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Kommunales Job-Center präsentiert Projekt auf Fachtagung in Wiesbaden

Torsten Beilstein, Abteilungsleiter Eingliederung im Kommunalen Job-Center Odenwaldkreis, erklärt die Idee hinter dem Projekt „Bus Sozialraumorientierung“. Foto: Laura Brennert/ Hessischer Landkreistag

„Bus Sozialraumorientierung“ als kreativer Ansatz um Menschen besser zu erreichen

ODENWALDKREIS. - Auf besonderen Wunsch des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, präsentierte das Kommunale Job-Center (KJC) des Odenwaldkreises kürzlich in Wiesbaden sich und eines seiner neuesten Projekte.

Auf dem Fachtag unter dem Motto „Gelebte Praxis“ stellte das KJC gemeinsam mit dem Bildungsträger InA gGmbH die Maßnahme „Bus Sozialraumorientierung“ vor. Eine Idee, die bei den Tagungsgästen auf großes Interesse stieß.

Dass das Kommunale Job-Center immer wieder neue Wege geht, um seine Kundinnen und Kunden optimal zu beraten und langfristig in Arbeit zu vermitteln, ist mittlerweile über die hessischen Landesgrenzen hinaus bekannt.

Nicht selten haben Projekte des KJC Pioniercharakter. So auch eine Idee, die die von politischer Ebene im Rahmen des Bürgergeldes geforderte „Sozialraumorientierung“ im ländlichen Raum aufgreift und proaktiv umsetzt.

Gleich in zwei Runden brachten Torsten Beilstein, Abteilungsleiter Eingliederung im KJC, und Siegfried Eberle, Geschäftsführer der InA gGmbH, in einem Fachvortrag anderen hessischen Jobcentern das Projekt „Bus Sozialraumorientierung“ näher.

Im Rahmen des Ausbildungs- und Qualifizierungsbudgets plant das Kommunale Job-Center gemeinsam mit der InA gGmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft des Odenwaldkreises, den Umbau eines Linienbusses zu einem mobilen Beratungsbüro.

Ausgestattet werden soll der Bus mit Beratungsbüros, einer kleinen Kaffeeküche und Sitzmöglichkeiten. Das mobile Büro soll zukünftig die Beratung von Menschen in schwierigen Lebenslagen ortsunabhängig möglich machen.

Wer Beratungsbedarf hat, aber beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen oder wegen fehlender Anbindung an den Regionalverkehr nicht oder nur schwer nach Erbach kommen kann, für den wird es zukünftig leichter. Beratungen können dann im gesamten Odenwaldkreis, rechtkreisübergreifend, stattfinden.

Doch das Projekt „Bus Sozialraumorientierung“ startet nicht erst mit der ersten Fahrt des fertigen Busses, sondern bietet bereits im Vorfeld Qualifizierungspotenzial im Rahmen einer Eingliederungsmaßnahme des Kommunalen Job-Centers.

Bereits mit Beginn der Umbaumaßnahmen wird der Bus den Teilnehmenden einer Qualifizierungsmaßnahme beim Bildungsträger InA gGmbH als Lernort dienen.

Im Rahmen von Praktika werden sie aktiv in die Aus- und Umbauprozesse des Fahrzeugs einbezogen. Sie gewinnen dabei praktische Einblicke in Arbeitsbereiche wie Kraftfahrzeugbau, Elektrotechnik, Holzwirtschaft und Textilverarbeitung.

„Dass wir unser Projekt als eines von zehn innovativen Projekten auf dem hessenweiten Forum in Wiesbaden vorstellen konnten, sehe ich als Ausdruck besonderer Wertschätzung unserer Arbeit.

Gerade im ländlichen Raum braucht es kreative Ansätze, um die Menschen auch physisch besser zu erreichen und Beratung effizienter zu machen. Mit dem Bus wird uns dies zukünftig noch einfacher gelingen“, ist sich Torsten Beilstein sicher.

Vor Ort konnten sich die Teilnehmenden der Veranstaltung ein Bild davon machen, wie so ein mobiles Beratungsbüro aussehen kann.

Schon jetzt sind beim Bildungsträger InA gGmbH, im Auftrag des Kommunalen Job-Centers, zwei Kleinbusse als mobile Büros im Einsatz, mit denen Beratungsarbeit bei den Maßnahmenteilnehmenden vor Ort im Sozialraum stattfinden kann.

Neben dem Kommunalen Job-Center Odenwaldkreis präsentierten sich neun weitere Landkreise und Städte beim Fachtag mit spannenden Projekten.

Darunter der Landkreis Kassel mit „Berufspaten“, der Landkreis Gießen mit „Power Up“, der Lahn-Dill-Kreis mit „Vital und Aktiv“, der Main-Kinzig-Kreis mit „U25 Robotikführerschein“, der Rheingau-Taunus-Kreis mit „Aktiv in die Zukunft“, der Schwalm-Eder-Kreis mit „DiscoverMINT“, der Landkreis Waldeck-Frankenberg mit „MUT“, die Stadt Wiesbaden mit „Fit für den Beruf“ sowie die Stadt Offenbach mit „Familiencoaching für bulgarische Familien“.