Spannende Themen aus dem Odenwald, die Säle füllen
Dr. Ilona Agoston, Leiterin der Volkshochschule Odenwald, und Stephan Kelbert, Bürgermeister der Stadt Michelstadt, freuen sich über das Programm der Vortragsreihe 2018.
MICHELSTADT. - Am Anfang stand eine Idee, Themen aus dem Odenwald aufzugreifen, die den Blickwinkel „Vom Bekannten zum Unbekannten“ lenken oder neue Forschungsergebnisse vorstellen sollte. Die gleichnamige Vortragsreihe hat sich längst etabliert und einen Platz unter den kulturellen Höhepunkten im Veranstaltungskalender von Michelstadt eingenommen.
Sieben Vorträge stehen im siebten Jahr auf dem Programm, schickt Heinz Seitz der Themenvorstellung für 2018 voraus. „Zu Beginn waren es noch drei Vorträge. Inzwischen sind wir bei sechs bis sieben im Jahr angekommen, die von durchschnittlich 100 Besuchern angenommen werden“, lässt der zuständige Kulturamtsleiter wissen.
In seiner Regie ist die Vortragsreihe an den Start gegangen und ist im Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Wichtig: Zu allen Vorträgen ist eine Anmeldung beim Kulturamt erforderlich, da die Sitzplätze in den Sälen der historischen Gebäude begrenzt sind und die Nachfrage oft darüber hinausgeht.
„Michelstadt hat mit dieser Vortragsreihe seine Vorbildfunktion als älteste und größte Stadt des Odenwalds unterstrichen und mit anerkannten Historikern und anderen Fachleuten ein Bildungsangebot installiert, das weit über den Anspruch von heimatkundlichen Themen hinausreicht“, leitet Seitz über zu einer Neuigkeit. Zwei, die in Sachen Bildung an einem Strang ziehen, haben sich zusammengetan, um den Stellenwert und die öffentliche Aufmerksamkeit um ein weiteres zu steigern.
„Zum ersten Mal wird die bewährte Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Odenwaldkreis angeboten und beworben. Damit unterstreichen wir unseren Bildungsanspruch auf einem Gebiet, dem wir uns stärker widmen wollen. Ansprechend und wissenschaftlich fundiert aufbereitete Themen, die die Geschichte des Odenwalds betreffen, wirken identitätsstiftend und fördern die Heimatverbundenheit in der Bevölkerung“, betont VHS-Leiterin Dr. Ilona Agoston.
Die Volkshochschule ist nunmehr neben der Odenwald Tourismus GmbH weiterer Kooperationspartner dieser Veranstaltungsreihe. Die Odenwald Tourismus GmbH unterstützt diese Reihe seit deren Bestehen.
Zum Auftakt referiert die Historikerin Antje Vollmer am 2. Februar über den „Dreißigjährigen Krieg im Odenwald“. Diese Veranstaltung wird aufgrund der großen Nachfrage erneut angeboten und findet in der Evangelischen Stadtkirche statt. Was es mit den „Lärmfeuern im Odenwald“ auf sich hat, erklärt die Geologin Silke Hable am 23. März, dem Vorabend der neuzeitlichen Veranstaltungen zu diesem Anlass, die in die Römerzeit zurückreichen.
Dieses Thema und die zwei weiteren Vorträge werden im historischen Rathaus präsentiert. Am 27. April stellt der Odenwälder Theaterregisseur und pensionierte Studienrat Erich Becker das Leben und Wirken des Michelstädter Politikers „Ludwig Bogen“ vor; das Odenwälder Gesicht der Märzrevolution von 1848. Für das Jubiläumsjahr hat Becker auch ein Straßentheater vorbereitet, das im September zu sehen sein wird.
„Wildes Kraut im Odenwald“ hat die Gästeführerin und Kräuterfrau Tanja Lenz ihren Vortrag überschrieben, der am 8. Juni das allgemeine Verhältnis zu Unkraut thematisiert. Stadtarchivar Hans Winter referiert am 24. August im Schenkenkeller über das tragische Schicksal des Ernsbacher Bauern Heinrich List, der für seinen mitmenschlichen Einsatz in der Nazizeit sein Leben lassen musste.
Zum Jahresende lädt das Kulturamt in das Stadtmuseum in der Kellerei ein, wo am 28. Oktober erneut Antje Vollmer und am 23. November Mario Becker, Dozent für Archäologie und Alte Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt, vor das Publikum treten. Vollmer hat in den Archiven über „Aberglaube, Teufelswerk und Hexenprozesse im Odenwald“ geforscht und Becker stellt Fundstücke und andere Quellen einer „Provinz eines Imperiums Südhessen in römischer Zeit“ vor.
Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr. Bei jedem Vortrag wird eine Gebühr von 3,00 Euro pro Person erhoben. Der Erlös fließt in die weitere Gestaltung des neuen Stadtmuseums ein. Anmeldungen nimmt das Kulturamt unter Telefon 06061/74620 oder per E-Mail an anmeldung(at)michelstadt.de entgegen.
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