Quest „Mibee im Gräsig“: Virtuelle Schnitzeljagd rund um die Biene
MICHELSTADT. - Wann schwärmen Bienen? Was zeigt der Schwänzeltanz? Welchen Trick hat der Wiesensalbei? Diese und viele weitere Fragen rund um die Biene beantwortet die neue Quest „Mibee im Gräsig“ in Michelstadt.
Entlang der Info-Tafeln des 2022 eingeweihten Bienen-Erlebnispfades, der am Parkplatz des Friedhofs beginnt, ergänzt dieses interaktive Spiel das Angebot für Kinder und Jugendliche in Michelstadt um eine moderne Schnitzeljagd.
Wer mitspielen will, muss nur die kostenlose App „Locandy“ aus einem der Stores herunterladen. Die Quest kann schon zu Hause installiert werden, um Datenvolumen zu schonen. Die jeweiligen Stationen müssen vor Ort geöffnet werden und schon geht es an der ersten Station los mit dem multimedialen Abenteuer.
Die Nutzer begleiten die Biene „Mibee“ im Gräsig, lernen ihr Leben und ihren Lebensraum kennen und begleiten sie interaktiv auf ihrem Rundflug. Nacheinander müssen 15 Stationen entdeckt werden, die viele interessante Informationen und spannende Fragen bereithalten.
Die Stationen bauen aufeinander auf, sodass die Reihenfolge eingehalten werden muss. Entfernungsmesser, Kompass und ein Bild weisen jeweils den Weg zum nächsten Anlaufpunkt. Das Wissen an jeder Station ist kurzweilig und abwechslungsreich in Form von Audios und Videos aufbereitet.
Die Nutzer müssen Fragen per Multiple Choice beantworten oder Gegenstände einsammeln, um „Mibee“ zu helfen. Am Ende gibt es für alle richtige Antworten eine virtuelle Belohnung.
Entwickelt haben diese Geocaching-Spiel Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Michelstadt gemeinsam mit ihrem Lehrer Lars Weyrauch im Wahlunterricht MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und unter Mitwirkung des Kunst-Leistungskurses.
Richard Knapp, Schulleiter des Michelstädter Gymnasiums, ist stolz, was seine Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „von Schülern für Schüler“ auf die Beine gestellt haben.
„Jede Station wurde sorgfältig ausgewählt und mit Leben gefüllt, sodass am Ende ein spannender Lebenslauf der Honigbiene entstanden ist.“ Audios, Videos und Illustrationen für die App haben die Schüler selbst erarbeitet und produziert.
Lars Weyrauch hat die Implementierung der Inhalte und Ideen der Schülerinnen und Schüler in die Plattform „Locandy“ übernommen. Der Biologie- und Chemielehrer berichtet, dass die Idee für den interaktiven Erlebnisweg in der Corona-Zeit entstanden ist, als alle auf der Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche im Freien waren-
„Da wir hier in der Region bisher nichts Vergleichbares hatten, haben wir den Entschluss gefasst, selbst in einem Schulprojekt tätig zu werden. In der ‚Bienenstadt‘ lag das Thema Biene nah, zumal zu diesem Zeitpunkt auch parallel die Idee des Bienenlehrpfades vom Lions Club Michelstadt entstanden ist.“
Ulrich Demuth vom Lions Club hält dies für eine tolle Ergänzung zu den vorhandenen Informationen: „Wir haben den Bienen-Erlebnispfad für angehende Hobby-Imker und Interessierte eingerichtet. Nun wird die Welt der Honigbiene auch visuell erlebbar und dadurch besonders für Kinder und Jugendliche spannend aufbereitet.“
Unterstützung erhielt das Projekt auch von der Stadt Michelstadt in Form der „Cittaslow“-Lenkungsgruppe, bei der Eröffnungsfeier vertreten durch Maximilian Promny und Roger Tietz
„Cittaslow ist das internationale Netzwerk lebenswerter Städte, das unter anderem wertvolle Naturräume entwickelt und sich für die biologische Vielfalt einsetzt. Dieses Projekt fügt sich darin perfekt ein ebenso wie das Gebiet, indem es stattfindet.“
Der Pfad entlang des Gräsig bietet auf 2,7 Kilometer herrliche Ausblicke auf das Mümlingtal, auf Streuobstwiesen, eine vielfältige Pflanzenwelt der lokal einzigartigen Kalkmagerwiesen und führt auch an einem Bienenstand vorbei. Auch diese regionalen Besonderheiten haben die Schülerinnen und Schüler in der App untergebracht.
„Die Kinder haben dieses Projekt mit viel Kreativität und Professionalität umgesetzt und es ist toll, dass diesen multimedialen Erlebnisweg nun viele Abenteurer nutzen können“, freuen sich die beiden „Cittaslow“-Vertreter.