Der Arbeit ging er nicht aus dem Weg
Herfried Wörner vollendet das neunte LebensjahrzehntSTOCKHEIM. - Wenn Herfried Wörner Am Hollerbusch 15 am morgigen Samstag, 13. März, seinen 90. Geburtstag feiert, geschieht dies zwar im kleinen Kreise, doch in der Hoffnung auf weitere erfüllte Lebensjahre.
Einen Grund hierfür sieht der Jubilar in dem für die damalige Zeit außergewöhnlich hohen Alter seiner Eltern, die bei ihrem Ableben das neunte Lebensjahrzehnt längst überschritten hatten.
Geboren in dem zum bayrischen Amorbach zählenden Dorf Boxbrunn wuchs der Bub mit noch sechs Geschwistern auf. Die Eltern betrieben eine kleine Landwirtschaft, deren Erträge aber nicht reichten, um die elfköpfige Familie satt zu bekommen.
So war es nur selbstverständlich, dass Herfried nach der Volksschulzeit allmorgendlich das Vieh versorgte, dann als Waldarbeiter in den Leininger Forst ging, um am Abend wieder in der Landwirtschaft zu arbeiten.
Im Jahr 1965 fand nicht nur die Eheschließung mit der Frau Renate und die Geburt der Tochter Birgit statt, auch die Übergabe des Hofes an den Sohn. Gesundheitliche Gründe waren es, die Herfried Wörner zwangen, 1968 sowohl die Waldarbeit als auch die Landwirtschaft aufzugeben.
Der bisherige Bauer machte den LKW- und Busführerschein und wurde Fernfahrer bei der damaligen Polydress in Michelstadt. Und da es für die beiden Töchter Birgit und Ina keine Dorfschule mehr in Boxbrunn gab, erfolgte 1970 der Umzug ins neu erbaute Haus in Stockheim. Dort wurde 1973 Sohn Frank geboren.
Als Fernfahrer ist der heutige Jubilar viel herumgekommen. Mit Stolz vermerkt er, nie einen Punkt in Flensburg bekommen zu haben. Bandscheibenprobleme und eine Operation sorgten 1997 für den Eintritt in die Rente.
Fortan unterstütze das Geburtstagskind die Ehefrau bei der Pflege seiner Eltern, die mit ins neue Haus eingezogen waren. Zum Hobby wurde ein Gewächshaus, in dem all´ das Grün wuchs, was frisch auf den Tisch sollte oder als Blume die Augen erfreute.
Nach einer 2014 erfolgten Hüftoperation war es nicht nur mit dieser Freizeit-Beschäftigung vorbei, auch seine 750-er BWM musste der leidenschaftliche Motorradfahrer verkaufen.
Mit im Haus wohnt Tochter Birgit mit ihrer Familie, die sich liebevoll um die Eltern kümmert und auch die notwendigen Besorgungen macht. Zur Nachkommenschaft zählen auch drei Enkelkinder, die mit bei den ersten Gratulanten sein werden.