Wie Feuerwehren und Kommunen im Ernstfall helfen
Vorbereitet durch den Winter (Teil 2): Anlaufstellen fĂŒr Bevölkerung im ganzen KreisODENWALDKREIS / ERBACH. - FĂŒr den Einsatz in NotfĂ€llen und die Vorbereitung darauf gibt es im hessischen Katastrophenschutz klare gesetzliche Vorgaben.
ZustĂ€ndigkeiten, Aufgaben und AblĂ€ufe mĂŒssen feststehen, damit im Katastrophenfall nicht wertvolle Zeit verloren geht. Dabei spielen die Unteren Katastrophenschutzbehörden der Landkreise eine zentrale Rolle.
Die Verantwortung liegt hierbei beim Landrat, der von einer ganzen Reihe Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kreisverwaltung unterstĂŒtzt wird, allen voran Kreisbrandinspektor Horst Friedrich.
Ein weiterer Mitarbeiter ist Norbert Heinkel, der die Richtlinien kennt und fĂŒr deren Umsetzung im Odenwaldkreis sorgt. Der stellvertretende Kreisbrandinspektor ist zustĂ€ndig fĂŒr die Gefahrenabwehrplanung und mit allen Verantwortlichen in der Kreisverwaltung, den StĂ€dten und Gemeinden, im Rettungsdienst und bei der Polizei gut vernetzt. âDas ist entscheidend dafĂŒr, dass im Ernstfall alles klapptâ, sagt er.
Der Ernstfall â das könnte in diesem Winter ein Stromausfall sein, wenn das Netz ĂŒberlastet ist und nicht genug Strom zur VerfĂŒgung gestellt werden kann. Darauf kann sich jede und jeder zuhause gut vorbereiten, wie im ersten Teil unserer Serie beschrieben.
âAber das ist nicht allesâ, so Heinkel. âIn einem solchen Notfall gibt es in allen StĂ€dten und Gemeinden Anlaufstellen, in denen den BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern geholfen wird.â
Die Organisation dieser Stellen ruht auf zwei SÀulen: den örtlichen Feuerwehren sowie den StÀdten und Gemeinden selbst. Wie Heinkel erlÀutert, wird im Ernstfall aus jedem Feuerwehrhaus eine Notrufmeldestelle.
âDort können sich BĂŒrgerinnen und BĂŒrger in NotfĂ€llen wenden und zum Beispiel Notrufe absetzen, sobald das Telefon zuhause nicht mehr funktioniert.â Heinkel hat in diesem Zusammenhang einen dringenden Appell:
âDie 112 oder 110 dĂŒrfen nur in wirklichen NotfĂ€llen gewĂ€hlt werden und nicht, weil der Strom einmal ausfĂ€llt. Wer Notrufe ohne triftigen Grund tĂ€tigt, blockiert Leitungen, die dazu da sind, Leben zu schĂŒtzen oder zu retten.â
In den FeuerwehrhĂ€usern gibt es auch Informationen zur aktuellen Lage. In den Ortsteilen, in denen es kein Feuerwehrhaus gibt, werden an zentralen PlĂ€tzen Feuerwehrautos stehen, die die gleiche Funktion erfĂŒllen.
Daneben werden die StĂ€dte und Gemeinden Betreuungsstellen einrichten, etwa in Hallen oder BĂŒrgerhĂ€usern. Die Planungen dazu sind bereits abgeschlossen. FĂŒr den Ernstfall vorgesehen sind Einrichtungen mit bis zu 500 PlĂ€tzen in Michelstadt und Breuberg-Sandbach sowie in jeder Kommune noch einmal Stellen mit bis zu 50 PlĂ€tzen. Dort gibt es Strom, und man kann sich fĂŒr eine gewisse Zeit aufwĂ€rmen. Zum Ăbernachten sind diese Einrichtungen jedoch nicht gedacht.
Die Adressen der Betreuungsstellen teilen die Kommunen mit, sobald der Ernstfall absehbar ist. Wer sie sucht, kann aber auch in den FeuerwehrhÀusern nachfragen.
Heinkel steht in stĂ€ndigem Kontakt mit Vertretern der StĂ€dte und Gemeinden und natĂŒrlich mit den Gemeindebrandinspektoren, die die örtlichen Feuerwehren leiten.
Der Austausch ĂŒber die nötigen Schritte ist ĂŒberdies durch den Verwaltungsstab der Kreisverwaltung gesichert, der unter der Leitung von Landrat Frank Matiaske regelmĂ€Ăig amtsintern und mit den BĂŒrgermeistern zusammenkommt.
âIch bin froh, dass es im Odenwaldkreis an allen relevanten Stellen Verantwortliche mit groĂer Kompetenz gibt, die uns sicher durch einen möglichen Ernstfall bringen werdenâ, so Matiaske.
Bereits erschienen: >Selbsthilfe und Vorsorge zuhause< (FACT-Bericht unter: www.de-fakt.de/bundesland/hessen/odenwaldkreis/details/?tx_ttnews).