitgliederstarke Gewerkschaften können gute TarifvertrĂ€ge durchsetzen und die Tarifbindung ausweiten“.

In der Diskussion machte die  Betriebs- und PersonalrĂ€te deutlich, dass das Thema FachkrĂ€ftesicherung eines der Top-Themen ist, die am dringendsten angepackt werden mĂŒssen.

Dazu gehört, die Ausbildung in den Betrieben massiv zu stĂ€rken und die Berufliche Schule in Michelstadt mit ihren Fachklassen und dem breit gefĂ€cherten Angebot der dualen und der vollschulischen Ausbildung mĂŒssen erhalten bleiben.

Zudem mĂŒsse die Weiterbildung und Qualifizierung der BeschĂ€ftigten systematisch weiterentwickelt werden. Klar bekannten sich die Betriebs- und PersonalrĂ€te zum Industriestandort Odenwaldkreis und zur Ausweitung der Tarifbindung.

Jens Zimmermann machte deutlich, dass der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine weltweit zu stark steigenden Energiepreisen gefĂŒhrt hat. „Der Bundesregierung ist gelungen , bei den Energiepreisen, obwohl sie gestiegen sind, das schlimmste abzufedern.“

Mit den beschlossenen Entlastungspaketen und der Erhöhung des Mindestlohns sei viel erreicht worden. Zudem werde deutlich mehr Geld in Forschung und Digitalisierung investiert. Mit einem Bundestariftreuegesetz will die Bundesregierung der Tarifbindung stĂ€rken. Zimmermann betonte: „Es ist wichtig, dass sich die BeschĂ€ftigten gewerkschaftlich organisieren“.

Der OdenwĂ€lder Landtagsabgeordnete RĂŒdiger Holschuh unterstrich, wie wichtig ein politischer Kurswechsel auf Landesebene ist, um gute Bildung durchzusetzen, den notwendigen Ausbau der öffentlichen und sozialen Infrastruktur voranzubringen und die Arbeitnehmerrechte zu stĂ€rken:

„Das geht nur mit einer starken SPD“. Zudem will die hessische SPD die Vergabe öffentlicher AuftrĂ€ge verbindlich an die Zahlung von Tariflöhnen koppeln, wie dies auch vom DGB gefordert wird.

Landrat Frank Matiaske betonte: „Das Kreiskrankenhaus in Erbach als RĂŒckgrat der medizinischen Versorgung im Odenwaldkreis befindet sich in öffentlicher TrĂ€gerschaft. Das ist heutzutage keineswegs selbstverstĂ€ndlich“.

Der Odenwaldkreis unternimmt große finanzielle Anstrengungen, die unverzichtbare und wichtige Arbeit des Krankenhauses zu sichern. „Es ist dringend erforderlich, dass der Bund und das Land die finanziellen Rahmenbedingungen fĂŒr die Finanzierung der öffentlichen KrankenhĂ€user deutlich verbessern.

Das ist fĂŒr die Gesundheitsversorgung insbesondere im lĂ€ndlichen Raum existenziell“. Der Landrat machte außerdem deutlich, dass der Odenwaldkreis große Anstrengungen unternimmt, den öffentlichen Personennahverkehr auszubauen: „FĂŒr eine erfolgreiche Klimawende ist die Verkehrswende von großer Bedeutung“.