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Extrembergsteiger Alexander Huber zu Gast in Erbach

Karlheinz Ihrig, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Odenwaldkreis, heißt den in Erbach nur auf der Großbildleinwand, im realen ...

... Leben aber tatsÀchlich in den SteilwÀnden der höchsten Berge hÀngenden Extrembergsteiger Alexander Huber im Odenwald willkommen.

Der Extremberegsteiger wurde nach seinem Vortrag begeistert gefeiert und bedankte sich seinerseits bei einem aufmerksamen OdenwÀlder Auditorium.

Karlheinz Ihrig (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Odenwaldkreis, links) und Rudolf Burjanko (IVO-Vorsitzender, rechts) beglĂŒckwĂŒnschen ...

... Alexander Huber zu seinem spannenden Vortrag und ĂŒberreichten ihm diverse regionale Leckereien . Fotos: Manfred Giebenhain (1), er (4)

Gemeinsame Vortragsveranstaltung der Sparkasse Odenwaldkreis und der Industrievereinigung Odenwaldkreis beleuchtet „Analogie von Berg und Beruf“

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Was haben Berg und Beruf, vom Anfangsbuchstaben mal abgesehen, gemeinsam? Nicht der Berg ist es, den es zu bezwingen gelte, schickte der Extrembergsteiger Alexander Huber in der vollbesetzten Werner-Borchers-Halle seinem Vortrag voraus.

Gleich welche Höhe der Gigant vor ihm auch habe, stets gehe es darum, ehrfurchtsvoll zunÀchst davorzustehen und sich darauf zu konzentrieren, wie er am besten hinauf zum Gipfel steige und wieder heil herunterkomme.

Dem Berg sei dies einerlei, zu bezwingen gelte es immer nur das „innere Ich“, wie der prominente Gast aus Traunstein in Oberbayern betonte.

Damit war der temperamentvolle und lĂ€ssig gekleidete Mann mit dem schwarzen Vollbart und mit den zum Zopf gebundenen Haaren beim Titel seines Vortrags angekommen, der „Analogie von Berg und Beruf“.

Doch bevor er von seinen Abenteuern in den Bergen berichtete und das Publikum atemberaubende Aufnahmen von den steilsten BergwÀnden der Welt zu sehen bekam, ergriff Karlheinz Ihrig von der gastgebenden Sparkasse Odenwaldkreis das Wort.

Dem Vorsitzenden des Vorstands war die Freude anzusehen, nach lĂ€ngerer Pause an die Tradition der gemeinsam mit der Industrievereinigung Odenwaldkreis (IVO) ausgerichteten Großveranstaltung anknĂŒpfen zu dĂŒrfen.

Nach zuletzt 2018 hieß Ihrig wieder rund 600 GĂ€ste aus Politik, Wirtschaft, VerbĂ€nden und Interessenvertretungen, darunter auch aus der Rhein-Main-Metropole, willkommen.

Dazwischen lag auch das Jahr 2021, in dem die Sparkasse Odenwaldkreis 175 Jahre alt wurde. Wie alle wissen: kein Jahr, in dem solche AnlĂ€sse gebĂŒhrend gefeiert werden konnten. Also habe sein Haus einen anderen Weg gesucht und gefunden, um die Menschen in der Region an dem Ereignis teilhaben zu lassen.

Ihrig brachte in Erinnerung, dass zum JubilÀum das Kreditinstitut mit der Finanzierung der Elternakademie am Erbacher Gesundheitszentrum der Region ein Geschenk unterbreitet habe, das auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.

Was die Sparkasse selbst betreffe, könne man trotz der Pandemie von einer „insgesamt erfreulichen Entwicklung“ sprechen. Am Beispiel des gut nachgefragten digitalen Beratungscenters habe der technische Fortschritt seinen Beitrag dazu geleistet.

FĂŒr die IVO begrĂŒĂŸte der Vorsitzende Rudolf Burjanko mit dem Hinweis, dass diese im jĂ€hrlichen Wechsel mit beiden OdenwĂ€lder GeldhĂ€usern terminierte Vortragsveranstaltung mit einem prominenten Referenten zu den kulturellen Höhepunkten im Landkreis zĂ€hle.

Thomas und Alexander Huber nennen sich immer noch die „Huberbuam“, wie das BrĂŒderduo in den Bergen und im ganzen Land sich einen Namen gemacht hat. Leidenschaftlich und authentisch erzĂ€hlte der Referent aus seinem Leben, seiner Kindheit auf dem Bauernhof und wie sein Bruder und er auf den Geschmack gekommen sind, ihr Hobby zum Beruf zu machen.

HierfĂŒr hat Alexander Huber sein 1997 erworbenes Diplom als Physiker zur Seite gelegt, um fortan als Berufsbergsteiger unterwegs zu sein. „Wichtig ist es im Leben, sein Talent zu finden und daraus das Beste zu machen.

Wenn es aber nicht mit Begeisterung gelebt wird, nĂŒtzt die beste Performance nichts, um alles herauszuholen was geht“, schickte er den spannenden Bildern und ErzĂ€hlungen voraus, die seinen Bruder und ihn in schwindelerregenden Höhen, oft ohne Sicherung, zeigen.

Was so leicht, auch aus nĂ€chster NĂ€he, aussieht, ist Schwerstarbeit: Hier muss jeder Handgriff und Fußtritt absolut sicher sitzen. Angetan hat es den BrĂŒdern, die etwa 1000 Meter lange Kletterroute „The Nose“ am El Capitan im kalifornischen Yosemite-Tal, den die Huberbuam nach mehrmaligem Anlauf im Speed-Klettern verbesserten.

Dies gelang ihnen gleich zwei Mal binnen vier Tagen hintereinander; zuletzt am 8. Oktober 2007 in zwei Stunden, 45 Minuten und 45 Sekunden. Es komme stets auf den Moment an, die Konzentration und die Begeisterung, denn jeder Rekord sei nichts von Dauer, so auch dieser, sagte der heute 54jĂ€hrige staatlich geprĂŒfte Berg- und SkifĂŒhrer.

Zur Analogie und Fragen, ob in solchen Momenten nicht auch Angst mit im Spiel sei: „Angst ist die wichtigste Überlebensversicherung am Berg wie im Leben“, richtete der Referent mit ernster Miene seinen Appell an die Besucher, Angst nicht als Bedrohung, sondern als instinktiven Wegbegleiter zu verstehen, um Belastungssituationen Stand halten zu können.

Im Leben wie am Berg lassen sich auch RĂŒckschlĂ€ge und Fehler nicht absolut vermeiden. Auch solche Szenen gehörten dazu, als sein Bruder aus 30 Metern abstĂŒrzte, bevor das sichere Seil ihn vor dem Tod bewahrte. Sorgfalt bedeute, so Huber, nicht nur mit absoluter Konzentration jeden Griff und jeden Schritt zu nehmen, sondern auch die verlĂ€ssliche Funktion seiner AusrĂŒstung im Blick zu behalten.

Ob am Berg, im Leben oder im Beruf: „Es ist mitunter gefĂ€hrlich, mit fehlender Kompetenz unterwegs zu sein.“ Was nicht heißen solle, sich nichts Neues zuzutrauen. „Das Leben ist ein Wagnis“, so Hubers abschließende Botschaft. „Ohne Angst kein Mut und ohne Mut kein VorwĂ€rtskommen, lassen Sie sich darauf ein.“