Median Klinik Odenwald: Erfolgreiches Seminar zur Gewaltprävention
Mitarbeiterfortbildung schult im Umgang mit aggressiven Patienten + + + 30 Teilnehmende aus allen Berufsgruppen erlernen und erproben DeeskalationsstrategienSANDBACH. - „Es muss ja nichts passieren – aber falls doch, ist es gut, geschützt zu sein.“
Mit diesen Worten leitete Dr. med. Christian Kettler, Chefarzt der MEDIAN Klinik Odenwald, die Mitarbeiterfortbildung zur Gewaltprävention ein, die Ende Oktober in der Rehabilitationsfachklinik für Psychosomatik und Abhängigkeitserkrankungen in Breuberg-Sandbach stattfand.
Aggressives Verhalten von Patienten und Angehörigen – verbal und körperlich – nimmt in Krankenhäusern und Kliniken leider zu. Damit solche Situationen nicht eskalieren, hat der Mediziner gemeinsam mit dem Kaufmännischen Leiter der Klinik Rudolf Terres und dem Betriebsrat die Initiative ergriffen und den Gewaltpräventionspädagogen Christopher Lindh für ein 1,5-tägiges Selbstschutz-Seminar gewonnen.
Wichtigstes Anliegen des erfahrenen Dozenten ist der präventive Charakter seiner Trainings: Im Vordergrund steht die individuelle, persönliche Entwicklung der Teilnehmenden und nicht die sportliche „Selbstverteidigung“ gegen „aufmüpfige“ Patienten.
„Der Schwerpunkt lag auf verbalen Deeskalationsstrategien, die in Rollenspielen mit den Teilnehmern geübt wurden“, berichtet Dr. Kettler. Wie reagiere ich angemessen durch meine Körpersprache? Wie erkenne ich ein mich oder andere gefährdendes Verhalten an meinem Gegenüber? Dies waren zwei wichtige Fragen, mit denen sich der Kurs befasste.
„Die Gefahr kann dabei von Patienten oder Angehörigen ausgehen, die sich – teils unter Alkoholeinfluss – aggressiv verhalten, aber auch von zufällig anwesenden Menschen“, so Dr. Kettler weiter.
„Unabhängig vom beruflichen Nutzen kann es auch im privaten Alltag sehr hilfreich sein zu wissen, wie man sich dann am besten verhält.“
Rollenspiele in typischen Kliniksituationen
Im ersten Seminarteil ging es für die rund 30 Teilnehmenden aus allen Berufsgruppen um die Entstehung aggressiver Verhaltensweisen sowie die rechtlichen Grundlage der verbalen und körperlichen Notwehr.
Anschließend standen praktische Übungen auf dem Programm, darunter Strategien gegen verbale Übergriffe und schonende Fixierungs- und Fluchttechniken.
In realitätsnahen Situationstrainings konnte das Erlernte an typischen Klinikorten wie einem Büro, einem Stationszimmer oder einem unbelebten Flur geübt werden. In anschließenden Videoanalysen gab Seminarleiter Christopher Lindh jedem Teilnehmenden individuelles Feedback.
„Schulungen wie diese sind Teil eines ganzen Bündels schützender Maßnahmen, zu denen zum Beispiel auch technische Mittel wie spezielle Alarmsysteme gehören“, beschreibt Chefarzt Dr. Kettler das sogenannte T-O-P-Prinzip, bei dem sich im Arbeitsschutz technische, organisatorische und personelle Maßnahmen ergänzen.
Der Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist Mitglied im Qualitätsmanagement-Zirkel der MEDIAN Klinik Odenwald und übt selbst einen Kampfsport aus. Er betont: „Natürlich bestehen Unterschiede zwischen Kampfsport, Kampfkunst, Selbstverteidigung und Selbstschutz.
Doch letztlich gehört bei allen regelmäßiges Üben dazu.“ Diese Bereitschaft dürfte bei den Beschäftigten der Klinik auf jeden Fall vorhanden sein.
„Ich habe mich sehr über die Chance gefreut, hier dabei sein zu können“, resümiert eine der teilnehmenden Assistenzärztinnen. „Für mich war das Seminar eine große Bereicherung!“
Über MEDIAN
Die Kliniken von MEDIAN gehören zu den besten Reha-Kliniken Deutschlands mit einer herausragenden Kompetenz bei Rehabilitation und Teilhabe. Bei der Qualitätsprüfung durch die Deutsche Rentenversicherung 2020 waren MEDIAN Fachabteilungen 99 Mal in der Spitzengruppe vertreten.
15 Mal gab es dabei 100 von 100 möglichen Qualitätspunkten. Hinzu kommen zahlreiche Auszeichnungen in Klinik-Rankings sowie Regionalpreise.
122 Kliniken und Einrichtungen, 19.200 Betten und Behandlungsplätze sowie etwa 15.000 Beschäftigte in 13 Bundesländern machen MEDIAN zum größten privaten Betreiber von Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland.
MEDIAN ist einer der führenden europäischen Anbieter in den Bereichen medizinische Rehabilitation und mentale Gesundheit. Mit mehr als 35.000 Mitarbeitenden versorgt MEDIAN in Deutschland, Großbritannien und Nordirland jedes Jahr rund 260.000 Patienten in mehr als 440 Kliniken und Einrichtungen.
Gemeinsam mit der Tochtergesellschaft Priory, dem größten privaten Betreiber von Krankenhäusern und Soziotherapien zur Behandlung von psychischen Erkrankungen und Lernbehinderungen im Vereinigten Königreich, steht MEDIAN mit einer einzigartigen Kombination aus Spitzenmedizin, höchsten Qualitätsstandards und Digital-Expertise für moderne Rehabilitation auf höchstem Niveau.
MEDIAN beteiligt sich mit einem umfangreichen Konzept an der Bewältigung der Covid-19-Pandemie. Hierzu zählt unter anderem die Informations-Webseite www.long-covid.de, auf der Expertenwissen zum Thema Long Covid für Mediziner und Betroffene gebündelt wird.