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Wenn ein Angehöriger hilfsbedürftig wird

Auf Unterstützung angewiesen: Eine ältere Frau ist mit ihrem Rollator unterwegs. Foto: pixabay

Ein Jahr Pflegestützpunkt: Tag der offenen Tür am 1. August mit vielen Informationen

ODENWALDKREIS. - Die Pflege von Angehörigen stellt Familien vor enorme Herausforderungen. Wer schnell, neutral und qualifiziert beraten werden will, kann sich seit einem Jahr an den Pflegestützpunkt im Landratsamt wenden. Am 1. August 2016 wurde er vom Odenwaldkreis gemeinsam mit dem Verband der Ersatzkassen ins Leben gerufen.

Zu seinem einjährigen Bestehen lädt der Pflegestützpunkt nun alle Interessierten für den 1. August von 10 bis 15 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Er findet im Landratsamt in Erbach, Michelstädter Straße 12, statt. Landrat Frank Matiaske und der Kreisbeigeordnete Michael Vetter eröffnen den Tag, an dem Besucher in Vorträgen und einer Ausstellung über Hilfsmittel in der Pflege viele hilfreiche Informationen bekommen.

Seit der Eröffnung des Pflegestützpunkts haben sich Ratsuchende mehr als 500 Mal an die Mitarbeiterinnen gewendet. Die Beratung ist kostenfrei. „Wir freuen uns über den sehr guten Zuspruch“, sagt Anette Kalberlah, die für die Sozial- und Altenhilfeplanung des Odenwaldkreises zuständig ist. Sie arbeitet überdies im Pflegestützpunkt mit. Insgesamt teilen sich dort vier Beschäftigte zwei Vollzeitstellen.

Wird ein Familienmitglied pflegebedürftig, tauchen viele Fragen auf, wie Susanne Gerhardt vom Pflegestützpunkt weiß. Sie gibt am Tag der offenen Tür um 10:30 Uhr einen Überblick über die Aufgaben der Stelle.

„Die meisten Anfragen drehen sich um Leistungsansprüche und die Organisation der Pflege in den eigenen vier Wänden.“ Dabei kann es durchaus nötig sein, dass Wohnraum umgestaltet werden muss. Über Fördermittel, die es dafür gibt, informiert Jutta Stegmüller von der Allgemeinen Bauverwaltung des Odenwaldkreises um 11 Uhr.

Anschließend gibt Franz Müller vom Deutschen Roten Kreuz Auskunft über den Hausnotruf, über den in Krisensituationen schnell Hilfe geholt werden kann. Auch vor heiklen Themen macht der Tag der offenen Tür nicht Halt: Um 14 Uhr spricht Anja Scheibel vom Diakonischen Werk Odenwald über „Gewalt in der Pflege“, bevor um 15 Uhr ein Vortrag über das Hospiz Erbach, mit dessen Bau vor kurzem begonnen wurde, die Veranstaltung beschließt.

Zum Tag der offenen Tür gehört außer den Vorträgen auch eine Ausstellung zu Pflege-Hilfsmitteln. Von 10 bis 15 Uhr können Besucher mit Mitarbeitern der Sanitätshäuser Seitz (Michelstadt) und Bohländer (Erbach) sprechen und sich bei Franz Müller vom DRK über den Hausnotruf informieren. Außerdem stellt das Diakonische Werk Odenwald einen Bewegungsparcours für an Demenz Erkrankte vor.

Für Anette Kalberlah und Susanne Gerhardt hat die Einrichtung des Pflegestützpunkts vor einem Jahr ausschließlich Vorteile mit sich gebracht. „An erster Stelle für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen, denen wir ganz konkret weiterhelfen“, heben sie hervor. „Aber auch Anbietern von Pflegeleistungen sowie Haus- und Fachärzten nutzt der Stützpunkt, weil Ratsuchende dort ausführlich beraten werden können.“

Das Team des Pflegestützpunkts ist montags von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 8 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 17:30 Uhr in den Räumen 211 und 212 des Landratsamts zu erreichen. Für ausführlichere Beratungen ist eine Terminabsprache unter der Telefonnummer 06062 70-317 oder der Mailadresse pflegestuetzpunkt(at)odenwaldkreis.de hilfreich.