Bernd WeinthÀter ist 70 geworden

Bernd WeinthĂ€ter (rechts) freute sich ĂŒber das Erinnerungsgeschenk der MuseumsstraĂe Odenwald-BergstraĂe, das ihm deren Ehren-Vorsitzender Horst Schnur und GeschĂ€ftsfĂŒhrerin Ute Naas bei der Geburtstagsfeier ĂŒberreichten.
MICHELSTADT. - FĂŒr seine vielfĂ€ltigen Leistungen zur Erhaltung technischer Denkmale im Odenwald wurde Bernd WeinthĂ€ter aus Anlass seines 70. Geburtstags in Michelstadt mit einer Erinnerungsgabe geehrt.
Ăberbracht hat das Geschenk der Ehrenvorsitzende der MuseumsstraĂe, Horst Schnur, gemeinsam mit GeschĂ€ftsfĂŒhrerin Ute Naas im Auftrag des verhinderten Vorsitzenden, Landrat Frank Matthias.
Schnur schilderte die mĂŒhevollen handwerklichen Leistungen WeinthĂ€ters bei der Erhaltung und Restaurierung wichtiger technischer Denkmale im Odenwald.
Dabei stehen die WasserfĂ€lle Einrichtungen, die ohne Strom Trinkwasser den Berg hinauf förderten, im Vordergrund. Das weithin bekannte Jugendstil-Wasserwerk beim Weiler Bremhof auf der Vielbrunner Höhe ist immer wieder Anziehungspunkt fĂŒr viele Besucher.
Daher waren auch eine Reihe heimatverbundener BĂŒrger aus Vielbrunn bei der Geburtstagsfeier anwesend, die ab 1994 als Freiwillige mit Hand angelegt haben, als Bernd WeinthĂ€ter begann, das 1905 mit einem eindrucksvollen Portikus errichtete, zwar fĂŒr die Vielbrunner Trinkwasserversorgung stillgelegte aber noch vollstĂ€ndig erhaltene Peltonrad-Pumpwerk zu restaurieren, dass nur mit Wasserkraft und ohne Strom das Wasser in die hochgelegene Siedlung förderte.
Auch in Rothenberg brachte Bernd WeinthĂ€ter den Druckwasser-Kolbenmotor der Firma Albert Schmid aus ZĂŒrich wieder zum Laufen, der ausser Druckwasser keine Fremdenergie benötigt. Diese Maschine ist heute unterhalb von KortelshĂŒtte in einem extra errichteten GebĂ€ude zu besichtigen.
Eine der ersten Restaurierungsleistungen war der hydraulische Widder in der Hinterbach zwischen Finkenbach und Raubach. Dieser Staudruckheber ist eine wassergetriebene Pumpe, die ohne Strom einen Teil des Wassers auf ein höheres Niveau zu den Bauernhöfen gefördert hat.
Die Landbevölkerung hatte bereits weit vor 1900 flieĂendes Wasser, âals der Graf noch seine MĂ€dchen zum Brunnen schicken mussteâ, kommentierte Schnur diese Technik im tiefen Odenwald.
Drei Wasserfördertechniken dieser unterschiedlichen Art sind in einer Region nur im Odenwald zu finden und als Modelle bestenfalls im Deutschen Museum in MĂŒnchen. Darin spiegelt sich Bernd WeinthĂ€ters technische Fertigkeit auch zum Nutzen des Tourismus.
Vielfach bekannt ist auch die Kartoffel-DÀmpfkolonne, die schon zur Verschrottung bereitstand und die durch die technische Begabung WeinthÀters wieder in Stand gesetzt wurde. Auf den Bauerhöfen diente diese Einrichtung zur haltbaren Wahrung des Schweinefutters.
Heute ist das GefĂ€hrt ein SchmuckstĂŒck bei vielen festlichen Veranstaltungen, wenn darin Kartoffeln fĂŒr den genussvollen menschlichen Verzehr hergestellt werden. Dann wird die schlichte wie gleichermaĂen geschmackvolle Variante der Kartoffel gekrönt vom KrĂ€uterquark, den Frau WeinthĂ€ter liebevoll zubereitet.
Bernd WeinthĂ€ters technische Begabung mit seiner erstaunlichen maschinellen Ausstattung ist vielerorts gefragt bei vielen Unternehmen, Privatleuten und auch am Flugplatzwaldhorn in den Hangars. Zu seinen TĂŒfteleien gehören technische Modelle der groĂen Systeme, die er restauriert hat.
Darunter auch ein hydraulischer Widder aus Plexiglas, in dem die Arbeit der Ventile zu sehen und zu justieren ist. Auch fĂŒr den nĂŒtzlichen Gebrauch baut WeinthĂ€ter Edelstahlgrills und mit Elektromotor angetriebene GerĂ€tschaften.
Horst Schnur dankte WeinthĂ€ter mit anerkennenden Worten fĂŒr seine wichtige Leistung fĂŒr Denkmalschutz und Tourismus im Odenwald und wĂŒnschte ihm im neuen Lebensjahrzehnt noch viel Kraft und Gesundheit fĂŒr seine herausragenden TĂ€tigkeiten.