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Landesregierung bekennt sich zu kleinen Grundschulen

Großer Tag: Lilly Hartmann ist die neue SchĂŒlerin an der Reinhart-van-GĂŒlpen-Schule in Gammelsbach, einem Ortsteil von Beerfelden. Zum Schuljahresbeginn haben sich gemeinsam mit ihr ihre MitschĂŒlerinnen und MitschĂŒler, Schulleiterin Nina Allmann, der Erste Kreisbeigeordnete Oliver Grobeis, Kultusminister Alexander Lorz, der Kreistagsvorsitzende RĂŒdiger Holschuh und Schulamtsleiter Rainer Kilian (von links) zum Gruppenbild aufgestellt. Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

Hessens Kultusminister Lorz besucht Einschulungsfeier im Beerfeldener Stadtteil Gammelsbach

GAMMELSBACH. - So unterschiedlich Lilly Hartmann und Alexander Lorz sind, eines haben die ErstklĂ€sslerin und der Hessische Kultusminister am heutigen Dienstag gemeinsam: Die Einschulung in der Gammelsbacher Grundschule, der Reinhart-van-GĂŒlpen-Schule, ist fĂŒr beide ein einmaliges Erlebnis.

Lilly, eine von 54.000 ErstklĂ€sslern in Hessen, ist die einzige SchĂŒlerin, die an der kleinsten Schule des Bundeslandes ihre Schullaufbahn beginnt. Und der Minister sagt, solch eine besondere Einschulungsfeier bisher noch nicht mitgefeiert zu haben und sie wohl auch nicht noch einmal mitzuerleben.

Umso wichtiger war die Botschaft, die er fĂŒr die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler, Schulleiterin Nina Allmann und die Eltern mitbrachte: das Bekenntnis der Landesregierung zum Erhalt kleiner Schulen. „Das geht nur gemeinsam mit dem SchultrĂ€ger“, fĂŒgt er mit Blick auf den Ersten Kreisbeigeordneten Oliver Grobeis hinzu. Auch fĂŒr ihn sind die kleinen Grundschulen unbedingt erhaltenswert. „Deswegen investiert der Odenwaldkreis als SchultrĂ€ger in sie und hĂ€lt sie in Schuss.“

Die Schulleiterin nennt als Beispiel fĂŒr Investitionen die neue Möblierung des Klassenraums und die anstehende Sanierung der ToilettenrĂ€ume. Die „kleinste und schönste Schule Hessens“ sei es wert, finanziell so unterstĂŒtzt zu werden.

Denn auch auf diese Weise werde der lĂ€ndliche Raum gestĂ€rkt. Ähnlich Ă€ußert sich auch der Kreistagsvorsitzende und Landtagsabgeordnete RĂŒdiger Holschuh: Eine eigene Grundschule sei ein wichtiger Beitrag fĂŒr einen „attraktiven Wohnort“. Holschuh war selbst einst in Gammelsbach zur Schule gegangen.

Derzeit besuchen 17 Jungen und MĂ€dchen die Reinhart-van-GĂŒlpen-Schule. Allmann zufolge muss sie in den nĂ€chsten Jahren nicht um ihre Existenz bangen, da es genĂŒgend Kinder gibt. Die kritische Grenze fĂŒr den Betrieb einer Schule liegt bei 13 Kindern. Diese Grenze war auch in Gammelsbach schon einmal erreicht worden, doch nicht zuletzt die Eltern haben sich fĂŒr den Erhalt der Grundschule eingesetzt, in der außer Allmann noch zwei LehrkrĂ€fte arbeiten.

Grobeis sieht fĂŒr die Kinder, die kleine Grundschulen besuchen, keinen Nachteil, wenn sie danach in weiterfĂŒhrende Schulen gehen, die viel grĂ¶ĂŸer sind. „Im Gegenteil, gerade in den kleinen Schulen erwerben sie in den ersten vier Jahren eine sehr hohe Sozialkompetenz, was ihnen spĂ€ter zugutekommt.“

Auch Lillys Mutter Vanessa Hartmann lobt den Zusammenhalt an der Schule und den Vorteil, dass ihre Tochter zu Fuß zum Unterricht gehen kann. Auch fĂŒr Eltern beginne nun ein neues Schuljahr, sagt der Kultusminister und beendet seinen Besuch mit einer Bitte: „UnterstĂŒtzen und fördern Sie Ihr Kind wie bisher, aber ĂŒberfordern Sie es auch nicht und geben ihm die notwendigen FreirĂ€ume.“