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„Absolute Abstinenz ist keine Voraussetzung“

Sozialarbeiter JĂŒrgen Brilmayer wird die Gruppe leiten. Foto: Michel Lang / DRK Odenwaldkreis

DRK-Selbsthilfe geht fĂŒr junge Erwachsene neue Wege

ODENWALDKREIS / ERBACH. Die strikte RegelmĂ€ĂŸigkeit im Einhalten von Terminen, eine doch eher gefestigte Struktur der Person und die definitiv gewollte Abkehr vom Suchtmittel sind nicht so das Ding von Elias (19), der in Wirklichkeit anders heißt.

Das sind prinzipiell keine guten Voraussetzungen fĂŒr seine Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe beim Roten Kreuz.

„Doch, das geht“, widersprechen Sozialarbeiter Horst Weigel und Friedel Weyrauch, Sprecherin der DRK-Selbsthilfe, die im Wohlfahrtsverband genau fĂŒr diese Klientel eine solche ins Leben gerufen haben.

„Denn damit sprechen wir jene an, die sonst außen vor sind“ sagen sie und meinen junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren, die wegen ihres Suchtmittelkonsums soziale, berufliche oder gesundheitliche EinschrĂ€nkungen erleben, dieses aber oftmals noch konsumieren.

In deren Augen liegt es beispielsweise am Schnaps oder am Haschisch, wenn Probleme auftauchen. Dass sie selbst die Entscheider ĂŒber ihren weiteren Lebensweg sind, ist den Betroffenen nicht ganz klar.

„Und diesen jungen Leuten, die keine Klarheit ĂŒber ihre wie auch immer geartete AbhĂ€ngigkeit haben, möchten wir helfen“, unterstreicht Brilmayer.

Deswegen haben die beiden die Selbsthilfegruppe `Immer wieder Ärger wegen Alkohol, Cannabis & Co.?® aus der Taufe gehoben und deren Konzept fest verankert.

„Wir bieten den Teilnehmenden einen Rahmen und ein Ort, wo sie sich zu ihren Erfahrungen und den erlebten BeeintrĂ€chtigungen auf Augenhöhe austauschen können“, informiert Brilmayer.

Im Unterschied zu den ĂŒblichen Selbsthilfegruppen steht diese unter fachlich kompetenter Begleitung, die natĂŒrlich der Schweigepflicht unterliegt.

„Ja, das ist zugegebenermaßen ein etwas ungewöhnliches, aber absolut notwendiges Projekt. Denn wir wollen auch diejenigen erreichen, die sich nicht tĂ€glich in Selbstdisziplin ĂŒben“, erklĂ€rt der Fachmann.

Die Teilnahme ist selbstverstĂ€ndlich freiwillig und kostenlos. Zudem ist der regelmĂ€ĂŸige Besuch der wöchentlichen Termine nicht verpflichtend. „Auch stringente Abstinenz erwarten wir von den jungen Leuten nicht unbedingt“, sagen Brilmayer und Weyrauch, die eine unkomplizierte Hilfe anbieten.

„Wenn wir mit der Selbsthilfe junge Erwachsene erreichen wollen, mĂŒssen wir auch bereit sein, ungewöhnliche Wege zu gehen“, meinen die Initiatoren unter dem Dach der DRK-Selbsthilfegruppen.

Erstmals trifft man sich am Montag, dem 15. MĂ€rz, im Selbsthilfezentrum an der Bahnstraße 43 (Eingang Alte Poststraße) ab 17.30 Uhr.

Auskunft erteilen JĂŒrgen Brilmayer, Telefon 06062 / 608883 und Friedel Weyrauch unter Tel. 06062 / 60760 oder per Email an selbsthilfe(at)drk-odenwaldkreis.de. Infos auch auf www.selbsthilfe.drk-odenwaldkreis.de.