Chancen eröffnen und Potenziale entfalten
Kommunale Jobcenter unterstützen Alleinerziehende im SGB IIODENWALDKREIS / ERBACH. - Alleinerziehende auf Jobsuche stehen häufig vor doppelten Hürden: Schwierigkeiten bei der Kinderbetreuung, geringere zeitliche Flexibilität und oftmals kein Backup, wenn ein Kind krank wird.
Gerade in der Corona-Krise wirken sich diese strukturellen Nachteile besonders deutlich aus. Den – überwiegend weiblichen – Alleinerziehenden, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) beziehen, gilt das besondere Augenmerk der hessischen Kommunalen Jobcenter.
Sie gehen mit maßgeschneiderten Beratungs- und Qualifizierungsangeboten auf die besonderen Bedürfnisse alleinerziehender Leistungsbeziehender ein.
In den hessischen Kommunalen Jobcentern weiß man, dass dem Integrationserfolg häufig nicht die fehlende schulische oder berufliche Qualifizierung entgegensteht. Im Gegenteil: Hier spricht die Statistik eine klare Sprache.
Alleinerziehende Arbeitslose haben im Vergleich zu den anderen SGB II-Leistungsbeziehenden überproportional gute Schul- und Ausbildungsabschlüsse.
Allerdings gibt es bei Teilen der Arbeitgeber immer noch Vorbehalte hinsichtlich der Verfügbarkeit und des Ausfallrisikos von Alleinerziehenden. Die Jobcenter sehen eine ihrer wesentlichen Aufgaben darin, mit positiven Beispielen ein Umdenken herbeizuführen.
„Die Probleme Alleinerziehender bei der Arbeitssuche sind komplex. Vor allem die Betreuungssituation der Kinder sicherzustellen und den Alltag für eine Arbeitsaufnahme neu zu strukturieren bedarf mitunter großer organisatorischer Anstrengungen.
Und gerade während der Pandemie ist dies im ländlich strukturierten Odenwaldkreis eine große Herausforderung. Unsere Vermittlungscoachs unterstützen deshalb (Allein-)Erziehende sehr intensiv und treten dabei auch mit Arbeitgebern in Dialog.
Passende Lösungen zu finden, mit denen sich alle Beteiligten wohl fühlen, ist das Ziel bei der Vermittlungsarbeit dieser speziellen Klientel.
Nur so kann eine langfristige Integration in Arbeit erfolgen“, erklärt Patrick Beck, Teamleiter Eingliederung und unter anderem Ansprechpartner für die Zielgruppe der Alleinerziehenden im Kommunalen Job-Center (KJC) Odenwaldkreis.
Mit einer Maßnahme für Erziehende, die das KJC anbietet, wurden in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht. Grundsätzliche Hürden, die einer Arbeitsaufnahme entgegenstehen, wie ein fehlendes Betreuungsangebot für die Kinder der Maßnahmeteilnehmenden, wurden genommen.
In der direkten Kommunikation mit regionalen Arbeitgebern konnten Vorbehalte ausgeräumt und passende Tätigkeitsangebote gefunden werden. Dabei hat sich gezeigt, dass zahlreiche regionale Arbeitgeber im Odenwaldkreis um die besondere Situation von (Allein-) Erziehenden wissen.
Und viele sind bereit, ihnen die Chance auf einen Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu bieten. Denn neben der zu meisternden Herausforderungen erkennen sie das Engagement und Potenzial dieser Zielgruppe.
Gerade die Digitalisierung bietet umfangreiche Chancen für flexibles und mobiles Arbeiten in vielen Berufsfeldern. Alleinerziehende Jobsuchende sind demnach eine wertvolle Fachkräfte-Reserve.
Die hessischen Kommunalen Jobcenter gehen mit maßgeschneiderten Beratungs- und Qualifizierungsangeboten auf die besonderen Bedürfnisse alleinerziehender Leistungsbeziehender ein.
Sie werben bei Arbeitgebern für die Potenziale dieser Personengruppe und bauen Einstellungshürden ab. Damit füllen sie weiter das bundesweite Credo der Kommunalen Jobcenter #Stark.Sozial.VorOrt. mit Leben.