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Viele Neuerungen in 60 Jahren „Finkennest“- Geschichte

Mit eintausend Spenden-Euro der Freimaurerloge „Zu den drei Sternen“ aufgestockt wurde das für die Reittherapie zur Verfügung stehende Budget des Kinderheimes „Finkennest“ in Mümling-Grumbach. Neben Heimleiter Bernhard Nürnberger, Stuhlmeister Dieter Heusel (von links) und der Reittherapeutin Tanja Sturm (2. von rechts) freuten sich auch die von den Therapie-Maßnahmen profitierenden Jugendlichen über die Zuwendung. Foto: Ernst Schmerker

Freimaurerloge „Zu den drei Sternen“ unterstützt therapeutisches Reiten in Mümling-Grumbach

ODENWALADKREIS / MÜMLING-GRUMBACH. - Im Jahr 1958 waren es „Gäste in Strampelhöschen“, die oft ledige Mütter in die Obhut des von Hedi Nürnberger an der Beinegasse 45 in Mümling-Grumbach errichteten Kinderheimes „Finkennest“ gaben.

Sie war Fürsorgerin mit stark ausgeprägter sozialer Hinwendung. Zehn Jahre später mit dem Eintritt von Sohn Henning in den elterlichen Betrieb wurde die Betreuung auch auf Schulkinder ausgedehnt.

Seit Mitte der siebziger Jahre, als Säuglingskinder aufgrund einer veränderten Pflegesatzökonomie allmählich verschwanden, lebten im „Finkennest“ bereits behinderte und nicht behinderte Kinder unter einem Dach.

Den Grundstein für die heutige Ausrichtung und das Aussehen des „Finkennestes“ legten die Eheleute Henning und Lore Nürnberger in den 1970er Jahren durch Anbauten, die Anlage eines Spielplatzes und dem Neubau des Grünen Hauses.

Hinzu kam die Erweiterung des Förderangebots mit therapeutischem Reiten und Musiktherapie. Heute hat in der dritten Generation nach Abschluss seines Studiums der Heilpädagogik und einer mehrjährigen Tätigkeit in einem ostdeutschen Kinderheim Sohn Bernhard das Sagen.

Er sorgt für das Wohlergehen von vierundzwanzig mehr oder weniger geistig oder körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen. Da für therapeutisches Reiten und die Musiktherapie ausschließlich Eigenmittel zur Verfügung stehen, muss spitz gerechnet werden.

Dieter Heusel, Meister vom Stuhl der Loge „Zu den drei Sternen im Odenwald“ und selbst Pferdebesitzer, hat davon Kenntnis erhalten und im Auftrag seiner Freimaurerbrüder dieser Tage einen Spendenscheck über 1.000 Euro zur Aufstockung des knappen Budgets überreicht.

Mit Bernhard Nürnberger freute sich auch die Reittherapeutin Tanja Sturm über die unerwartete Zuwendung. Sie weiß am besten, wie stark die Arbeit mit Pferden das Gleichgewicht und die Koordination ihrer Schützlinge fördern, dass man lernt, Verantwortung für die Tiere zu übernehmen.

Sie weiß aber auch, dass durch die Eigenfinanzierung der Druck entfällt, leistungsorientierte Ziele erreichen zu müssen. So ist die Therapie frei von Zwängen und individuell angepasst. Sie erfolgt unter dem Aspekt der ganzheitlichen Förderung und der Verknüpfung mit festen Ritualen.