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19. Auflage des OSBIT fand am Beruflichen Schulzentrum in Michelstadt statt

Michael Kinstler (Gymnasium Michelstadt), Rudolf Burjanko sowie Heinz-Peter Aulbach (beide IVO-Vorstand) und Wilfried Schulz (BSO Michelstadt, von links) bedanken sich bei Gabriele Kleen für ihre hervorragende Organisation des OSBIT. Foto: Manfred Giebenhain

Unternehmen aus der Region stellen 360 angehenden Abiturienten ihre Karrierechancen vor

ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Am 8. November 2023 fand am Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis (BSO) der 19. Odenwälder Studien- und Informationstag (OSBIT) statt.

Im Mittelpunkt der im Jahresrhythmus ausgerichteten Großveranstaltung steht die Frage: Was kommt nach dem Abitur? Längst nicht jede Schülerin und jeder Schüler, die auf den begehrten Schulabschluss hinarbeiten, wissen, wohin die berufliche Reise gehen soll.

Mit dem attraktiv erscheinenden Studienplatz an einer Universität in der Großstadt konkurrieren immer mehr Angebote von Unternehmen aus der Region, die den direkten Kontakt zu potenziellen Nachwuchskräften suchen.

Als eine bewährte Plattform des unmittelbaren aufeinander Zugehens und in dieser Dimension einmalig ist der Odenwälder Studien- und Informationstag. In Federführung der Industrievereinigung Odenwaldkreis (IVO) fand die Großveranstaltung in diesem Jahr am Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis (BSO) statt.

Schulleiter Wilfried Schulz und IVO-Vorsitzender Rudolf Burjanko begrüßten in einer kurzen Durchsage über Lautsprecher die rund 360 angehenden Gymnasiasten der Q1-Jahrgangsstufen aus allen vier gymnasialen Oberstufen an Odenwälder Schulen, die an ihren Heimatschulen auf diesen Tag hin vorbereitet wurden.

Dem jährlichen Wechsel folgend wird im nächsten Jahr wieder das Gymnasium als Gastgeber auftreten, wenn mit dem 20. Osbit ein Jubiläum begangen wird.

Keine großen Reden und auch kein Impulsvortrag, wie lange Zeit üblich, schmälerten die zur Verfügung stehende Zeit für die insgesamt 75 Vorträge, die von der Frühe bis in die Nachmittagsstunden hinein gedauert haben.

Verteilt auf 18 Klassenräume stellten große Unternehmen aus der Region wie die Volksbank Odenwald, der international agierende Maschinenbauer Erbatech, der Reifenkonzern Pirelli Deutschland ebenso wie etliche mittelständische Unternehmen sowie Vertreter von staatlichen Arbeitgebern ihre Ausbildungsangebote und Dualen Studiengänge vor.

Die Bundesagentur für Arbeit war mit einer Bandbreite vertreten, die von medizinischen Berufen bis zu den Ingenieurwissenschaften reichte.

Wie wichtig „Bildung, Ausbildung oder Studium und ein attraktives Arbeitsplatzangebot“ für Berufseinsteiger und darüber hinaus für die Entwicklung der Region ist, betonte Burjanko: „Es ist der Humus, auf dem Wirtschaft und Wohlstand der Gesellschaft aufbauen und wachsen.“

Das fruchtbare Zusammenspiel aller Kräfte habe den Osbit zu einem bewährten Instrument herausgebildet, das in gebündelter Form ein breites Spektrum an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten abbilde.

Die Odenwälder Wirtschaft unterstreiche mit ihrem attraktiven Arbeitsplatzangebot ihren Anspruch, junge Menschen an die Region zu binden und darüber den Fachkräftebedarf von morgen sichern zu helfen.

Besonderen Dank zollten die IVO, vertreten durch Burjanko und seinen Stellvertreter Heinz-Peter Aulbach, sowie Schulleiter Schulz und der Oberstufenleiter am Gymnasium, Michael Kinstler, Gabriele Kleen von Pirelli. Monatelange Vorbereitungen gehen dieser Großveranstaltung voraus, die zuletzt von ihr geleistet wurden.

Nach fünf aufeinanderfolgenden Studientagen bedankten die Ausrichter sich bei ihr mit einem Geschenk und einem Blumenstrauß für die organisatorischen Leistungen.

Sie übergab die Verantwortung an ihre Nachfolgerin Dr. Silvia Lau, die bereits in diesem Jahr eingearbeitet wurde. Zum Abschied betonte Kleen: „Die Osbit ist eine hervorragende Gelegenheit, Schule und Wirtschaft zusammenzubringen und Weichen für die Zukunft zu stellen.“

Wie dies geschehen kann, verriet ein Blick in die Klassenräume. Geschäftsführer Alexander Beck vom Oberzenter Unternehmen b+b Automations- und Steuerungstechnik GmbH stellte zusammen mit seinen Mitarbeitern, dem Leiter der Konstruktion Simon Maurer, sowie der Leiterin im Personalwesen das Unternehmen vor.

Charlotte Gebhardt umriss die Anforderungen des Internationalen Studiums in Betriebswirtschaftslehre: „Von besonderer Bedeutung sind auch Eigeninitiative und Teamfähigkeit.“ Die Volksbank ging mit einem jungen Team auf ihren potenziellen Nachwuchs zu.

Jenny Kretschmar und Ben König sind noch in der Ausbildung zum Bankkaufmann beziehungsweise im Dualen Studium. Die Teilnehmer riefen über einen QR-Code Informationen zum Geldinstitut auf, um sich über ein Quiz mit diesem vertraut zu machen.

Wer sich seine Zukunft an einem Bankschalter vorstellen kann, erfuhr auch, dass zu einem gepflegten Auftritt keine Krawatte zwingend dazugehört.

Das Erbacher Unternehmen Erbatech bildet junge Menschen zum Elektroniker für Automatisierungstechnik aus und bietet ein Duales Studium in Maschinenbau und Elektrotechnik an, erklärte der Leiter der Konstruktion, Christian Sennert.

Besonders aktiv und erfolgreich sei das Spezialunternehmen auch in der Akquise von Fachkräften aus dem Ausland, ergänzte Fernanda von Christen von der Geschäftsleitung. Daran interessiert zeigten sich der 18 Jahre alte Simon aus Michelstadt ebenso wie der 17-jährige Wolf Noah aus Birkert.

„Mit der Schule haben wir uns die Firma bereits angesehen“, begründete Linus (18) aus Michelstadt seine Entscheidung, sich bei der großen Auswahl unter den Vorträgen jetzt näher informieren zu wollen. Der 15 Jahre alte Alioglu aus Höchst kann es sich sogar vorstellen, in dieser Branche ein eigenes Unternehmen zu gründen.