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Kommentar: Der schiefe Nagel in der Wand

„Wir würden ihn nehmen, aber er hat noch nicht unterschrieben“, sagte ein Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Odenwaldkreis zur neu zu besetzenden Geschäftsführerposition durch Harald Buschmann bei dieser Organisation (siehe FACT-Bericht unter: www.de-fakt.de/bundesland/hessen/odenwaldkreis/details/?tx_ttnews).

Damit wird mehr oder weniger deutlich, wie dieser „Deal“ gelaufen ist. „Politisches Postengeschachere“ nennt ein Odenwälder Handwerker diese geplante Personalie und ergänzt: „Da muss ein arbeitsloser Bürgermeister und früherer Pfarrer einen neuen Job finden und wird durch politische Einflussnahme in eine Position gehievt, die so gar nicht in seine Vita passt.“

Ein anderer Handwerksmeister formuliert die Neubesetzung drastischer: „Dunnerwedder. Koann der en Nachel in die Woand schlaache ouhne krumm zu werrn? Es Handwerk hott immer en goldene Boddem. Mol säjhe, woann’s e Loch hot? Eieiei!“

Zu erinnern ist in diesem Zusammenhang an Hans-Georg Maaßen, für den kürzlich gar im Bundesinnenministerium extra ein Posten geschaffen werden sollte, um ihn für seine Seehofer-Unterstützung und Merkel-Kritik zu belohnen.

Harsche Kritik an der Neubesetzung der Geschäftsführung bei der Odenwälder Kreishandwerkerschaft übt ein weiterer Odenwälder Geschäftsmann: „Die Seilschaft funktioniert prächtig. Das ist schon erstaunlich. Aber ich habe selbst erlebt wie's funktioniert, ein Unterschied zwischen dem Odenwald und Süditalien kann ich bei der Abwicklung nicht feststellen.“

Der zum Jahresende scheidende Geschäftsführer der Odenwälder Kreishandwerkerschaft Michael Gölz vertrat als Diplom Wirtschaftsjurist jahrelang die Interessen der Mitgliedsbetriebe der einzelnen Innungen zu deren Zufriedenheit. Da stellt sich tatsächlich die Frage, ob theologische und partiär vorhandene HGO-Kenntnisse ausreichen, um diese Position im Interesse der Kreishandwerkerschft begleiten zu können.

„Ich weiß, was ich gut kann, und ich weiß, was ich weniger gut kann. Ich habe schon in der Schule auf dem Pausenhof immer mehr aufs gegnerische Tor geschaut als aufs eigene“, sagt Borussia Dortmunds neuer Stürmerstar Paco Alkacer im Interview der Süddeutschen Zeitung. Hoffentlich weiß Harald Buschmann das auch.

„Ihr Vater arbeitete in der Landwirtschaft?“ - „Als Apfelsinenpflücker, richtig. Und das ist Arbeit! Das ist nicht mal ansatzweise mit dem zu vergleichen, was wir machen. Ich versuche, in meinem Leben Normalität zu leben. Wenn ich einen Lauf habe, steigt mein Ego nicht in die Höhe, und es sackt auch nicht ab, wenn ich mal nicht treffe.“ (Alkacer in der SZ).

Sicher eine gute Einstellung von Alkacer und auch ein guter Rat an Harald Buschmann, um statt eines Nagels schief in die Wand zu schlagen vielleicht doch den Bogen zum richtigen Job zu finden.