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Kreis und TU Darmstadt verstärken Kooperation in Odenwald-Akademie

Organisation muss sein: Raquel Jarillo, die Leiterin der Odenwald-Akademie, legt an einer Tafel in ihrem BĂĽro Termine fĂĽr Veranstaltungen fest. Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

Mehr Kontakte zu Unternehmen geplant + + + Rathausvorträge starten am 7. September

ODENWALDKREIS. - Der Odenwaldkreis und die Technische Universität (TU) Darmstadt wollen ihre Zusammenarbeit weiter vertiefen.

Darauf hat sich der Beirat der Odenwald-Akademie in seiner jüngsten Sitzung in Darmstadt verständigt. Ein Schwerpunkt wird ein intensiverer Austausch zwischen der TU und Unternehmen sein, vor allem mit den kunststoffverarbeitenden Betrieben.

Damit verfolgt die Akademie eine strategische Neuausrichtung ihrer Arbeit. „Von einem stärkeren Kontakt zwischen Forschung und Praxis werden die Universität und die Firmen gleichermaßen profitieren“, hebt Landrat Frank Matiaske hervor, der dem Beirat vorsitzt.

In der Akademie kooperieren der Kreis und die Universität schon seit knapp 30 Jahren miteinander, um den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern und wissenschaftliche Erkenntnisse für die Region fruchtbar zu machen.

In den Beirat entsenden der Odenwaldkreis und die TU je fünf Vertreter, an der Spitze steht neben Landrat Matiaske Prof. Matthias Rehahn. Der Chemiker und Kunststoff-Experte ist seit Dezember vergangenen Jahres Vizepräsident der TU für Wissens- und Technologietransfer, Alumni und Fundraising.

Zum Beirat gehört auch Jürgen Walther, der Vorsitzende der Industrievereinigung Odenwaldkreis (IVO). „Das Interesse der TU an einer stärkeren Kooperation mit Unternehmen ist groß“, sagt er.

„Die Odenwald-Akademie greift den Wunsch der Universität gerne auf, Professoren mit Firmen mehr als bisher ins Gespräch zu bringen und Studenten Praktikumsstellen zu vermitteln.“ Gemeinsam mit Raquel Jarillo, der Leiterin der Akademie, will Walther für Professoren der TU eine Tour zu verschiedenen Unternehmen zusammenstellen.

Dieses Vorhaben ist nicht das einzige Beispiel dafĂĽr, wie die Odenwald-Akademie HĂĽrden zwischen Unternehmen und der Wissenschaft abbaut. Sie kooperiert bereits mit der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG), der IVO und dem Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum Darmstadt, um Betriebe auf dem Weg der Digitalisierung zu begleiten.

An diesem Zentrum sind auch mehrere Institute der TU Darmstadt beteiligt. Dazu hat es in Erbach schon zwei Veranstaltungen gegeben. „Die Digitalisierung ist ein zentrales Thema für die Wirtschaft im Odenwaldkreis. Hier sind mehr Anstrengungen nötig. Dabei ist die Kooperation verschiedener Akteure sehr hilfreich“, sagt Landrat Matiaske.

Der Beirat will auch die regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen der Odenwald-Akademie stärken, wie Raquel Jarillo schildert: „So haben wir die Zahl der Rathausvorträge in Michelstadt um zwei auf sieben vergrößert. Sie sprechen Wissenschafts-Interessierte allen Alters an, denn die Referenten geben verständlich Einblicke in ihre Forschung.“

Bisher haben die Vorträge von Oktober bis März stattgefunden, nun gibt es sie auch im September und April. Veranstaltungsort ist das historische Rathaus am Marktplatz in Michelstadt.

Zum Start der Reihe spricht Professor Ulrich Brinkmann vom Institut für Soziologie der TU Darmstadt am Donnerstag, 7. September, ab 19:30 Uhr über „Die unsichtbare Faust des Marktes – oder: Warum wir Arbeit und Unternehmen kaum wiedererkennen“.

Dabei beschäftigt er sich mit der Entwicklung von Betrieben – von der erfolgreichen Unternehmensorganisation der „goldenen drei Wachstumsjahrzehnte“ nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu heutigen, immer wieder neuen Managementmethoden und Reorganisationen.

Auch die verschiedenen Arbeitsverhältnisse wie Leiharbeit und Werkverträge als Ergänzung der Stammarbeitskräfte und dass oft weder Manager noch Betriebsräte wissen, wer wie beschäftigt ist, sind Teil von Brinkmanns Ausführungen.

Die weiteren Rathausvorträge finden am 5. Oktober, 9. November, 25. Januar, 15. Februar, 15. März und 19. April statt. Es wird jeweils um eine Anmeldung unter odenwald-akademie(at)odenwaldkreis.de gebeten. Die Rathausvorträge bilden eine Säule der Akademie-Arbeit. Schon seit 1988 sprechen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU im Michelstädter Rathaus über ihre Arbeit.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Akademie-Programms sind die Odenwald-Dialoge. Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft äußern sich zu zukunftsweisenden Themen und kommen mit Besuchern ins Gespräch. Der nächste Odenwald-Dialog findet am 20. November in der Wandelhalle in Bad König statt. Dabei wird auch der Akademie-Preis des Fördervereins verliehen.

Die Organisation von Labor-Besuchen für Schülerinnen und Schüler setzt die Akademie in gewohnter Weise fort. Neu hinzu kommt ab September ein weiteres Angebot: Die TU Darmstadt und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eröffnen ein gemeinsames Schülerlabor, das zu spannenden Einblicken und Experimenten einlädt. Auch mit diesem „DLR_School_Lab“ kooperiert die Odenwald-Akademie.

Informationen ĂĽber das gesamte Angebot der Akademie stehen im Internet unter www.odenwald-akademie.de.