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KOMMENTAR: Offenbarungseid des schlechten Gewissens

Nicht erst seit dem jüngsten Bürgermeisterwahlkampf hängt im Erbacher Rathaus der Haussegen gewaltig schief. Der alte und knapp wiedergewählte Rathauschef Dr. Peter Traub kämpfte im Vorfeld der Wahl häufig mit verbalen Waffen, die deutlich unterhalb der Gürtellinie angesiedelt waren.

Dabei wurden alle, die er nicht für sich eingestellt sah, mit teilweise üblen Verbalangriffen bedacht. So führte er zum Beispiel die Gruppe aus Erbacher CDU, SPD und GRÜNEN, die seinen Gegenkandidaten Eric Engels zum Rathauschef haben wollten, während des gesamten Wahlkampfs ausschließlich als „verlogene Gegenbewegung“ in seinem Wording.

Vorwürfe ans Erbacher Stadtparlament, sie seien diesem oder jenem seiner Vorschläge nicht gefolgt und hätten damit rasches Handeln verhindert oder gar der Stadt Schaden zugefügt, waren ebenfalls ohne jede sachliche Begründung an der Tagesordnung bei Traub, der allerdings in keinem bekannten Fall zur durchaus dringend erforderlichen Selbstreflexion neigte.

Und diese dem alten und neuen Bürgermeister im Wahlkampf eigene Eigenschaft setzt sich aktuell nahtlos fort. Mit sachlicher Kritik wie gerade von Erbacher Parlamentariern im Zusammenhang mit der Kündigungswelle im Erbacher Rathaus geäußert, kann der sich über allen politischen Mitstreitern erhaben wähnende Peter Traub nicht umgehen.

Stattdessen beschimpft er diese Parlamentarier ob deren berechtigter Kritik an den zweifellos ungenügenden und gewaltig ins Wanken gekommenen Führungsstrukturen samt Arbeitsatmosphäre in der Erbacher Stadtverwaltung weiter, als wäre der Bürgermeisterwahlkampf noch in vollem Gange.

Wer aber wie Dr. Peter Traub andere ständig beschimpft und meist grundlos an den Pranger stellt, weiß schon selbst, dass im eigenen System was faul ist. Es ist im Grunde ein Offenbarungseid des schlechten Gewissens.