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Geflüchtete lernen die Aufgabe der freiwilligen Feuerwehr Erbach kennen

Der Stadtbrandinspektor der Stadt Erbach, René Bartmann, erklärt interessierten Migranten die Gerätschaften, die bei einem Notfall zum Einsatz kommen. Foto: Jana Brendel / Kommunales Job-Center

Ehrenamtliches Engagement unterstützt soziale Integration

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Bereits im vergangenen Jahr hatte der WIR Fallmanager Geflüchtete des Odenwaldkreises, Masen Hankir, für interessierte Migranten einen Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr Erbach organisiert.

Mehr als 20 Männer und Frauen nahmen damals dieses besondere Angebot an und informierten sich über die Aufgaben und das ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen Feuerwehr.

Aufgrund der positiven Rückmeldung und der großen Nachfrage der Geflüchteten, nahmen sich kürzlich Stadtbrandinspektor René Bartmann und einige seiner Kollegen nochmals Zeit und luden zu einem interessanten Informationsnachmittag am Feuerwehrstützpunkt in Erbach ein.

Mehr als 30 Migranten aus dem Odenwaldkreis waren auch diesmal der Einladung des WIR Fallmanagers für Geflüchtete und der Freiwilligen Feuerwehr Erbach gefolgt und ließen sich zum Thema Brandschutz und zum Verhalten in Gefahrensituationen schulen.

Während einer kurzen Präsentation lernten die Gäste die Strukturen der Feuerwehr und der Rettungsdienste in Deutschland kennen. Sie erfuhren, was in einem Notfall zu tun ist und wer in einer bestimmten Situation der richtige Ansprechpartner ist.

Auch praktisch durften sich die Besucher ausprobieren. Sie hatten die besondere Gelegenheit, die Arbeitskleidung der Feuerwehrleute zu testen, in einem Löschfahrzeug zu sitzen oder den Drehleiterwagen auszuprobieren.

Wer wollte, konnte sich auch tatkräftig im Löschen eines Feuers üben. Dabei wurden spezielle Techniken erklärt und der Umgang mit Feuerlöscher und Schlauch trainiert – ein Highlight der Veranstaltung, das allen Beteiligten viel Freude bereitete.

Stadtbrandinspektor Bartmann ist es ein besonderes Anliegen, vor allem den Migranten zu vermitteln, dass sie keine Vorbehalte gegenüber Rettungskräften haben müssen oder gar - aus Angst etwas falsch zu machen - Hilfe unterlassen.

„Es ist wichtig, dass Vorurteile gegenüber Feuerwehr oder Polizei abgebaut werden, die die Geflüchteten teilweise aus ihren Heimatländern mitbringen. Mit solchen Veranstaltungen wollen wir dazu beitragen. Wenn wir am Ende des Tages nur eine Person erreichen, die im Ernstfall richtig reagiert, haben wir bereits viel gewonnen“, so Bartmann.

Ein Anliegen das auch Masen Hankir, WIR Fallmanager für Geflüchtete, dessen Stelle bei der InA gGmbH in Erbach angesiedelt ist, teilt.

Seine Aufgabe ist es, die Geflüchteten über Angebote und Strukturen in der Region zu informieren und sie bei ihren Integrationsbemühungen zu unterstützen. Das Engagement als Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr könnte ein Weg sein, schneller Anschluss zu finden, sich zu integrieren und eine wichtige Aufgabe zu übernehmen.

Die Stelle des WIR Fallmanagers Geflüchtete wird – beauftragt durch das Kommunale Job-Center Odenwaldkreis - gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.

Masen Hankir ist erreichbar unter Tel.: 06062 / 70 - 1384 oder per E-Mail: m.hankir(at)ina-odw.de und steht den Geflüchtete bei Fragen und Problemen jederzeit gerne zur Verfügung.