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KOMMENTAR: Harald Buschmann findet in Erbach nicht mehr statt

Die offizielle Amtseinführung des neuen Erbacher Bürgermeisters Dr. Peter Traub ist vollzogen, auch wenn dessen Amtszeit erst am kommenden Wochenende, traditionsgemäß mit dem Start des Erbacher Wiesenmarktes, beginnt.

Damit endet gleichzeitig die 18-jährige Amtszeit seines Amtsvorgängers Harald Buschmann. Gleichwohl fand der Scheidende beim offiziellen Amtswechsel in Erbach nicht mehr statt. Und das im doppelten Sinne.

Zunächst hatte sich Harald Buschmann, wohl aus seinem Selbstverständnis der Majestätsbeleidung heraus – immerhin wurde er am 4. März 2018 nach drei Amtsperioden mit nur noch wenig Vertrauen bedacht, und, mit nur noch 32,2 Prozent der Stimmen ausgestattet, quasi aus dem Amt gejagt – selbst „aus dem Spiel genommen“.

Beim offiziellen Amtswechsel am vergangenen Donnerstag verweigerte Buschmann seine Teilnahme und verstieß damit gegen die Hessische Gemeindeordnung (HGO), die eindeutig regelt, dass der Amtsvorgänger, sofern er sich noch im Amt befindet, dem neuen Bürgermeister die Ernennungsurkunde zu überreichen hat.

Viel schwerer als dieser Gesetzesverstoß Buschmanns aber wirkt die Tatsache, dass er von keinem der immerhin vierzehn Redner, nicht einmal mehr von dem seiner eigenen CDU-Fraktion, während des Zeremoniells namentliche Erwähnung erfuhr.

Lediglich Stadtverordnetenvorsteher António Duarte Marques hatte eher beiläufig erwähnt, dass der neue Bürgermeister „normalerweise seine Ernennungsurkunde von seinem Vorgänger, der aber nicht da ist, überreicht bekommt“.

So haben es letztlich alle Redner vermieden, den Namen Harald Buschmann zu erwähnen, auch wenn bei mehreren Grußbotschaften der Fraktionsvorsitzenden aus dem Erbacher Stadtparlament deutliche Kritik an dessen Amtsführung zu hören war.

Nach fast zwei Jahrzehnten Bürgermeistertätigkeit in Erbach verdeutlicht das Verschweigen des Namens die Wertschätzung in aller Klarheit, die der scheidende Bürgermeister Harald Buschmann in der Odenwälder Kreisstadt noch genießt. Bleibt als Fazit: Die unrühmliche Ära Buschmann ist in Erbach am Ende, noch ehe sie vorbei ist.