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Suchthilfe: „Wir setzen hier auf kleinschrittige Ziele“

Die GRÜNE Landratskandidatin Petra Neubert (Mitte) hatte Gelegenheit, gemeinsam mit Christa Weyrauch vom Vorstand des DRK Kreisverbands und Janosch Müller, der seit 2019 die Bereiche Betreutes Wohnen für Suchtmittelabhängige und die Fachstelle für Suchtprävention sowie die Jugend- und Drogenberatung verantwortet, das Suchthilfezentrum des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Odenwaldkreis e. V. kennenzulernen.

Petra Neubert, GRÜNE Kandidatin für die Landratswahl 2021, besuchte das Suchthilfezentrum des Deutschen Roten Kreuzes in Erbach

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Bei ihrer Gesprächstour durch den Odenwaldkreis hatte Petra Neubert, Grüne Kandidatin für die Landratswahl 2021, Gelegenheit das Suchthilfezentrum des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Odenwaldkreis e. V. kennenzulernen. Die Einrichtung befindet sich in Erbach

Gemeinsam mit Christa Weyrauch vom Vorstand des DRK Kreisverbands und Janosch Müller, der seit 2019 die Bereiche Betreutes Wohnen für Suchtmittelabhängige und die Fachstelle für Suchtprävention sowie die Jugend- und Drogenberatung verantwortet, hat sich Neubert beim Rundgang durch das Gebäude und beim Gespräch einen Eindruck von der Arbeit der Organisation machen können.

Begonnen hatte alles mit der Frage: Wie können wir Suchtabhängige begleiten? Die Zugangshürden sind erfahrungsgemäß sehr hoch. Und so entstand die Suchtberatung in Erbach aus eigenem Antrieb.

Neben der Fallberatung gibt es auch die Therapievermittlung. Hier geht es um die Auseinandersetzung mit der eigenen Situation. Das Ziel ist, die Betroffenen in den Alltag zu begleiten.

Für Menschen mit einer Suchtmittelabhängigkeit bietet das betreute Wohnen insgesamt neun Plätze. Der Kreativraum in der Suchthilfeeinrichtung bietet Hilfe zur Wiedereingliederung.

Das ambulante betreute Wohnen stellt 40 Plätze zur Verfügung. Christa Weyrauch erklärt: „Bei einem Rückfall bleiben die Betroffenen zunächst im betreuten Wohnen, sie fliegen nicht einfach raus.“

Die Einrichtung erreicht etwa zehn bis 20 Prozent der Suchtbetroffenen. Janosch Müller ergänzt: „Wir setzen hier auf kleinschrittige Ziele.“

Mit großem ehrenamtlichen Engagement ist Friedel Weyrauch im DRK-Suchthilfezentrum die Ansprechpartnerin für die Selbsthilfegruppe und die Trauerarbeit.

Was sie hier leistet, ist so großartig. Die Suchtberatung durch Friedel Weyrauch findet zwei Mal im Monat statt. Die Selbsthilfegruppe für junge Erwachsene steht unter fachlicher und kompetenter Begleitung durch Jürgen Brilmayer.

Auch wenn es lt. Odenwaldkreis keine Wohnungsnot gibt, mangelt es in prekären Lebenslagen an entsprechendem Wohnraum. „Wir brauchen den sozialen Wohnungsbau. Es sind zu wenige bezahlbare Wohnungen für Menschen mit Suchtproblemen vorhanden“, so Christa Weyrauch.

Im Odenwald werden Bauvorhaben umgesetzt, allerdings sind sog. Schlichtwohnungen nicht vorgesehen. Eine Möglichkeit das zu ändern wäre hier die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft.

Das Sorgentelefon für Menschen mit Suchtproblemen ist an den Wochenenden und an allen gesetzlichen Feiertagen erreichbar. Im vergangenen Jahr hat es über 700 Mal geklingelt.

Die Suchtberatungsstelle des DRK Odenwaldkreis bietet ein breites Spektrum, etwa persönliche Beratung und Krisenmanagement, auch für die Angehörigen. Ganz wichtig sind hierbei Aufklärung und Information bei Suchtproblemen, nämlich über die Stoffe und deren Wirkungen.

„Die fachliche Arbeit steht im Vordergrund“, weiß Janosch Müller. „Die Suchthilfe und Suchtberatung Odenwald bietet eine Leistung, die es in dieser Form hessenweit beim DRK nicht noch einmal gibt“, resümiert Christa Weyrauch.

Neubert stellt zum Ende des Besuchs fest, dass es hier in Erbach eine großartige Einrichtung gibt, die sich um Menschen in besonderen Notsituationen kümmert.

„Aus welchen Lebenslagen auch immer uns eine Sucht oder Abhängigkeit widerfährt, es bedarf der professionellen Hilfe. Das Suchthilfezentrum beim DRK in Erbach stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Es ist der Respekt vor dem Leben.“