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Stimmungsvolle Klänge in der Erbacher Stadtkirche

Der Knabenchor „collegium iuvenum“ aus Stuttgart unter der Leitung von Michael Čulo überzeugte das Publikum beim Gastspiel am 1. Adventsonntag in der Erbacher Stadtkirche auf Einladung des Rotary Clubs Erbach-Michelstadt. Foto: Manfred Giebenhain

Rotary Club Erbach-Michelstadt begeistert mit 30 Jahre „Advent im Odenwald“

ERBACH. - Für viele Odenwälderinnen und Odenwälder bildet das alljährliche Klangerlebnis „Advent im Odenwald“ den musikalischen Auftakt in die vorweihnachtliche Zeit.

Innehalten, Ruhe finden, eine festliche Stimmung zusammen mit einem Klangerlebnis genießen, das die ehrwürdigen Mauern der Erbacher Stadtkirche in einen gewaltigen Resonanzkörper verwandelt.

Erneut dazu eingeladen hatte der Rotary Club Erbach-Michelstadt, der in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde Erbach mit jährlich wechselnden Interpreten dieses Benefizkonzert am ersten Advent ausrichtet.

Am Sonntag überzeugte der Auftritt des Knabenchors „collegium iuvenum“ unter der Leitung von Michael Čulo. Der studierte Kirchenmusiker und Gesangspädagoge leitet den Stuttgarter Chor seit August 2013.

Dieser knüpft an die tausend Jahre alte Tradition berühmter Knabenchöre an und pflegt mit Schülern aller Altersklassen die jahrhundertealte Kultur geistlicher Chormusik.

Das Erbacher Publikum genoss über 90 Minuten lang ein musikalisches Gesamtkunstwerk und spendete zum Dank lang anhaltenden Applaus. Michael Čulo dirgierte die Stimmen von über 50 jungen Sängern, die von zarten Klängen eines fünfköpfigen Streichkonzerts und dem Orgelspiel von Benedikt Nuding begleitet wurden.

Das Streichquintett setzte sich zusammen aus Christina Eychmüller, Carolin Pfrommer (beide Violine), Joachim Barmann (Viola), Lukas Barmann (Violoncello) und Albert M. Locher (Kontrabass).

Zum Besten gegeben wurden Werke von Georg Friedrich Händel, Heinrich Lang, Andreas Hammerschmidt, Christian Ludwig Boxberg, Johann Hermann Schein, Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Günter Raphael, Vincent Lübeck und Alan Wilson.

Der amtierende Präsident des Rotary Clubs, Uwe Klauer, bezeichnete die Darbietung als „musikalische Zeitreise durch die letzten Jahrhunderte“.

In seiner Einführung stellte Pfarrer Andreas Höfeld für die Kirchengemeinde vor, dass der ökumenische Chor die ausgewählten Stücke aus der Zeit des Alten und des Neuen Testaments „Weihnachten im geistlichen Sinne“ wiedergeben wird.

Michael Čulo bezeichnete “Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe” als eines der Hauptwerke, das von Martin Luther ins Deutsche übersetzt wurde.

Der Beginn blieb im französischen Stil erhalten. Heinrich Schütz’ “Tröstet, tröstet mein Volk” entstand als Trostlied nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs.

Besondere Aufmerksamkeit zog Lukas Barmann mit seinem Cello-Solo “Präludium aus der 4. Suite für Violoncello” von Johann Sebastian Bach auf sich.

Kantorin Brigitte Harsch, die bereits in bewährter Manier mit einem Orgelvorspiel das Präludium einläutete, begleitete das Publikum zum Ausklang mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Tochter Zion“ von Georg Friedrich Händel.

Der Erlös der diesjährigen Benefizveranstaltung setzt sich aus Spenden, Eintritts- und Sponsorengelder zusammen. In seiner Begrüßung hatte der amtierende Präsident des Rotary Clubs, Uwe Klauer, vorgestellt, dass in diesem Jahr Kinder ausgewählter Odenwälder Kindertagestätten und Grundschulen davon profitieren werden.

Diese erhalten im Rahmen des Projekts „Gesunde Kids – Kinder in Bewegung“ Instrumente, die dazu dienen, die Motorik der Kinder gezielt zu fördern und dabei die Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen zu stärken.