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100 Tage Tobias Robischon: Die GRÃœNEN ziehen eine erste Bilanz

MICHELSTADT. - Im vergangenen Jahr wählten die Michelstädter*innen einen neuen Bürgermeister und ein neues Stadtparlament. Weitestgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit waren Ende vergangenen Jahres die ersten 100 „Regierungstage“ von Dr. Tobias Robischon an der Verwaltungsspitze vergangen und die Fraktion der GRÜNEN zieht eine erste Bilanz der gemeinsamen Arbeit.

„Es war eine arbeitsreiche und spannende Zeit, mit vielen kontroversen Diskussionen“, beschreibt Fraktionsvorsitzender Dr. Jonas Schönefeld diese ersten 100 Tage.

Besonders drei Themen sorgten und sorgen immer noch für emotionale Gespräche während und auch nach den Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung, sowie in der Bevölkerung.

Die Durchführung des Michelstädter Weihnachtsmarktes in einer Zeit, zu der die Delta-Variante ihren Höhepunkt erreicht hatte und die Omikron-Variante sich bereits ankündigte, sei im November zu einer Hochrisiko-Entscheidung geworden. Bürgermeister Robischon habe die Durchführung unter besonderen Sicherheitsbedingungen gewagt.

„Wir sind sehr froh, dass alles gut gegangen ist. Im Rückblick sind wir jedoch der Meinung, dass eine engere Absprache mit den anderen Städten und Gemeinden des Odenwaldkreises richtig und wichtig gewesen wäre“, so Dr. Schönefeld. „Insbesondere die Absage in Erbach und die Zusage in Michelstadt führte bei vielen Bürger*innen zu Erstaunen und Unmut.“

Die Planung einer Pumptrack-Anlage am Ponyhof ist zurzeit in vollem Gange. „Diesem Projekt stehen wir GRÜNE grundsätzlich wohlwollend gegenüber, allerdings nicht an diesem Standort!“, so die Stadtverordnete Monika Fuhrig, die die GRÜNEN im Jugend- und Sozialausschuss vertritt.

Selbstverständlich begrüße die GRÜNEN-Fraktion gute und attraktive Angebote für Jugendliche, da es an ihnen in Michelstadt mangele. Neben der Kritik an dem geplanten Standort am Ponyhof aufgrund der Bedrohung der dort heimischen Amphibienarten durch den zusätzlichen Verkehr, der entstehen werde und der dezentralen Lage, sehen die Grünen andere, seit Jahren beschlossene Projekte für Jugendliche vorerst nicht auf der Agenda.

Die sehr häufig genutzte Skaterbahn auf dem Bienenmarktgelände benötige dringend einen Sonnen- und Regenschutz. Außerdem sei die seit 2014 im Haushaltsplan der Stadt Michelstadt beschlossene (kombinierte) Ballsport-Anlage immer noch nicht errichtet und werde seit zwei Jahren von anderen Parteien blockiert.

„Wir halten eine Ballsport-Anlage auf dem stadtnahen Gelände des Großparkplatzes weiterhin sinnvoll für die Jugendlichen in Michelstadt und könnten uns z.B. dort auch einen Pumptrack vorstellen.

Rund um die Stadt, in der freien Natur, gibt es zahlreiche Fahrrad-Trails, die gerne und häufig genutzt werden. Einen Platz für Ballsportarten können die Jugendlichen bei uns leider (noch) nicht nutzen, das sollten wir schnellstmöglich ändern“, erklärt Stadtverordnete Fuhrig.

Auch stecke die Stadt mit ihrem Bürgermeister derzeit mitten in der Planungs- und Beteiligungsphase des Projektes „Sanierung der Odenwaldhalle“. Dass es bei der Planung eine möglichst breite Beteiligung der Bevölkerung gebe und dass die Bürger*innen ihre Ideen einbringen können, freut die GRÜNEN besonders.

Die Treffen in großer Runde gingen im Übrigen auf eine Initiativ der GRÜNEN im Oktober 2018 zurück. Jetzt müsse man, schnell ins Entscheiden und Handeln kommen, denn das sei auch die Erwartung an die Stadtpolitik.

Positiv bewerten die GRÜNEN ebenso die gemeinsam mit Bürgermeister Robischon organisierte Veranstaltung zum Thema „Wohnen in Michelstadt“, zu der die GRÜNE Darmstädter Stadträtin Iris Beer eingeladen war.

„Die vielen Möglichkeiten, die beispielsweise das Erbbaurecht oder gemeinschaftliche Wohnformen bieten, um die Wohnungsnot in Michelstadt zu lindern, müssen nun in Beschlüsse gegossen und umgesetzt werden. Auch daran werden wir Bürgermeister Robischon messen“, so Petra Neubert, die für die GRÜNEN im Bau-Ausschuss sitzt.

Unterm Strich blickt die GRÜNE-Fraktion auf durchwachsene erste 100 Tage des Bürgermeisters zurück. Ein paar vielversprechende Ansätze ließen noch viel Luft nach oben.

„Wir hoffen künftig auf mehr Aufgeschlossenheit gegenüber Initiativen und Anträgen der GRÜNEN“, so das gemeinsame Resümee der Fraktion.

Sichere Schulwege - vor allem am Gymnasium, in der Hochstraße und in der Erbacher Straße - ein sicherer Zugang für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen vom Bahnhof in die Innenstadt, der Ausbau des Radwege-Netzes in der Stadt sowie Klima- und Naturschutz stehen für die GRÜNEN ganz oben auf der Prioritäten-Liste.