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Tanz-Demonstration 'One Billion Rising' erfährt im Odenwaldkreis großen Zuspruch

Dass Engagement für ein ernstes Thema durchaus Spaß machen kann, vermittelten die Tänzerinnen und Tänzer, die im Rahmen der Tanz-Demonstration „One Billion Rising“ vor dem Erbacher Landratsamt durch ihre Aktion Solidarität mit von Gewalt betroffenen Frauen bekundeten. Foto: Gerd Böttcher / Kreisverwaltung

Tänzerinnen und Tänzer bekunden in Erbach und Michelstadt Solidarität mit von Gewalt betroffenen Frauen

ODENWALDKREIS / ERBACH / MICHELSTADT. - Über 50 Frauen und auch Männer sind im Odenwaldkreis dem Aufruf zur globalen Demonstration verbunden mit der Einladung zum Tanz gefolgt und bekundeten vor dem Landratsamt in Erbach, am Bienenmarktgelände in Michelstadt und in der Innenstadt ihre Solidarität mit von Gewalt betroffenen Frauen.

Zur diesjährigen „One Billion Rising-Aktion“ hatten zwei Schulklassen der Fachschule für Sozialpädagogik des Beruflichen Schulzentrums Odenwaldkreis (Michelstadt), begleitet von Schulpfarrerin Ulla Kloß, gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten des Odenwaldkreises Petra Karg aufgerufen.

Beim Einstudieren der Choreografie zu mitreißenden Rhythmen wurden sie von Karims Tanzschule (Michelstadt) unterstützt. Unterwegs schlossen sich zahlreiche Passantinnen und Passanten der Gruppe an und tanzten mit gegen Gewalt an Frauen auf der ganzen Welt. Gleichstellungsbeauftragte Petra Karg rief dazu auf, Gewalt gegen Frauen nicht weiter totzuschweigen und als gegeben hinzunehmen, sondern bewusst aufzustehen und ein Zeichen der Solidarität zu setzen.

Hintergrund der Aktion „One Billion Rising“ ist eine weltweite Kampagne, die seit 2012 zum Protest gegen Gewalt an Frauen und Mädchen aufruft und jährlich am 14. Februar begangen wird. Weltweit wurde jede dritte Frau – also eine Milliarde (englisch one Billion) – Opfer von Gewalt. Sie wurden geschlagen, vergewaltigt, genitalverstümmelt, zwangsverheiratet, zur Prostitution gezwungen, erniedrigt und unterdrückt.

Auch in Deutschland ist beispielsweise jede vierte Frau Opfer von häuslicher Gewalt. Das internationale Motto der Kampagne 2017 lautet „Revolution 2017 – Solidarität gegen die Ausbeutung von Frauen“. In diesem Sinne wurde die Bevölkerung aufgerufen, sich gegen jede Form von Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung in sexualisierter, körperlicher, psychischer oder ökonomischer Hinsicht zu erheben, ausbeuterische und patriarchalische Strukturen zu unterbrechen und sich für eine Welt der Gleichheit, Freiheit, Würde und des Friedens einzusetzen.