Sozialarbeit in schwierigem Umfeld
Vertrauenskrise kratzt am lokalen AWO-ImageMICHELSTADT. - Trotz Pandemie und der bis in den Odenwaldkreis reichenden unangemessenen Praktiken auf Leitungs- und Führungsebene hat die Kreisorganisation der Arbeiterwohlfahrt mit ihren sieben Ortsvereinen und 390 Mitgliedern und den 76 Mitarbeitern des Tochterunternehmens SDO wiederum vielen Mitbürgern Hilfe und Unterstützung in diversen Lebensbereichen zuteil werden lassen.
Dies weisen die am Samstag auf der Kreiskonferenz im Mehrgenerationenhaus vorgelegten Berichte des geschäftsführenden Vorstandsmitgliedes Friedel Weber und des Geschäftsführers Oliver Hülsermann aus.
Hiernach sei nicht nur ein positiver Abschluss in Höhe von rund 165.000 Euro erzielt worden, auch viele Maßnahmen hätten umgesetzt werden können, die „den Kreisverband nachhaltig konsolidierten“.
Im operativen Bereich habe die zeitweise Schließung des Mehrgenerationenhauses die Durchführung von Angeboten der Familienbildungsstätte und des Familienzentrum erheblich eingeschränkt.
Ganztagsangebote, Schulbegleitung und soziale Gruppenarbeit seien nur begrenzt oder unter erheblichen Anstrengungen möglich gewesen. Beratungsangebote seien nur nach vorheriger telefonischer Terminabsprache erfolgt. An sechsundzwanzig Veranstaltungen der Familienbildungs-stätte hätten 412 Personen teilgenommen.
Neununddreißig Angebote des Familienzentrums hätten Schwimmkurse, Kreativ-Angebote, handwerkliches Gestalten, Gymnastik, Selbstverteidigungskurse, Workout-Veranstaltungen, Kommunikationsforen, Thematische Kreise und Gruppen, Offene Treffs und Selbsthilfegruppen umfasst und 818 Menschen erreicht.
In den Oster- und Sommerferien seien Ferienspiele in verschiedenen Bereichen für Grundschulkinder angeboten worden. Neun Kinder unter einem Lebensjahr, 62 Kinder bis drei Jahre, 20 Kinder bis sechs Jahre und vier ältere Kinder hätten in die Tagespflege vermittelt werden können.
Genutzt worden seien Beratungen im Trennungs- und Scheidungsbereich, bei Eltern-Kind-Kuren, im Schwangeren- und Schwangeren-Konfliktbereich, bei der Jobsuche für Frauen und bei Schuldner- und Insolvenzangelegenheiten.
Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche im Auftrag des Odenwaldkreises sowie der Stadt Michelstadt seien realisiert worden, ebenso Hilfen zur Erziehung und im betreuten Wohnen.
Die neun Betreuungsplätze seien auf vier Wohnungen mit kleinen Wohngemeinschaften im Stadtgebiet von Michelstadt verteilt.
Die Betreuungen hätten die individuelle Alltagsgestaltung und Tagesstrukturierung, den Übergang von Schule zum Beruf, den Umgang mit Finanzen sowie Krisen- und Konfliktstrategien, gesunde Ernähung, soziale Integrität und Persönlichkeitsentwicklung als Schwerpunkte beinhaltet.
Psychosozial und schulisch stark belastete oder überforderte Kinder und deren Familien seien in der Heilpädagogischen Tagesgruppe unterstützt worden.
Fünf pädagogische Fachkräfte seien an den Grundschulen Am Treppenweg Erbach, in Wersau, Beerfurth, der Astrid-Lindgren-Schule Erbach, in Seckmauern, Lützelbach und den weiterführenden Lehranstalten Carl-Weyprecht-Schule Bad König und Gymnasium Michelstadt in der Schulsozialarbeit tätig gewesen.
Der Bewegungskindergarten in der Johann-Adam-Groh-Straße 3 in Kirchbrombach sei mit 32 Kindern belegt gewesen. Kommunale Jugendarbeit mit diversen Freizeitmöglichkeiten hätte es in Bad König, Reichelsheim, Fränkisch-Crumbach und Höchst gegeben.
Bei humanitären Hilfsaktionen seien Bekleidung, Pflege- und Hygieneartikel sowie Mobilitätshilfen zu kirchlichen Einrichtungen in Litauen und nach Albanien verbracht worden. Die Beratungsstelle für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten hätten 237 Personen aufgesucht.
Es seien 702 Beratungsgespräche geführt worden. Die AWO Soziale Dienste Odenwaldkreis gGmbH betreffend, hätten die Beschlussgremien die Liquidation der defizitären Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 in die Wege geleitet.
Die bisher betriebenen Einrichtungen sollen zum 1. Januar 2023 vom Kreisverband übernommen und weitergeführt werden.