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Kreistag verabschiedet Haushalt 2023 mit breiter Mehrheit

Landrat: Gute Basis fĂŒr weitere Arbeit der Verwaltung – Umlagen-Erhöhung zwingend nötig

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Der Kreistag des Odenwaldkreises hat nach intensiver Beratung den Haushalt fĂŒr 2023 verabschiedet. In der Sitzung am 15. Mai stimmten die Koalitionsfraktionen SPD, ÜWG und FDP sowie die CDU-Fraktion, ein Fraktionsmitglied der GrĂŒnen und zwei fraktionslose Abgeordnete fĂŒr das Zahlenwerk.

Die Mehrheit der GRÜNEN-Fraktion lehnte den Haushalt ab, zwei weitere fraktionslose Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Landrat Frank Matiaske sagte, die „breite UnterstĂŒtzung“ sei eine gute Basis fĂŒr die weitere Arbeit der Verwaltung.

Der Haushalt 2023, den Matiaske im MĂ€rz in den Kreistag eingebracht hatte, weist bei einem Gesamtvolumen von rund 210 Millionen Euro ein Defizit von 3,2 Millionen Euro auf. Das kann noch durch RĂŒcklagen ausgeglichen werden.

Die von den StĂ€dten und Gemeinden zu entrichtende Kreis- und Schulumlage wird von 53,15 auf 57 Prozentpunkte angehoben, was rund 6,12 Millionen Euro Mehreinnahmen bringt. DemgegenĂŒber stehen aber auch entsprechende Mehreinnahmen bei den StĂ€dten und Gemeinden.

Dies Àndert aber an der defizitÀren Gesamtlage des Kreises nur wenig, auch wenn der Jahresabschluss 2022 besser ausfÀllt als zunÀchst gedacht.

Matiaske bedauerte die notwendig gewordene Umlagen-Erhöhung: „Das ist ein steiniger, aber unumgĂ€nglicher Weg, um den Haushalt genehmigungsfĂ€hig zu gestalten. Wir sind bestrebt, die Höhe der Umlagen in den nĂ€chsten Jahren wieder zurĂŒckzufahren.“

Kostensteigerungen gibt es vor allem in der Energieversorgung der Schulen, bei der SchĂŒlerbeförderung mit Bussen und bei den Personalkosten in der Kreisverwaltung. Vorgesehen sind mehr als 50 neue Stellen, die fast alle durch Aufgabenzuweisungen von Bund und Land sowie gestiegene Fallzahlen erforderlich sind.

Mit breiter Mehrheit wurde auch der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Bau- und Immobilienmanagement Odenwaldkreis angenommen.

Abgelehnt wurde er nur von einer Mehrheit der GrĂŒnen-Fraktion, eine fraktionslose Abgeordnete enthielt sich der Stimme. Ebenso wurde dem Haushalt der Beruflichen Schulzentrums Odenwaldkreis zugestimmt, nur die GrĂŒnen-Fraktion lehnte ihn mehrheitlich ab.

Zur Abstimmung standen außerdem zwei AntrĂ€ge. Die GRÜNEN-Fraktion hatte unter dem Stichwort „Bauhoftraining“ beantragt, die Bauhöfe der StĂ€dte und Gemeinden bei der Anlage und Pflege naturnaher GrĂŒnflĂ€chen zu schulen.

Der Antrag wurde abgelehnt. Matiaske sagte, das Anliegen der GrĂŒnen sei von der Verwaltung bereits aufgenommen worden und werde in der nĂ€chsten BĂŒrgermeisterkreisversammlung thematisiert. FĂŒr den Antrag votierte außer den GRÜNEN die fraktionslose Abgeordnete Marlene Wenzl (Die LINKE).

Auch der Antrag von Wenzl und der zweiten fraktionslosen Abgeordneten der Linken, Erika Langbein, fĂŒr ein kostenloses SchulfrĂŒhstĂŒck in der Ernst-Göbel-Schule, Höchst, wurde abgelehnt. Nur die GRÜNEN-Fraktion schloss sich ihm an.

Hintergrund der Ablehnung ist, dass die Schulen ĂŒber Budgets verfĂŒgen, ĂŒber die sie selbst entscheiden können. Über einzelne Schulprojekte abzustimmen, könne nicht Sache des Kreistags sein, so die mehrheitliche Auffassung des Kreistags.