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LESERBRIEF: Bürgermeisterwahl in Bad König bringt logische Konsequenz

Das war erwartet. Uwe Veit hat die Bürgermeisterwahl mit 39,9% gegen Axel Muhn mit 60,1% und 2.825 Stimmen Rückstand auf seinen Herausforderer haushoch verloren. Das gab es noch nie! Die Eskapaden des Amtsinhabers, und sein besonderer Stil eine Stadt zu regieren, mussten dieses Ergebnis tragen.

Die von ihm mit verursachten außerordentlich hohen Schulden und noch schlimmer, seine deutlich sichtbaren Fehler mussten zu dieser Wahlentscheidung führen. Denn wenn jüngst auch noch der Landrat des Odenwaldkreises den Bürgermeister auffordert, den politischen Gremien korrekte Informationen zukommen zu lassen, ist es zuletzt mit dem Vertrauen vorbei gewesen.

Das war dann doch etwas zu viel des Guten! Er wurde aus vielen Gründen mehr und mehr zu einer tragischen Figur. Das ist alles nicht unbekannt und er vermittelte den Eindruck, dass er sich seit Jahren weitestgehend von seinen Verpflichtungen als Stadtoberhaupt distanzierte.

Er sagte allerdings, an diesem Wahlabend, sei er „in einen landesweiten Trend geraten“. Da fehlt natürlich eine größere Portion Einsicht, denn alleine dieser Satz unterstreicht, wie hilflos und überfordert er seiner Verantwortung gegenüber dem Bürger und der Stadt „gerecht“ wurde.

Es gehört wenig Fantasie dazu, dass die Erstarrung von SPD, CDU und den Grünen im Bad Königer Stadtparlament selbst ein Problem für unsere Stadt sind und diese eine große Mitschuld an diesem Stillstand tragen.

Da muss die Trauer bei einem SPD-Hospitant aus dieser Fraktion groß gewesen sein, der den Schuss in der Wandelhalle überhört hat und an seiner politischen Haltung offensichtlich keine Abstriche machen will.

Und Axel Muhn: Im Vorfeld seiner vielen Hausbesuche wurde er geradezu überhäuft mit Dissonanzen, welche in Bad König vorherrschen.

Als Stadtteilbewohner wusste er das alles richtig einzuschätzen, und es bleibt doch sehr zu hoffen, dass er eigenes Profil und Fachkenntnis in sein neues Bürgermeisteramt kompetent einzusetzen vermag. Axel Muhn wird es verstehen von und mit dem Bürger zu denken und nicht wie in der Vergangenheit umgekehrt.

Weiterhin bleibt zu hoffen, dass er SPD, CDU und die Grünen an ihre bürgerlichen Pflichten erinnert und er sie gegebenenfalls – im übertragenen Sinne – wenn nötig auch einmal an den Ohren zieht.

Übrigens: Es wirft kein gutes Licht auf eine Odenwälder Tageszeitung, wenn überaus wohlwollende Berichterstattungen zu Uwe Veith diesem es über zwölf Jahre sehr leicht gemacht haben, ein solches Amt in der ihm eigenen und bestens bekannten Form auszuüben.

Heinrich Hofferbert
64732 Bad König