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Odenwaldkreis und Kreis Darmstadt-Dieburg sichern Schlachthof-Zukunft

Landrat Frank Matiaske: Nun ist ein nachhaltiges Modernisierungskonzept möglich

ODENWALDKREIS / BRENSBACH. - Der Odenwaldkreis und der Landkreis Darmstadt-Dieburg bekennen sich zum Fortbestand des Schlachthofs in Brensbach.

Dazu werden beide Kreise versuchen, die Mehrheit der Gesellschaftsanteile an der Odenwald Schlachthof BautrÀger GmbH zu erhalten. Sie ist die TrÀgerin der Schlachthofimmobilie.

FĂŒr den Betrieb selbst ist eine eigene Gesellschaft verantwortlich, die die Immobilie von der BautrĂ€gergesellschaft gepachtet hat.

Der Kreistag des Landkreises Darmstadt-Dieburg hatte zu Beginn dieser Woche die grundsÀtzliche Bereitschaft zum Erwerb von Anteilen an der BautrÀger GmbH beschlossen.

Der Kreistag des Odenwaldkreises wird sich in seiner nĂ€chsten Sitzung damit befassen. Er hatte sich aber bereits in der Vergangenheit immer wieder fraktionsĂŒbergreifend positiv zum Erhalt des Schlachthofs positioniert.

„Ich bin sehr froh, dass es nach intensiven GesprĂ€chen, an denen auch die Kreislandwirte der beiden Kreise beteiligt waren, gelungen ist, dass der Landkreis Darmstadt-Dieburg gemeinsam mit uns eine aktive Rolle ĂŒbernimmt“, hebt der OdenwĂ€lder Landrat Frank Matiaske hervor.

„Ich danke meinem Landrats-Kollegen Klaus Peter Schellhaas und insbesondere dem Ersten Kreisbeigeordneten Lutz Köhler, in dessen Dezernat der Schlachthof fĂ€llt, fĂŒr ihr persönliches Engagement in dieser Angelegenheit.“

Landrat Matiaske erinnert daran, dass die GesprĂ€che die Folge eines Beschlusses des OdenwĂ€lder Kreistags gewesen seien, mit den weiteren Gesellschaftern der Schlachthof BautrĂ€ger GmbH in Kontakt zu treten, „um gemeinsam und ergebnisoffen ein tragfĂ€higes Modernisierungsszenario zu entwickeln“.

Dieser Beschluss folgte einem Antrag der Koalition von SPD, ÜWG und FDP, dem sich BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen und die beiden Abgeordneten der Partei Die Linke angeschlossen hatten.

Matiaske betont die Bedeutung des Brensbacher Schlachthofs fĂŒr die Produktion und Vermarktung regionaler landwirtschaftlicher Produkte, insbesondere aber auch der kurzen Wege fĂŒr den Tiertransport.

„Deswegen ist der Weg, den beide Kreise nun einschlagen, der einzig richtige zum Erhalt des Schlachthofs.“ Durch das gemeinsame Engagement beider Kreise sei nun ein nachhaltiges Modernisierungskonzept möglich. „Dabei bauen wir auf Fördermittel des Landes.“

Die Odenwald Schlachthof BautrĂ€ger GmbH war seinerzeit zur Errichtung und Verpachtung einer Schlachthofimmobilie gegrĂŒndet worden, an der der Odenwaldkreis rund 28 Prozent der Gesellschafteranteile hĂ€lt.

14 Prozent davon waren dem Odenwaldkreis durch den Landkreis Darmstadt-Dieburg gemĂ€ĂŸ eines Treuhandvertrags ĂŒbertragen worden. Mit der Übernahme der Mehrheit der GeschĂ€ftsanteile durch die beiden Kreise endet der Treuhandvertrag.

Neben den beiden Kreisen sind bisher zehn weitere Kommunen und 40 privatrechtliche Gesellschaften oder Privatpersonen Gesellschafter der Odenwald Schlachthof BautrÀger GmbH.

Viele jener Mitgesellschafter hĂ€tten in den vorangegangenen GesprĂ€chen ihre Bereitschaft signalisiert, ihre Gesellschaftsanteile kostenfrei zu ĂŒbertragen, so Landrat Matiaske.

„Ich freue mich sehr, dass der Kreistag des Landkreises Darmstadt-Dieburg den entsprechenden Beschluss gefasst hat.“ Er selbst habe gestern von dem Kreistagsvotum erfahren und darĂŒber die Fraktionsvorsitzenden des OdenwĂ€lder Kreistags sofort unterrichtet.

Wenn die Übertragung der Gesellschaftsanteile vollzogen ist, werden beide Kreise ein zukunftsfĂ€higes Modernisierungskonzept fĂŒr den Schlachthof erarbeiten, das vor allem das Tierwohl im Blick hat.

Auch Darmstadt-Dieburgs Vize-Landrat Lutz Köhler betont ausdrĂŒcklich die Wichtigkeit des Schlachthofes in der Region: „Es ist mir ein sehr großes Anliegen, dass die beiden Kreise die Gesellschaftsmehrheiten in der BautrĂ€ger GmbH des Schlachthofs ĂŒbernehmen und damit den Erhalt sicherstellen.

Wir setzen uns nach wie vor fĂŒr die regionale Produktion und Vermarktung unserer landwirtschaftlichen Produkte im Landkreis ein. Auf diese Weise können der Wunsch nach mehr Tierwohl, die AnsprĂŒche von Verbrauchern und die BedĂŒrfnisse der Verarbeitungsbetriebe in Einklang gebracht werden.“

„Vom Schlachthof in Brensbach profitieren nicht nur die Menschen im Landkreis, sondern in der gesamten sĂŒdhessischen Region auch ĂŒber die Grenzen SĂŒdhessens hinaus“, so Köhler weiter.