Das Trio Contemporaneo bei KIS: virtuos, hochmotiviert - und wenig beachtet
SECKMAUERN. - Es war ja angesichts zahlreich mitbewerbender Grill-Abende und einem kulturell hochstehenden Fußball-Spiel fast zu erwarten: Der Besuch aus Dortmund angereister Spitzen-Musiker der Klassik blieb vor Ort in der Kulturstätte der „alten“ Kirche St. Margareta in Seckmauern unbeachtet.
Gut - zwei Seckmauerner waren anwesend. Aber gerade, wenn wenig Zuspruch statt findet, fragen sich die interessierten Besucher der Veranstaltungen der Kulturinitiative Seckmauern aus dem Bereich Untermain und Oberzent, warum solch ein kulturelles Angebot nicht mehr von denen angenommen wird, für die es eigentlich ursprünglich gedacht war.
Auch hernach klingt einem der langanhaltende Applaus der von weither Angereisten in den Ohren, den man sich eigentlich von den ansässigen Ureinwohnern gewünscht hätte.
Das am 27. Mai in der „alten“ St. Margareta erlebte Ereignis kann indes nicht mit Worten beschrieben werden. Mit Preisen ausgezeichnete Virtuosen zeigten ihr Können vor hochmotiviert dankbaren 15 Zuhörern.
Der Teufelsgeiger Benjamin Nachbar raste mit seinem Streichinstrument in Paganini´sche Gefilde. Tamara Buslova begleitete ihn auf der Orgel einfühlsam bei einem Ave Maria von Schubert und anderen Stücken der Bach-Dynastie. Dann diese zeitgenössischen Stücke des anwesenden und seine Werke selbst intonierenden Komponisten Günther Wiesemann.
Die bisher in ihrem neuen Zuhause St. Margareta „senior“ relativ überschaubar erklungene historische Orgel zeigte hierbei eine Klangfülle, die sie sich wohl selbst ohne die Führung dieses zeitgenössischen Klang-Derwisches Wiesemann nicht zugetraut hätte.
Dieser Samstag Abend war alles in allem ein Highlight höchsten Könnens musikalischer Begabung und zeitigte leider gleichzeitig einen nachdenklichen Beigeschmack, wie es um das kulturelle Interesse unserer Gesellschaft bestellt ist.
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