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Fliegende Fische und Libellen als Windspiel fürs Wohnzimmer

Neben dem Angebot lockte auch das Spätsommerwetter zum Besuch die Kunsthandwerkermarktes.

Nicht nur aufs Stühleflechten versteht sich die Korbmachermeisterin Monika Nickel-Stein, auch für Windspiele aus Weitenruten hat sie ein Händchen.

Gut nachgefragt waren die kunstvollen oder auch praktischen Keramikarbeiten von Ulrike Hemberger und Werner Laetsch. Fotos: Ernst Schmerker

Beim Kunsthandwerkermarkt in Michelstadt präsentierten 36 Aussteller ihre Arbeiten

MICHELSTADT. - Was vor neun Jahren mit 18 Ausstellern als Wagnis begann, ist heute ein festes Ereignis mit Strahlkraft bis weit in die Region.

Die Rede ist vom Kunsthandwerkermarkt, bei dem übers Wochenende 36 Akteure in einer Gemeinschaftsausstellung im Ensemble der Löwenhofreite, auf dem Marktplatz, in der Fußgängerzone und im Bereich des Rathauses in Michelstadt an Ständen, auf Tischen und in Verkaufsbuden ihre Arbeiten präsentierten.

Eine Besonderheit schon besitzt die Markteröffnung am Freitagabend, die stets eine besondere Anziehungskraft hat.

Ob´s der Jazz macht, der die Menschen lockt, oder die gebotenen Knabbereien? Für Jessica Zimmer und Tatjana Heist aus Gunderhausen jedenfalls nicht alleine.

Sie waren so frühzeitig angereist, weil im vergangenen Jahr die von der Flechtgestalterin Monika Nickel-Stein angebotenen Libellen und Fische aus Weidenruten als Windspiel für das Wohnzimmer schon verkauft waren.

Die aus Kindenheim in der Pfalz kommende Korbmachermeisterin kommt zum fünften Mal und nimmt die lange Anreise gerne in Kauf.

„Es kommen interessante Leute, und die Geschäfte laufen gut. Auch das Drumherum gefällt mir, ein Feeling so zwischen Schweden und Frankreich“, meint sie augenzwinkernd.

Zwar am neuen Platz im Innenhof der Löwenhofreite, doch von Anfang an dabei ist die Erbacher Elfenbeinschnitzerin Andrea Engelhardt-Skarke. Sie hat sich schon früh von der traditionellen Schnitzerei losgesagt und einen eigenen Stil entwickelt.

Schmuckstücke aus verschiedenen Naturmaterialien in klaren Formen sind es vorwiegend, die heute aus ihren Händen entstehen. Für sie ist der Markt ein Heimspiel, auch wenn sie ihn gerne auch einmal in Erbach sehen würde.

„Auch wir in Erbach haben schöne Plätze“, weiß sie. Sie lobt den in die Noch-Urlaubszeit fallenden günstigen Veranstaltungstermin mit vielen kauffreudigen Gästen und demzufolge guten Geschäften. Ein Höhepunkt am Anfang schon ist für sie beim Eröffnungsritual die wie bei „einem kleinen Konzert aufkommende heitere Stimmung“.

Alle Kunsthandwerker und Künstler freuten sich über Gespräche und den Austausch mit den Besuchern und gaben gerne Einblicke in ihre Arbeit und die Entstehungsgeschichte vom Rohstoff bis hin zum fertigen Werk.

Uschi Friedl (Bad König) präsentierte individuelle Einzelstücke aus Silber und Gold. Der Kunstglasermeister Peter Hermans (Winterkasten) zeigte modern gestaltete Glaseinsätze für Fenster und Türen her.

Claudia Diehl (Steinbach) überraschte wieder einmal mit Upcycling-schmuck-Arbeiten. Besondere Geschenkideen in kunstvoller Schrift und Kalligrafie präsentierte Bärbel Schulz (Waldbrunn).

Bei Thomas Weiterschan (Forstel) gefielen die Skulpturen aus verwitterten Fachwerkbalken und Aststücken, bei Laurenz Mayer(Wallbach) und Thomas Sauer (Grasellenbach) feine Drechslerarbeiten. Wie aus Leder ein Maßschuh wird, zeigte Falk Buxmann (Wersau).

Textilien auf dem Verkaufstisch hatten Babette Fitz (Mossautal), Dorothee Flachs (Hirschhorn) und Inge Stegmann (Heidelberg). Kunstvolle oder auch praktische Keramikarbeiten hatten Ulrike Hemberger und Werner Laetsch (Steinbach), Gisbert Klemm (Erbach), Barbara Macholz (Hiltersklingen), Peter Schrader (Modautal) und Alfred Schießler (Eberbach) im Angebot.

Peter Löffler (Erbach) stand für Ofenbautradition mit modernen Techniken. Alles in allem durften die Aussteller auch diesmal wieder zufrieden sein. Das Wetter spielte mit, die Besucher waren da, und auch der Umsatz stimmte.