Beutel mit nahrhafter Kost gewÀhrleisten die Grundversorgung
DRK ĂŒbernimmt die Aufgabe der zurzeit geschlossenen Erbach-MichelstĂ€dter TafelERBACH. âEssen und Trinken hĂ€lt Leib und Seele zusammenâ, sagt das Sprichwort. Menschen, die auf staatliche UnterstĂŒtzung fĂŒr ihren Lebensunterhalt angewiesen sind, wissen dies besonders wertzuschĂ€tzen.
FĂŒr diese haben sich vor einiger Zeit landesweit die ehrenamtlichen âTafelnâ gegrĂŒndet, bei denen Bezugsberechtigte, nach Vorlage ihrer Bescheinigung, Nahrungsmittel zu gĂŒnstigen Konditionen kaufen können.
Auch im Raum Erbach-Michelstadt hat sich dieses Angebot etabliert. Es wird gerne und dringend angenommen.
WÀhrend der Corona-Krise bleibt die Ausgabestelle in Michelstadt jedoch geschlossen, da dort viele Àltere Menschen mitarbeiten, von denen einige Vorerkrankungen haben könnten und somit als Eigenschutz eine Infektion mit dem Virus vermeiden sollten.
Ebenso denkt man an das Wohl der BedĂŒrftigen. Denn die Wahrung des gebotenen Abstands vor der Bezugsquelle am Stadtring ist bei groĂem Andrang problematisch.
Diesem Umstand hat sich nun das regionale Rote Kreuz angenommen und bietet einen adĂ€quaten Ersatz bis die Gefahr einer Ansteckung ĂŒberschaubar ist und die regulĂ€re Tafel ihren Betrieb wieder aufnehmen kann.
âSchlieĂlich ist die Situation der Kunden durch die vorĂŒbergehende SchlieĂung schlechter geworden. Da muss man einfach helfenâ, sagt Dagmar Emig-Mally, die als Hauptabteilungsleiterin der Sparte Soziale Dienste das Projekt leitet.
Es sind nicht nur die eigenen Klienten mit Suchtproblematik, die an den Leistungen teilhaben können. âDas wĂ€re zu kurz gegriffen. Zwar sind diese die einzigen Berechtigten, die wir direkt beliefern, doch jeder, der einen Anspruch hat, kann ebenfalls am Angebot teilnehmenâ, erklĂ€rt die Fachfrau.
Nachdem momentan dienstags und donnerstags die gespendeten Waren bei den teilnehmenden MĂ€rkten und GeschĂ€ften von Roten Kreuz abgeholt werden, sortieren in den krisenbedingt freien SeminarrĂ€umen der Freiwilligendienste an der Werner-von Siemens-StraĂe die Mitarbeitenden das angelieferte Gut.
In engem Kontakt steht man auch mit der in verschiedenen Ortschaften aktiven Internetplattform âfoodsharingâ, die nicht verkaufte, intakte Lebensmittel in MĂ€rkten erfasst, so vor der Entsorgung rettet und fĂŒr die Verteilung an Notleidende sorgt. âHierĂŒber beziehen wir unsere Brotwarenâ, informiert Emig-Mally.
Die freiwillig tĂ€tigen Helferinnen aus den Bereichen Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Schulbegleitung achten auf eine vitaminreiche Durchmischung. âGemĂŒse und Obst, aber auch Nudeln und andere Grundnahrungsmittel gehören in die TĂŒteâ, weiĂ Rebecca Kugelmeier, fĂŒr die die Teilnahme am Projekt selbstverstĂ€ndlich ist. Sortiert wird nach dem gesunden Menschenverstand. Gefrorenes ist nicht dabei, da KĂŒhlketten nicht aufrechterhalten werden können.
NatĂŒrlich ist man stets auf die Spenden angewiesen. So kann es sein, dass manches einmal nicht verfĂŒgbar ist. Abnehmer der vorbereiteten PĂ€ckchen sind WohlfahrtsverbĂ€nde im Kreis oder auch die Edelmannstiftung, welche dann direkt mit den Abnehmern in Kontakt treten.
Die Woche nach Ostern hat das Rote Kreuz mit dieser Hilfe im Zeichen der Menschlichkeit begonnen und fĂŒhrt die Arbeit solange fort, bis die Tafeln wieder ihren Dienst am NĂ€chsten aufnehmen.
âAuf der breiten Basis, wie dies dort geschieht, können wir natĂŒrlich nicht agieren. Aber die Resonanz zeigt, dass unsere Idee eine gute warâ, freut sich PĂ€dagogin Maren Schmunk, die einen Kontakt zum Hesssischen Rundfunk hergestellt hat.
Dieser war dann gestern mit Reporterin Lara Trizzino und Kameramann Marcus BĂ€r auch prompt erschienen und hat sich einen bildhaften Eindruck bei den Helferinnen und einigen Klienten des Betreuten Wohnens gemacht. Gezeigt werden die Aufnahmen dieser Tage ab 18 Uhr im Boulevard-Magazin âMaintowerâ im dritten Programm.
Etwa zehn Mitarbeitende sind tĂ€glich mit dem Projekt beschĂ€ftigt, Schwerpunkt der TĂ€tigkeiten ist das MĂŒmlingtal. Wer als Spender von Lebensmitteln diese âĂŒberbrĂŒckende Tafelâ unterstĂŒtzen möchte oder als Berechtigter daran teilnehmen will, darf sich gerne beim Sozialen Dienst des DRK unter Tel. 06062 / 607-96 informieren.