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Höchste Priorität gegen fortschreitende Klimakrise

GRÜNE-Fraktion: „Energiewende ehrlich bilanzieren, Chancen der Fotovoltaik und moderne Speicher-Techniken sinnvoll nutzen“

ODENWALDKREIS. – Im Verlauf ihrer jüngsten Fraktionssitzung diskutierte die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN über bestehende Möglichkeiten einer erfolgreichen Umsetzung der Energiewende im Odenwaldkreis.

Insbesondere hat die Fraktion über die Wichtigkeit einer Energie- und Klimabilanz für den Odenwaldkreis und den Einsatz von Fotovoltaik und modernen Speicher-Techniken in Liegenschaften des Kreises gesprochen.

Die extreme Hitze und Trockenheit dieses Sommers sei nicht nur bei den GRÜNEN als Warnsignal der fortschreitenden Klimakrise aufgenommen worden und habe die höchste Priorität wirksamer Maßnahmen gegen die globale Klimaveränderung nachdrücklich unterstrichen.

Vielen Menschen hätte sich der konkrete Sinn des Wortes „Global denken, lokal handeln“ näher erschlossen, berichten Elisabeth Bühler-Kowarsch (Oberzent) und Manfred Ertl (Michelstadt) aus den Beratungen der Kreistags-Fraktion.

Wie die Fraktion schreibt, hatte bereits die mit Teilnehmern aus den Kreisen Miltenberg, Bergstraße und Odenwald kreis- und länderübergreifend besetzte „Erneuerbare-Energien-Konferenz“ der Odenwälder GRÜNEN in diesem Frühjahr die vielfältigen Notwendigkeiten und Chancen einer regional verankerten Energiewende noch einmal plastisch in Erinnerung gerufen.

Was aber auch klar geworden sei: Für den Odenwald fehlten nach wie vor belastbare Zahlen und Fakten, um die Wirkung bisheriger Bemühungen im Sinne des Klimschutzes verifizieren zu können.

Um sich dieser Aufgabe in Verantwortung für künftige Generationen zielgerichteter und effizienter stellen zu können sei auch im Odenwald eine neue Stufe der Professionalität erforderlich, erklärte Manfred Ertl als zuständiger Fachpolitiker und Mitglied des Umweltausschusses.

„An Hand präziser Fakten wollen wir wissen, ob und wie das proklamierte Ziel der Reduzierung klimaschädlicher Emissionen im Odenwaldkreis erfolgreich vorankommt.“

Die GRÜNEN empfehlen zu diesem Zweck den Einsatz von BISKO, dem neuen „Bilanzierungs-Standard Kommunal“ als Instrumentarium, das Ergebnisse bringen könne, die auf der Höhe der Zeit sind.

Aus einem längeren Konsultationsprozess von Wissenschaftlern, Kommunen und Beratungsinstituten unter fachlicher Leitung des Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) in Heidelberg stünden nun Methoden zur Verfügung, die für Energie- und Treibhausgasbilanzen eindeutige Bilanzierungsregeln festlegen und belastbare Ergebnisse lieferten.

Als Vorbild sehen die GRÜNEN die Fortschreibung der Energie- und Klimabilanz für die Region Bayerischer Untermain. „Unser Nachbarkreis Miltenberg hat gezeigt, wie konkrete Daten ermittelt werden können.“

Eine Energie- und Klimabilanz für den Odenwaldkreis sei dringend notwendig, „um auch bei uns effiziente Entscheidungen treffen zu können und unsere begrenzten Ressourcen zielgerichtet und mit größtmöglichem Erfolg im Sinne des Klimaschutzes einzusetzen. Derzeit sind wir dazu nicht in der Lage“, so das Fazit der GRÜNENFraktion.

Um den Einsatz der Fotovoltaik als Teil der regionalen Energiewende im Odenwaldkreis weiter zu forcieren, sollten nach Ansicht der GRÜNEN möglichst viele der kreiseigenen Gebäuden mit Fotovoltaik-Anlagen ausgestattet sein.

In einer Anfrage an den Kreisausschuss wollen die GRÜNEN in Erfahrung bringen, auf welchen kreiseigenen Gebäuden noch Fotovoltaik installiert werden könne.

Da mittlerweile der erzeugte Strom selbst genutzt werden kann, sei die Fotovoltaik wieder interessanter geworden.

„Hier sollten auch innovative Lösungen der Eigenstromerzeugung entwickelt und vor allem der Fortschritt moderner Speichertechnik sinnvoll genutzt werden“, setzen die GRÜNEN einen nach ihrer Ansicht weiteren wichtigen Akzent.