MdB Lisa Badum: „Der Planet schlägt Alarm“
Neujahrsempfang der Odenwälder GRÜNENZELL. – Im vollbesetzten Saal des Gasthofes „Zur Krone“ in Zell konnte das Sprecherteam der Odenwälder GRÜNEN, Petra Neubert (Michelstadt) und Jörg Friedrich (Brombachtal) die klimapolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, Lisa Badum, als Gastrednerin beim diesjährigen Neujahrsempfang begrüßen und durch das Programm führen.
Petra Neubert erklärte, dass das Verweilen in einer kollektiven Katastrophe nicht Sache der GRÜNEN ist. Vielmehr sei es Ansporn für die GRÜNEN, „mit Zuversicht und Selbstbewusstsein den Blick auf unsere Heimat zu richten und sie zu einer attraktiven Herzschlag-Region zu machen“.
„Wir leben in einer Welt voller Widersprüche“, so Jörg Friedrich. „Wir wissen genau, was wir dem Klima antun, wenn wir in einen Flieger steigen, trotzdem fliegen wir mehr denn je. Wir sind uns bewusst, dass unser übermäßiger Fleischkonsum massiv an unseren Ressourcen zehrt. Trotzdem sind wir Weltmeister im Grillen.“
Im Namen der Bad Königer GRÜNEN begrüßte Hedwig Seiler die Gäste und berichtete über das Vorkommen einer Biber-Familie in Bad König. Ein kleiner positiver Beitrag zum Artenschutz.
Die Sprecherin der Kreistagsfraktion, Elisabeth Bühler-Kowarsch (Beerfelden) führte aus, dass die Schwerpunkte der Arbeit der Kreistagsfraktion im Jahr 2020 bei den Themen Klimaschutz, Naturschutz und ÖPNV liegen werden.
Der Landtagsabgeordnete Frank Diefenbach (Michelstadt) erklärte, dass Klimapolitik auf allen Ebenen stattfinden müsse. Die Landesregierung in Hessen habe auf 20 Prozent der Emissionen in Hessen Einfluss und arbeite konzentriert an deren Verminderung. Im Bereich Verkehr und Landwirtschaft seien zudem der Bund und die Europäische Union gefordert.
Nach diesen Grußworten prognostizierte die Gastrednerin Lisa Badum, dass jetzt die grünen zwanziger Jahre kommen würden, denn die Fakten zur Klimakrise lägen auf dem Tisch und dringendes politisches Handeln sei gefragt.
„Soll das Ziel des Pariser Klimaabkommens - nur 1,5 Prozent Erderwärmung - eingehalten werden, sind schnelle politische Entscheidungen notwendig.“
Die Klimakonferenz in Madrid sei enttäuschend verlaufen, „denn es wurde kein Regelwerk geschaffen, um die Pariser Klimaziele einzuhalten“. Nach heutigem Stand, so Badum, werde die Erderwärmung auf 3 bis 4 Prozent steigen, und dies wäre eine Katastrophe.
Hoffnung mache ihr indes die weltweite Klimabewegung, die beim bisher größten Aktionstag im vergangenen Jahr über 7 Millionen Menschen auf die Straße gebracht habe. Positiv stimme sie auch, dass die GRÜNEN mittlerweile eine Bündnispartei seien, die auf vielen Ebenen Bündnispartner für eine effektive Klimaschutzpolitik gewinnen konnten, darunter auch die Gewerkschaften.
„Die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft ist die große Zukunftsaufgabe in der heutigen Zeit.“ Die Politik sei gefordert, so Lisa Badum. Erneuerbare Energien müssten schnellst möglich die fossilen Energien ersetzen.