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Odenwälder Genusswerkstatt holt die älteste Schweinerasse in den Odenwald

Carmen und Michael Frühwein, Viola Feinle, Petra Neubert und Alfred Hawelky (beide Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen, von links nach rechts). Foto: Hawelky

BROMBACHTAL. - Die Odenwälder Genusswerkstatt in Brombachtal hatte am 8. Juni zur Verkostung von bäuerlichen Erzeugnissen eingeladen.

Carmen und Michael Frühwein haben den elterlichen Betrieb - die Metzgerei Volk in Langenbrombach - seit einem Jahr übernommen. Sie bringen frischen Wind in die Region und setzen neue Ideen um. Und die kann man schmecken!

Die Zubereitung der Verkostung übernahm Viola Feinle, Botschafterin der Informationskampagne „Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch g.g.A.“, sie informierte auch über die Haltungsbedingungen mit viel Platz und auf Stroh, gentechnisch unverändertes Futter, die tierschutzgerechte Schlachtung und vieles mehr.

In Zusammenarbeit mit der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) ist es Frühweins gelungen, die älteste Schweinerasse in den Odenwald zu holen.

Unweit der Odenwälder Genusswerkstatt, auf dem Bauernhof Bär im Brombachtaler Ortsteil Balsbach, hat Frühwein nach Absprache mit dem Ehepaar Bär aus Balsbach zwölf Jungschweine zur Mast in den Odenwald gebracht.

Die Tiere werden ausschließlich mit Getreide mit vitaminiertem Futterkalk und Eiweißergänzungen aus Erbsen- und Bohnenschrot gefüttert und sollen zum Jahresende schlachtreif sein. Damit wird beispielhaft gezeigt, wie die kleinbäuerliche Landwirtschaft auch im Odenwald eine sichere Zukunft haben kann.

Das Schwäbisch-Hällische Landschwein ist die älteste Schweinerasse in Deutschland. Um 1820 auf Anweisung von König Wilhelm I. von Württemberg im Stuttgarter Umland wurden chinesische Maskenschweine mit heimischen Tieren gekreuzt. Und so entstand das Schwäbisch-Hällische Landschwein.

Ende der 1950er Jahre setzten sich magere Rassen durch. Das Landschwein wurde verdrängt. Mit sieben verbliebenen Tieren gründeten 1986 einige Hohenloher Bauern die Züchtervereinigung Schwäbisch-Hällisches Schwein und verhalfen der alten Rasse zu neuer Blüte. Die BEGH hat gezeigt, dass Hartnäckigkeit und Weitsicht zum Erfolg führen.

Der Odenwald könnte für die alte Rasse gute Bedingungen schaffen und für die heimische kleinbäuerliche Landwirtschaft. Nachhaltigkeit und Regionalität schaffen Mehrwerte, auf die Verbraucher achten.

Die Initiative der Odenwälder Genusswerkstatt könnte dazu beitragen, dass wir gemeinsam die Odenwälder Landwirtschaft stärken, echtes Tierwohl fördern und ein qualitativ hochwertiges Produkt erzeugen, vielleicht sogar mit der Herkunftsbestimmung: Made in Odenwald.