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Vibracoustic: DGB kritisiert geplante Betriebsschließung und Arbeitsplatzabbau

ODENWALDKREIS / BREUBERG. - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Odenwaldkreis äußert sich sehr betroffen über die Entscheidung des Automobilzulieferers Vibracoustic, das Werk in Breuberg zu schließen. Mit der geplanten Schließung des Werks Ende 2018 sollen 240 Industriearbeitsplätze im Odenwaldkreis abgebaut werden: „Das ist ein schwerer Schlag für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen und für die Region insgesamt“, betonen DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier (Höchst) und DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt).

Beide kritisieren zugleich deutlich die Unternehmensentscheidung, das Werk zu schließen, 64 Beschäftigte nach Weinheim zu versetzen und 176 Arbeitsplätze abzubauen: „Bei der beabsichtigten Werksschließung geht es nicht nur um die Arbeitsplätze, sondern um die Existenzsicherung, meist für ganze Familien.

Ein Wirtschaftssystem, in dem aus Gründen der Profitmaximierung Arbeitsplätze vernichtet und Menschen wie Spielfiguren nach Belieben hin- und hergeschoben werden, verliert völlig zu Recht zunehmend an Akzeptanz“, machen Staier rund Raupp deutlich: „Die Wirtschaft hat den Menschen zu dienen und nicht umgekehrt. Der Mensch ist wichtiger als der Geldsack“.

Der DGB Odenwaldkreis erinnert daran, dass es durch die gemeinsamen Anstrengungen von Betriebsrat, Belegschaft, der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und des DGB zusammen mit einer breiten Solidarisierung der Odenwälder Bevölkerung gelungen ist, den bereits für 2014 vorgesehenen Arbeitsplatzabbau zu verhindern: „Durch Kampf und Solidarität konnten die Arbeitsplätze für vier Jahre gesichert werden. Das ist ein wichtiger Erfolg“.

Jetzt gehe es für den DGB darum, vor allem den milliardenschweren Freudenberg-Konzern, zu dem Vibracoustic gehört, mit Nachdruck an seine soziale Verantwortung zu erinnern: „Dazu gehört, durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tragfähige Alternativen zu einer Werksschließung zu entwickeln und so viele Arbeitsplätze wie möglich in der Region zu halten, zumal Freudenberg auch in Reichelsheim ein Werk hat“.

Falls das Werk Breuberg wirklich Ende 2018 geschlossen werden sollte, ruft der DGB die Politik auf, alles daranzusetzen, dass die Arbeitsplätze in der Region gehalten werden: „Der Odenwald braucht auch in Zukunft hochwertige und gut bezahlte Industriearbeitsplätze. Von der Kartoffelwoche allein können der Odenwaldkreis und die Menschen nicht leben.“