Tag der offenen Tür im Zentrum für Seelische Gesundheit in Erbach
Gesundheitszentrum des Odenwaldkreises jetzt um ZSG erweitert: Chefarzt Prof. Dr. med. Thomann und leitender Oberarzt Dr. med. Ludwig erläutern die BehandlungsschwerpunkteODENWALDKREIS / ERBACH. - Die baulichen Abschlussarbeiten im Innen- und Außenbereich laufen auf Hochtouren, um den Neubau am Gesundheitszentrum fristgerecht bezugsfertig zu eröffnen. Denn bevor im Zentrum für Seelische Gesundheit am Dienstag, 18. April, die reguläre Patientenbehandlung beginnt, öffnet am Freitag, 7. April, von 14 bis 18 Uhr das Gesundheitszentrum Odenwaldkreis seine Pforten der neuen Klinik für Besucher und die interessierte Bevölkerung.
In Führungen erläutern die Verantwortlichen des Gesundheitszentrums das bauliche Konzept einschließlich der Kosten des vom Land Hessen geförderten Neubaus sowie die Konzeption der neuen Hauptabteilung. Nebenbei erhalten die Besucher Informationen über die im Untergeschoss eingerichtete Zentralküche des Gesundheitszentrums sowie die im gleichen Gebäude installierte Technikzentrale.
Chefarzt Prof. Dr. med. Thomann und leitender Oberarzt Dr. med. Ludwig klären über die Behandlungsschwerpunkte auf, die Abteilungsleitungen des Pflegedienstes stellen das Raum- und Behandlungskonzept vor und die Therapeuten bieten Einblicke z. B. in die Ergo- und Bewegungstherapie und stehen für Gespräche gerne zur Verfügung.
Weitere Informationen auf www.GZ-Odw.de
Was ist das Zentrum für Seelische Gesundheit (ZSG) in Erbach?
Das Zentrum für Seelische Gesundheit am Gesundheitszentrum Odenwaldkreis, Kreiskrankenhaus Erbach, ist eine Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, die den fachspezifischen Versorgungsauftrag des Landes Hessen als Pflichtversorgung wahrnimmt, mit einer Tagesklinik und einer Institutsambulanz (PIA).
Die Klinik führt auf zwei Stationen 50 Betten. Die allgemeinpsychiatrische Tagesklinik mit 15 Plätzen befindet sich rund 200 Meter entfernt in der Erlenbacher Straße. Es werden alle psychiatrischen Krankheitsbilder und Syndrome zeitnah und wohnortnah nach modernen medizinischen Standards behandelt.
Die Einrichtung hat den Pflichtversorgungsauftrag für den Odenwaldkreis mit etwa 100.000 Einwohnern und versorgt die Städte Bad König, Beerfelden, Breuberg, Erbach und Michelstadt sowie die Gemeinden Brensbach, Brombachtal, Fränkisch-Crumbach, Hesseneck, Höchst, Lützelbach, Mossautal, Reichelsheim, Rothenberg, Sensbachtal.
Durch die Inbetriebnahme des ZSG ab April 2017 soll eine Verbesserung der gemeindenahen psychiatrischen Versorgungsangebote des Odenwaldkreises erreicht werden. Das ZSG betreibt die klinische Psychiatrie unter Berücksichtigung der gewachsenen Versorgungsstrukturen gemeindenah und ist integriert in die sonstige ambulante und komplementäre Versorgungslandschaft.
Auf zwei allgemein-psychiatrische Stationen werden alle psychiatrischen Störungsbilder des Erwachsenenalters hinsichtlich Alter, Geschlecht, Diagnosen und sozialer Herkunft gemischt in einer räumlich-organisatorischen Einheit (Station) behandelt.
Mit jedem einzelnen Patienten wird zu Behandlungsbeginn ein individuelles Störungsmodell erarbeitet und darauf folgend ein entsprechendes Behandlungsangebot vorgeschlagen. Es werden störungsbildspezifische Therapieangebote sowie indikative störungsbildspezifische Angebote unterbreitet, um maßgeschneidert auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Einzelnen einzugehen.
Die indizierten Therapien werden stationsübergreifend angeboten oder in diagnosespezifischen Kleingruppen auf der Station durchgeführt. Zudem finden stationsinterne Angebote statt. Die Stationen werden fakultativ offen oder geschlossen geführt, je nach aktueller Anforderung.
Zur möglichst häufigen Offenhaltung der Stationen kommt das Konzept des „Potsdamer Tisches“ zum Tragen. Eine Pflegekraft arbeitet an einem Tisch in der Nähe der offenen Stationstür und führt mit gefährdeten Patienten ein deeskalierendes Gespräch. Ziel ist, diese Patienten durch Begegnung von ihrem Drang, die Station zu verlassen, abzulenken.
Das medizinische Behandlungsangebot umfasst schwerpunktmäßig
- Behandlung affektiver Störungen
- Behandlung von Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis
- Behandlung von Suchterkrankungen
- Behandlung von demenziellen Erkrankungen
- Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörungen
- Behandlung von neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen
Die Methoden der Therapie sind je nach Bedarf medizinisch/biologisch, sozial- und/oder psychotherapeutisch, kreativ-gestaltend, bewegungsorientiert, im Einzelkontakt und/oder gruppenbezogen ausgerichtet.
In der Regel handelt es sich um eine abgestufte Kombination von unterschiedlichen Verfahren, die ineinander greifen und in jedem Einzelfall ausgewählt und individuell eingesetzt werden müssen.
Die allgemeinpsychiatrische Tagesklinik hat ein über viele Jahre entwickeltes erfolgreiches psychiatrisches und psychotherapeutisches Behandlungskonzept. Dabei werden allgemein gültige psychiatrische Behandlungsstandards ebenso wie tiefenpsychologische, familientherapeutische und verhaltenstherapeutische Psychotherapie in der Behandlung praktiziert.
Die tagesklinische Behandlung kann je nach Schweregrad der Erkrankung die vollstationäre Behandlung ersetzen oder ihr nachfolgen, wenn die Akutbehandlung abgeschlossen ist und eine ambulante psychiatrische Behandlung noch nicht ausreicht.
Die tagesklinische Behandlung findet an Werktagen von 8 bis 16.15 Uhr statt. Dies entspricht etwa der zeitlichen Struktur eines normalen Arbeitstages.
In der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) findet die ambulante psychiatrische Versorgung von allgemeinpsychiatrischen Patienten mit ca. vierwöchigen Terminen à 30 Minuten statt. Insgesamt sieht sich die Ambulanz für allgemeine Psychiatrie, Abhängigkeitserkrankungen, Gerontopsychiatrie und interkulturelle Psychiatrie vor die Aufgabe gestellt, in enger Kooperation mit Haus- oder Fachärzten bei Unterstützung der pflegenden Angehörigen eine Koordination weiterer psychosozialer Hilfen wie ambulante Pflegedienste, Betreuungsdienste etc. im Sinne des Einzelfallmanagements voranzutreiben.
Zentrum für Seelische Gesundheit – Stationärer Bereich (ab Dienstag, 18.4.2017)
Albert-Schweitzer-Straße 10-20, 64711 Erbach
Telefon 06062 79-5300 - Fax 06062 79-5301 - e-Mail: ZSG(at)GZ-Odw.de
Sprechzeiten: Montag bis Freitag jeweils 8 bis 16 Uhr
Tagesklinik (ab Samstag, 1.4.2017)
Erlenbacher Straße - 64711 Erbach
Telefon 06062 94410 - e-Mail: Tagesklinik-Erbach(at)GZ-Odw.de
Sprechzeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag jeweils 8 bis 16 Uhr
Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) (ab Samstag, 1.4.2017)
Albert-Schweitzer-Straße 10-20 - 64711 Erbach
Telefon 06062 79-5337 - Fax 06062 79-5335 - e-Mail: PIA(at)GZ-Odw.de
Sprechzeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag jeweils 10 bis 16 Uhr