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InA gGmbH aus Erbach stellt neue Integrationsmaßnahme offiziell vor

Erfolgreiche Vorstellung der Maßnahme „MInA – Migranten-Integration in Arbeit“: Alexander Brendel, Mahmoud Najjar, Christina Curatolo und Guido Bischoff (Team „MInA“), Torsten Heinzmann (IHK Darmstadt), Sven Glaser (Geschäftsführer InA gGmbH), Erich Lust (Hauptabteilungsleiter Arbeit und soziale Sicherung), Michael Vetter (Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent), Masen Hankir (Integrationslotse Asyl) und Sandra Schnellbacher (Abteilungsleiterin KJC sowie Geschäftsführerin der InA gGmbH, von links nach rechts).

Maßnahme „MIna – Migranten-Integration in Arbeit“ unterstützt Personen mit Flucht- oder Migrationshintergrund auf ihrem Weg zur Integration in den Arbeitsmarkt

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Unter großer Beteiligung geladener Gäste aus Politik und Wirtschaft hat die InA gGmbH – gemeinnützige Gesellschaft für Integration in Arbeit – am vergangenen Mittwoch die Eingliederungsmaßnahme „MInA – Migranten-Integration in Arbeit“ offiziell vorgestellt.

Mehr als 60 Fachleute, darunter der Kreisbeigeordnete des Odenwaldkreises, Michael Vetter, die Geschäftsführung der InA gGmbH sowie Mitglieder des Aufsichtsrates, Vertreter der IHK , zahlreiche Verantwortliche regionaler Träger und Organisationen sowie Mitarbeiter des Kommunales Job-Centers Erbach kamen in den Räumen des InA-Bewerbercenters in Erbach zusammen, um sich über die Inhalte der neuen Maßnahme zu informieren und fachlich auszutauschen.

Seit Anfang Mai 2016 betreibt die InA gGmbH, als 100%ige Tochter des Odenwaldkreises, das Projekt „MInA“. Die vom Kreisausschuss des Odenwaldkreises für einen Zeitraum von drei Jahren angelegte und aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration geförderte Maßnahme hat das Ziel, Personen mit Flucht- oder Migrationshintergrund, die Leistungen nach dem SGB II erhalten, bei der Heranführung an den Arbeitsmarkt zu unterstützen.

Innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten bekommen 60 Teilnehmer, in Gruppenseminaren und Einzelgesprächen, Hilfestellung bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt. Die Ermittlung persönlicher und fachlicher Kompetenzen, die Verbesserung von Sprachkenntnissen, Berufsorientierung, aber auch die Vermittlung von Grundlagen des Rechts- und Wertesystems Deutschland sind dabei Themenschwerpunkte.

Der Kreisbeigeordnete des Odenwaldkreises, Michael Vetter, bezeichnete die Maßnahme in seiner Begrüßung als einen wichtigen und sinnvollen Beitrag zur Arbeitsmarktintegration von anerkannten Asylbewerbern im Odenwaldkreis.

Dieses Projekt beschäftige sich mit zentralen Aspekten, um Menschen mit Migrationshintergrund eine berufliche Orientierung zu geben und bestehende Hindernisse zu überwinden, so Vetter. Er lobte in diesem Zusammenhang die erfolgreiche und vielfältige Zusammenarbeit der verschiedenen ehrenamtlichen Organisationen, Bildungsträger und sozialen Verbände im Odenwaldkreis und die daraus entstandenen Netzwerke.

„Mit dem Projekt „MInA“ haben wir die Chance, die Teilnehmer ein kurzes Stück auf Ihrem Weg hin zur vollständigen Integration in Deutschland, die meist mehrere Jahre dauern kann, zu begleiten. Die sehr unterschiedlichen Voraussetzungen, die die Kursteilnehmer mitbringen, verlangen dabei eine sehr individuelle und zum Teil experimentelle Herangehensweise an unsere Aufgabe“, erklärt Teamleiter Alexander Brendel.

Er und sein Team, bestehend aus zwei Maßnahmecoachs sowie einem Übersetzer, können dabei auf langjährige, zum Teil persönliche Erfahrungen aus den Bereichen Arbeitsvermittlung und Asyl zurückgreifen.

Meist steht die Feststellung des Sprachniveaus und der persönlichen Kompetenzen am Beginn der Arbeit mit den Teilnehmern. Dabei kommt ein speziell entwickeltes und erprobtes Kompetenzfeststellungsverfahren zum Einsatz, welches in verschiedenen zielgruppenrelevanten Sprachen durchgeführt und ausgewertet werden kann.

Auf Basis der Ergebnisse und den persönlichen Einzelgesprächen werden dann, gemeinsam mit dem Teilnehmer, eine möglichst passgenaue Sprachförderung sowie weitere Unterstützungsbedarfe festgelegt. Häufig ist die Begleitung im Rahmen des Anerkennungsverfahrens beruflicher Qualifikationen und Berufsausbildungen notwendig.

Durch die Vermittlung von Betriebspraktika und mit Hilfe von Betriebsbesichtigungen bekommen die Teilnehmer zudem Einblicke in die Arbeitsstrukturen deutscher Unternehmen. Auch die Erstellung von Bewerbungsunterlagen und ein gezieltes Bewerbungstraining sind Bestandteil der Maßnahme, um eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt zu realisieren.

„Bei der Konzeption der Maßnahme war es uns außerdem besonders wichtig, bestehende Angebote unterschiedlicher Stellen sinnvoll zu nutzen und den Teilnehmern dadurch eine noch effizientere Unterstützung zu bieten.“ erklärte Brendel weiter.

So stehe man beispielsweise im engen Austausch mit Masen Hankir, dem Integrationslotsen der Asylstelle. Dieser ist bereits während des Asylverfahrens erster Ansprechpartner für Asylbewerber im Rahmen deren Heranführung an den Arbeitsmarkt und kann so zeitnah aktive Unterstützung leisten.

Aktuell koordiniert er gemeinsam mit dem Kommunalen Job-Center und der InA gGmbH – in Kooperation mit dem Hessischen Justizministerium – die Schulungsreihe „Fit für den Rechtsstaat“. Diese Veranstaltung richtet sich an Asylbewerber und anerkannte Asylbewerber aus dem Rechtskreis SGB II, und wird für die „MInA“- Teilnehmer obligatorischer Maßnahmebestandteil sein.

Auch Torsten Heinzmann, Vertreter der Industrie- und Handelskammer Darmstadt, unterstrich in einem kurzen Vortrag die Wichtigkeit der Vermittlung von Basiskompetenzen für den deutschen Arbeitsmarkt und die Bedeutung der Zusammenarbeit von Unternehmen und Institutionen zur Flüchtlingsintegration. Weshalb man sich einig war, dass die Maßnahme „MInA“ einen sinnvollen Beitrag zur Integration leisten wird.

Info: Die InA gGmbH (gemeinnützige Gesellschaft für Integration in Arbeit) ist eine 100%ige Tochter des Odenwaldkreises. Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung arbeitet die InA gGmbH eng mit dem Kommunalen Job-Center des Odenwaldkreises zusammen.

Ziel der Kooperation ist insbesondere eine Kompetenzbündelung im Rahmen der Integration von Kunden des Kommunalen Job-Centers in den Arbeitsmarkt und die gemeinsame Steigerung der Integrationszahlen des Kommunalen Job-Centers. Die InA gGmbH beschäftigt aktuell 20 Mitarbeiter in verschiedenen Arbeitsbereichen.